Der große Bitcoin-&-Blockchain-Jahresrückblick 2017

Wir blicken auf ein ereignisreiches Jahr 2017 zurück: Der Bitcoin startete im Januar mit einem Wert von unter 1.000 US-Dollar (963 Euro) und vereinte eine Marktkapitalisierung von etwas über 15 Milliarden US-Dollar auf sich. Die gesamte Marktkapitalisierung des Krypto-Marktes lag dabei “gerade einmal” bei 17 Milliarden US-Dollar. Der Markt für Kryptowährungen stellte also ein gemessen an globalen Kapitalflüssen verschwindend geringes Volumen dar und wurde zudem maßgeblich vom Bitcoin dominiert und definiert – zwei Dinge, die sich 365 Tage später grundlegend ändern sollten.

Tobias Schmidt
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Bitcoin erreichte pünktlich zum Jahresende 2017 erstmals die Marke von 20.000 US-Dollar, eine Verzwanzigfachung des eigenen Werts innerhalb eines Jahres. Und die gesamte Marktkapitalisierung liegt inzwischen weit über 600 Milliarden US-Dollar, was beinahe einer Verfünfunddreizigfachung des Anfangswertes entspricht – ein Anzeichen, dass der Markt sich inzwischen auch unabhängig vom Bitcoin im Höhenflug befindet und viele andere Kryptowährungen ihre eigenen Geschichten schrieben.

Auch der Blockchain – der Technologie hinter dem Bitcoin – gelang in diesem Jahr der breite gesellschaftliche Durchbruch, indem sie sowohl von Staaten und Banken als auch von Start-ups, Unternehmen und Großkonzernen als zukunftsweisendes Instrument erkannt und an einer sinnvollen Implementierung gearbeitet wurde. Aber wir sind uns selbst voraus, hier also noch einmal der Reihe nach: Der BTC-ECHO-Jahresrückblick 2017!

Der Jahresrückblick ist in monatliche Abschnitte unterteilt, die ihrerseits durch Chartbilder, welche die Kursentwicklung von Bitcoin innerhalb eines Quartals darstellt. Für eine Übersicht sind jeweils Ereignisse, welche einen großen Einfluss auf den Kurs hatten, in diesen Charts dargestellt.


Januar

Bitcoin (BTC): 1.000 Euro


Wie bereits erwähnt, startete der Bitcoin das Jahr bei unter 1.000 Euro pro Bitcoin. Doch bei dieser Grenze sollte es nicht lange bleiben. Bereits am ersten Tag des neuen Jahres knackte Bitcoin die 1.000 Marke – und damit ein neues Allzeithoch. In einem Jahr, in dem es zeitweise jede Woche ein neues Allzeithoch gab, kann man sich kaum noch daran erinnern, dass in den ersten Wochen des Jahres 2017 Bitcoin ein neuer Durchbruch gelang: Nach einem jahrelangen Bärenmarkt wurde endlich ein neues Allzeithoch erreicht! Danach ging es zwischenzeitlich jedoch auch wieder auf 800 Euro runter, bis sich der Kurs für den Rest des Monats auf etwa 850 Euro einpendelte.

Bitcoin und das China-Debakel

Ein Akteur, der die Diskussion um Kryptowährungen das ganze Jahr begleiten wird, warf bereits im Januar seinen Schatten voraus: die Volksrepublik China. So hat die chinesische Zentralbank Peoples Bank of China (PBOC) mit ihrer erneuten Warnung vor den Risiken von Kryptowährungen für Aufsehen gesorgt. Der Bitcoin sei keine offizielle Währung und die Investoren sollten sich genau über die Risiken im Umgang mit digitalen Währungen erkunden. Vertreter der Regierung sprachen zudem mit Sprechern großer chinesischer Bitcoin Exchanges wie BTCC, Huobi oder OKCoin. Kurze Zeit später wurden Inspektionen der großen Bitcoin-Unternehmen des Landes angekündigt.

Bargeldlose Gesellschaft?

Im Januar kam gleich von mehreren Seiten die Diskussion auf, über eine Abschaffung des Bargelds nachzudenken. So brachten neben der griechischen Regierung auch der Staat Südkorea und die indische Zentralbank eine bargeldlose Gesellschaft ins Spiel. Für digitale Währungen wie den Bitcoin könnten sich diese restriktiven Maßnahmen als gut herausstellen, da sie deren Attraktivität gegenüber der staatlichen Fiatwährung erhöhen. Schließlich können digitale Währungen, bedingt durch die sukzessive Bargeldabschaffung, verlorengegangene Privatsphäre kompensieren.

Und sonst so?

Mitte Januar wurde erstmals das Lightning-Network getestet, welches mit der SegWit-Aktivierung später im Jahr relevant werden sollte. Japan schaffte es, die USA vom zweiten Platz in der Rangfolge des weltweiten Bitcoin-Handelsvolumens zu stoßen – hinter den zu der Zeit noch alles dominierenden China. In Deutschland lobte Bundesbank-Chef Jens Weidmann die Blockchain als multipel anwendbares Werkzeug.


Februar

Bitcoin (BTC): 1.100 Euro


Der Februar war stark von einem Kursanstieg geprägt. Anfang Februar sorgte zwar der Auszahlungsstopp auf den chinesischen Börsen OKCoin und Huobi für einen Dip, der jedoch den generellen Aufwärtstrend nicht aufhalten konnte. Dieser war neben einer weltweiten größeren Akzeptanz vor allem durch die Erwartung der SEC-Entscheidung bezüglich des ETF der Winklevoss-Zwillinge geprägt und konnte den Kurs zu neuen Höhen über 1.100 Euro führen.

Breite Akzeptanz

Immer mehr Staaten zeigten sich Kryptowährungen aufgeschlossen gegenüber. So schloss die Zentralbank der Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ein Verbot des Bitcoin aus, sondern wollte sich genauer damit beschäftigen. Auch die polnische Regierung erkannte Bitcoin-Unternehmen an. Währenddessen plante die Zentralbank Südafrikas sogar die Ausgabe einer eigenen Kryptowährung. Von Verboten von digitalen Währungen über Lösungsansätze zur Regulierung bis hin zu möglichen Integrationen der Blockchain-Technologie war also alles dabei.

Blockchain beeinflusst allmählich die Regierungspolitik

Darüber hinaus kamen langsam aber sicher immer mehr Regierungen auf den Trichter, dass sich hinter der Blockchain-Technologie viel mehr versteckt als bloß der Bitcoin und andere Kryptowährungen. Allmählich kamen die Regierungen in das Bedrängnis, in irgendeiner Form auf den Trend der neuen Bitcoin-&-Blockchain-Technologie reagieren zu müssen. Eine Umfrage von IBM ergab derweil sogar, dass neun von zehn Regierungen planten, die Blockchain im öffentlichen Sektor zeitnah zu erforschen oder für Finanztransaktionen, Vermögensverwaltung, Vertragsverwaltung sowie Compliance einzusetzen. Dabei äußerten sieben von zehn Regierungsvertretern, dass die Blockchain eine Disruption in der Vertragsverwaltung auslösen werde, die oftmals die Schnittstelle zwischen privaten und öffentlichen Sektor ist.

Und sonst so?

Vitalik Buterin, Gründer von Ethereum, meldete sich zu Wort und kündigte das Voranschreiten des Ethereum-Netzwerkes im Jahr 2017 an. Der Plan war, das Metropolis-Update in diesem Jahr über die Bühne zu bringen. Eine weitere gute Nachricht für Ethereum waren die Beitritte von JPMorgan und Santander zur Ethereum-Group, die sich ausschließlich auf ethereum-basierte Blockchain-Anwendungen fokussieren wollte. Derweil spitzten sich die Spekulationen um den Winklevoss-ETF weiter zu. Die beiden Zwillinge arbeiteten seit geraumer Zeit an der Umsetzung eines börsennotierten Fonds für Bitcoin.


März

Bitcoin (BTC): 900 Euro


Anders als die Vormonate war der März ein von einem Abwärtstrend bestimmter Monat. Die Chart-Darstellung ist von der Kerze mit langen Schatten auf beiden Seiten des Körpers. Diese Tageskerze vom 10. März spiegelte das Verhalten der Investoren um die SEC-Entscheidung hinsichtlich des ETF wider: Nach hohen Erwartungen folgte die große Enttäuschung. Zwar konnte sich zwischenzeitlich der Kurs wieder erholen, der Rest des Monats März war jedoch stark von Bitcoin-internen Debatten zwischen Segregated Witness und Bitcoin Unlimited geprägt und führte zu einem Fall des Kurses auf unter 900 Euro.

Winklevoss-ETF abgelehnt

Jahrelang hatten sie es versucht, im März 2017 mussten sie ihre Hoffnungen endgültig begraben: Die Zwillinge Cameron und Tyler Winklevoss erhielten von der amerikanischen Finanzmarktaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchanges Commission) keine Erlaubnis für die Ausgabe eines börsennotierten Fonds für den Bitcoin-Handel. In erster Linie wurden seitens der SEC zwei Anforderungen genannt, die im Falle eines Bitcoin-ETF nicht erfüllt waren: Erstens musste gewährleistet sein, dass Kontroll- und Überwachungsmechanismen mit relevanten Marktplätzen gegeben sind, um den Basiswert, egal ob Commodity oder Derivat, ausreichend im Börsenhandel nachvollziehen zu können. Zweitens sollten diese Märkte reguliert sein.

SegWit vs. Bitcoin Unlimited

Nach der ETF-Entscheidung wendete sich die Bitcoin-Community wieder der seit langer Zeit schwelenden Skalierungsdebatte zu. Dabei kristallisierten sich immer stärker die entgegengesetzten Fronten von SegWit und Bitcoin Unlimited heraus. Das Bitcoin Core Team stand weiterhin für eine Blockgröße von 1MB und sah SegWit als besseren Weg. Die Entwickler wollten die Transaktionen “kürzen” und somit mehr Transaktionen pro Block abwickeln. Zudem sollte ein Teil der Transaktionen “off-chain” abgewickelt werden, also außerhalb der Blockchain. Bitcoin Unlimited hingegen stand für eine variable Vergrößerung der Blockgröße von >1MB. Die Blockgröße läge dann in den Händen der Miner. Dadurch wollten sie dynamisch viele Transaktionen pro Block abwickeln. Die Bitcoin Hard Fork bahnte sich langsam an.

Und sonst so?

Da Transaktionskosten zu einem großen „Kostentreiber“ gewachsen waren, nahm der Krypto-Handelsplatz Coinbase ab März 2017 Gebühren für externe Transaktionen von Bitcoin und Ether. Interne Transaktionen zwischen den Coinbase-Nutzern blieben weiterhin kostenfrei. In Zusammenarbeit mit IBM führte der dänische Schifffahrt-Gigant Maersk den ersten Live-Versuch für die Abwicklung von Containerfrachten über die Blockchain durch. Der Bitcoin schaffte es in die deutsche Abendunterhaltung – im Tatort ging es um die Nutzung der Kryptowährung im Darknet.


April

Bitcoin (BTC): 1.000 Euro


Nach den Querelen zwischen Segregated Witness und Bitcoin Unlimited war die weitere Kursbewegung stark von einer großen Akzeptanz-Welle in Japan und Indien geprägt, die den Kurs wieder über 1.000 Euro hob.

EZB: DLT noch nicht so weit

Zwar gewann die Blockchain-Technologie in den Augen vieler Regierungsvertreter inzwischen eine immer größere Rolle, jedoch hatte sie auch noch einen weiten Weg zu gehen. So war die europäische Zentralbank (EZB) nach eingehender Überlegung der Auffassung, dass die Blockchain und andere Distributed-Ledger-Technologien in naher Zukunft nicht in ihre Marktinfrastruktur integriert werden könnten. Jede technologieorientierte Innovation müsse hohe Anforderungen an Sicherheit und Effizienz erfüllen, in diesem Stadium der Entwicklung sei die Distributed Ledger Technology (DLT) nicht ausgereift genug. Dennoch wollte die EZB auch weiterhin die Entwicklungen in diesem Bereich beobachten und die praktischen Anwendungen für DLT erforschen.

Litecoin macht’s vor

Die Litecoin-Community schaffte, woran Entwickler und Miner von Bitcoin bisher gescheitert waren: eine gemeinsame Lösung für das Skalierungsproblem der Kryptowährung zu finden. So gaben die Miner nach einem 8-stündigen Meeting bekannt, den Weg einer “Segregated Witness (SegWit) Soft Fork” für Litecoin einschlagen zu wollen. Aus dem Protokoll ging hervor, dass sich alle einig waren, dass das Protokoll-Upgrade unter dem gemeinschaftlichen Konsens erfolgen sollte und nicht im Alleingang der Entwickler und Miner. Zu den Unterstützern des Vorschlags gehörten u. a. Bitmain (Antpool), BW.com, BATPool, F2Pool und LTC1BTC, die gemeinsam 68 % der Hash-Rate zu diesem Zeitpunkt stellten. Der Litecoin-Kurs reagierte auf die freudige Nachricht und kletterte auf ein Drei-Jahres-Hoch.

Und sonst so?

Die Akzeptanz von Kryptowährungen nahm weiter zu. Die nächsten Länder, die den Bitcoin zum legalen Zahlungsmittel erklärten, waren Japan und Indien. Mit JPMorgan verließ die nächste Großbank das R3-Konsortium. Das Berliner Blockchain-Start-up Bitwala wurde mit dem dritten Platz in der Kategorie Start-ups beim Deutschen Innovationspreis 2017 ausgezeichnet. Damit ist Bitwala das einzige Fintech-Start-up, das es unter die ersten 3 geschafft hat – zudem mit einem Fokus auf Bitcoin und die Blockchain.


Mai

Bitcoin (BTC): 2.000 Euro


Zwar hielt der generelle Aufwärtstrend im Mai an, jedoch schlugen sich verschiedene Debatten und Sorgen in Dips auf den Kurs nieder. Zum einen wurde Anfang Mai das Thema Ransomware in den Medien stark diskutiert. Da über WannaCry die Opfer Lösegeld in Bitcoin zahlen sollten, sorgte dies zwar auch für eine aus der Not geborene Bitcoin-Adaption seitens besorgter Unternehmen, jedoch auch für eine negative Reputation von Bitcoin und damit zusammenhängenden leichten Kursschwankungen. Deutlich dramatischer war jedoch ein wichtiges Ergebnis innerhalb der Bitcoin-Community: Mit dem New York Agreement entschieden sich leitende Vertreter des Bitcoin-Ökosystems für einen Kompromiss in der Skalierungsdebatte, was den Kurs von Bitcoin über die 2.000-Euro-Grenze hob. Die weiteren Debatten seitens Bitcoin-Core-Vertretern und anderen Gruppen führten jedoch zu einem Fall unter diese Grenze.

BTC-ECHO auf der re:publica

BTC-ECHO war in Berlin vor Ort auf der re:publica und hat sich die neusten Entwicklungen im Bereich Medien und Digitalisierung angeschaut, natürlich mit dem Fokus auf die Blockchain-Technologie. Am ersten Tag sprachen Thomas Wagenknecht, Wissenschaftler am FZI Forschungszentrum Informatik, in seinem Vortrag “Blockchange – How Science Revolutionizes Democracy, Work and Nature Using Blockchain” in dem er verschiedene Blockchain-Anwendungsfälle vorstellte, die weit über Finanztransaktionen hinausgingen, sowie die Wiener Informatikerin Shermin Voshmgir, die in ihrem Vortrag „Disrupting Organizations: Decentralized Autonomous Organizations on the Blockchain” das Konzept hinter Dezentralen Autonomen Organisationen (DAO) darstellte. Zum Abschluss ging es am zweiten Tag um Blockchain-Anwendungen im Energiesektor sowie, in kleineren Meetup-Runden, um non-financial Blockchain-Use-Cases.

Das New York Agreement

Mit Spannung wurde im Mai das Zusammentreffen von Größen aus der Bitcoin-Community erwartet, die den Konflikt um den Lösungsansatz des Skalierungsproblems beilegen und einen gemeinsamen Weg präsentieren wollten. Nach Medienaussagen sollten unter anderem folgende Bitcoin-Vertreter am Konsens beteiligt gewesen sein: Barry Silbert (Digital Currency Group), Roger Ver (Btcoin.com), Jihan Wu (Bitmain) und Valery Vavilov (BitFury). Sie alle haben dem SegWit-Ansatz zur Skalierung zugestimmt. Darüber hinaus haben sie direkt einen Countdown zu einer weiteren Hard Fork festgelegt, die eine Skalierung der Blöcke von 1 MB auf dann 2 MB vorsah. Der Konsens wurde später unter der Bezeichnung SegWit2x bekannt. Somit schien – für den Moment – Ruhe und Einheit beim Bitcoin wiederhergestellt.

Und sonst so?

Litecoin war da schon einen Schritt weiter und aktivierte, wie im Vormonat beschlossen, erfolgreich das SegWit-Update. Dementsprechend reagierte Coinbase und fügte Litecoin zu seinem Angebot hinzu. Ethereum bewegte sich laut Vitalik Buterin im Rahmen des Casper-Updates auf einen Umstieg vom Proof-of-Work-Algorithmus auf den Proof-of-Stake-Algorithmus zu. BTC-ECHO bezog derweil einen neuen Standort und berichtete ab dem 1. Mai aus dem Transistor im alten Umspannwerk in Berlin – einem der heißesten Blockchain-Start-up-Hubs der Hauptstadt. Zudem startete die Reihe Bitcoin & Blockchain in Europe by BTC-ECHO.


Juni

Bitcoin (BTC): 2.600 Euro


OKCoin und Huobi konnten wieder Auszahlungen an ihre Kunden tätigen, was dem Kurs sichtlich gut tat und ihn auf über 2.600 Euro hob. Im Juni wurde jedoch auch die Konkurrenz von Bitcoin sehr groß: Ethereum, dessen Aufwärtstrend schon im Mai begann, erklomm dank verschiedener ICOs im Juni ungesehene Höhen. Diese neue Dominanz Ethereums sowie die weiterhin nicht gelöste Skalierungsdebatte führte zu dem Stichwort “Flippening”: Der Frage, ob Ethereum Bitcoin als größte aller Kryptowährungen ablösen würde. Mit dieser Frage einher ging eine Konsolidierung des Bitcoin-Kurses, der Ende Juni nur noch knapp über 2.000 Euro lag.

Ethereum – bald neue Nummer Eins?

Nie lagen die beiden Dominatoren des Krypto-Marktes in Sachen Marktkapitalisierung so dicht beieinander, nie war die Marktdominanz des Bitcoin so gering wie Mitte 2017. Der Juni ist der bis dato erfolgreichste Monat für das Ethereum-Netzwerk, welches in der Krypto-Szene nun endgültig in aller Munde ist. Schon wurden die ersten Stimmen laut, dass Ethereum auf längere Sicht als der bessere – oder gar der neue – Bitcoin fungieren könnte und übersahen dabei die grundlegend verschiedenen Konzeptionen beider Netzwerke. Zwischenzeitlich schien Ethereum auch über das nötige Wachstum zu verfügen, um sich ganz nach oben zu katapultieren. Wie der Rest des Jahres jedoch schnell zeigen sollte, konnte Ethereum die Tuchfühlung zum Bitcoin nicht lange halten – und schaffte es doch, sich neben dem Bitcoin als ganz klares zweites Gesicht der Krypto-Szene zu etablieren.

Bundesblock: Der Blockchain-Bundesverband

Ende Juni 2017 war es endlich so weit: Die deutsche Blockchain-Szene vereinigte sich und gründete mit dem Blockchain-Bundesverband Bundesblock, die erste politische Interessenvertretung für Unternehmen, die im Bereich der Blockchain-Technologie tätig sind. Am 30. Juni fand im Haus der Bundespressekonferenz die erste Pressekonferenz statt. Der Vorstand bestand aus Florian Gatz (blockchain.lawyer), Joachim Lohkamp (JOLOCOM) und Friederike Ernst (Gnosis). Das Ziel des Verbands ist, eine überparteiliche gesellschaftliche Allianz für die frühzeitige, umfassende Adaption der Blockchain-Technologie in Deutschland zu bilden. Der Dialog mit der Politik war notwendig, um rechtzeitig die richtigen regulatorischen Rahmenbedingungen zu setzen, sodass Start-ups und Unternehmen die Möglichkeit bekommen, die Blockchain-Technologie in Deutschland aktiv nach vorne zu bringen.

Und sonst so?

Mitte des Jahres erreichte die gesamte Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen erstmals 100 Milliarden US-Dollar – nicht abzusehen, wo das Jahr noch enden würde. Russland unterstrich seine geplante Krypto-Akzeptanz mit den Überlegungen, eine eigene Kryptowährung ins Leben zu rufen – unter staatlicher Kontrolle versteht sich. Bundesbankchef Jens Weidmann widmete dem Thema Kryptowährungen eine Rede und sprach über Herausforderungen, vor denen sich das konventionelle Bankenwesen angesichts des Krypto-Aufstiegs sah.


Juli

Bitcoin (BTC): 2.200 Euro


Die gespannte Beziehung zwischen der People’s Bank of China und Bitcoin wurde um ein weiteres Kapitel ergänzt: Die PBOC sah in Bitcoin keine Währung. Die damit verbundenen regulatorischen Implikationen für Anleger und Miner in der Volksrepublik China führten zu einem Kursfall unter 2.000 Euro. Ein weiteres Ereignis, welches am Horizont stand, war die Bitcoin Hard Fork. Zum einen erhofften viele Leute in der anstehenden Hard Fork “free money”: Da die private Keys auf allen nach einem Chain Split weitergeführten Blockchains funktionieren, würde man neben Bitcoin auch das Konkurrenzprodukt besitzen. Zum zweiten war die Zeit von Mitte Juli bis Anfang August sehr von der Sorge über diese Hard Forks sowie die sogenannte User Activated Soft Fork geprägt. Letzteres führte nach einem starken Pump zu einem relativ stabilen Kurs zwischen 2.200 und 2.400 Euro.

Angriff auf CoinDash

Für den 17. Juli 2017 war für 15 Uhr mitteleuropäischer Zeit der Start des Token Sale von CoinDash geplant. Die Plattform CoinDash wollte Trading mit Social Media verbinden. Sie wollten Nutzern u. a. die Möglichkeit von automatisiertem Trading bieten und nach eigenen Angaben ein angenehmes Nutzererlebnis bieten. Doch Angreifer machten ihnen einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Sie haben bei einem Angriff 43.000 ETH im damaligen Wert von 6,5 Millionen Euro gestohlen. Dass die Webseite kurz nach Start des ICOs direkt gehackt wurde, schadete dem Ruf des Unternehmens verständlicherweise eher – einige Nutzer vermuteten direkt Betrug. Nach sofortiger vorläufiger Einstellung des Projekts bot man den Nutzern zur Entschädigung Token an und forderte dazu auf, keine weiteren ETH zu überweisen.

MultiSig-Wallet

Ferner entwendeten Hacker 153.000 ETH zum damaligen Wert von 32 Millionen US-Dollar. Dabei wurden drei große Wallets zum Opfer eines Angriffs. Betroffen waren dabei die Mulitwallets von Edgeless Casino, Swarm City und Aeternity. Die Schwachstelle wurde von White-Hat-Hackern jedoch relativ zügig ausfindig gemacht und geschlossen. Sie leerten dann die restlichen MultiSig-Wallets provisorisch, um weiteren Angriffen vorzubeugen.

Und sonst so?

Außer diesen beiden großen Angriffen sagte ein Vertreter der chinesischen Zentralbank, dass Bitcoin keine Währung sei. Ferner stellte die MindFactory den Versand von Grafikkarten ein – Miner hatten sie für ihre Arbeit verwendet. Schließlich ging es auch in der Adaption weiter: Die Börse LedgerX wurde von der US Commodity Futures Trading Commission anerkannt.


August

Bitcoin (BTC): 3.700 Euro


Nachdem die Miner ihre Akzeptanz bezüglich Segregated Witness ausdrückten und die Hard Fork zwischen Bitcoin und Bitcoin Cash ohne größere Komplikationen abgeschlossen wurde, stieg das Interesse an Bitcoin stark an. Das führte im August allein zu einem Kursanstieg auf über 3.700 Euro. Es setzte zwar eine leichte Konsolidierung ein, die den Kurs im August jedoch nicht unter 3.000 Euro drücken konnte.

Hard Fork, Bitcoin Cash und die Spaltung der Community

Das Problem herrschte nach wie vor – die Bitcoin-Blöcke waren zu klein, die Transaktionskosten wirkten im Vergleich zur Geschwindigkeit der Transaktionen unverhältnismäßig hoch. Das Argument schneller und günstiger Transaktionen von Kryptos kommt da schnel ins Wanken. Da die Bitcoin-Datenkrake seit geraumer Zeit immer riesiger wurde, hatte ein Teil der Community irgendwann keine Lust mehr und fasste eine Abspaltung, die sogenannte Hard Fork ins Auge. Am 1. August spaltete sich ein Teil der Community mit einer eigenen Blockchain ab.

Das führte schließlich zur „neuen“ unabhängigen Kryptowährung Bitcoin Cash, die sich seitdem teils erhöhter Beliebtheit erfreut – teilweise jedoch auch unter Verruf steht. Ganz nach dem Motto der Diversifizierung hatte die Hard Fork letztendlich nicht nur die Blockchain, sondern auch die Community gespalten.

SegWit – gehasstes und geliebtes Update

So stand es auch mit dem Update Segregated Witness, das einige Teile der Community befürworteten, andere ablehnten. Einigen Mining-Pools wurden sogar vorgeworfen, die Einführung des Updates bewusst verhindert und ihre Macht ausgespielt zu haben.

SegWit verteilte die Daten pro Block letztlich effizienter und sorgte damit für bessere Skalierbarkeit. Dadurch konnten pro Block mehr Transaktionen ausgeführt werden. Außerdem erhöhte das Update die Kapazität und war kompatibel mit älteren Versionen. Schließlich wurde das Update auch dafür entworfen, um die Verfälschung von Transaktionen zu verhindern.

Und sonst so?

Die chinesische Zentralbank erwog, ein ICO-Verbot einzuführen, das im nächsten Monat in Kraft treten sollte. Ferner hatten sich im August die von der Inflation geplagten Venezuelaner dem Minen und Verwenden von Kryptowährungen zugewendet. Während die US-Börsenaufsicht schließlich den Handel von First-Bitcoin-Kapital Aktien verbot, wurden Wahlkampfspenden in BTC immer beliebter.


September

Bitcoin (BTC): 4.000 Euro


Der Aufwärtstrend vom August setzte sich erst einmal fort, was zu einem Durchbrechen der 4.000-Euro-Grenze führte. Danach fiel der Kurs jedoch erst einmal dramatisch.  weiteres Kapitel der Beziehungen zwischen China und Bitcoin wurde geschrieben: Was als eine Regulationsmaßnahme gegen die Teilnahme an ICOs begann, endete in einem Handelsstopp auf chinesischen Börsen. Zeitgleich wurde in verschiedenen Medien die vernichtende Kritik seitens Jamie Dimon, dem CEO von JPMorgan Chase diskutiert, was dem Abwärtstrend weiteren Antrieb gab und insgesamt zu einem Kursfall auf unter 3.000 Euro führte.

Verbote in China

Gleich zu Beginn des Septembers erklärte die Zentralbank in China ICOs für illegal. Mit dem Verbot hatte die Zentralbank einen radikalen Schritt in Richtung Regulierung getätigt. Die Idee eines zentralen Verbots von dezentralen Angelegenheiten kann dabei bisweilen widersprüchlich wirken, vor allem auch ineffektiv. Denn wie sich kurz später mit dem Verbot des Handels mit Kryptowährungen zeigte, wanderten die Börsen einfach in benachbarte Länder wie Japan ab. Das hatte recht schnell zur Folge, dass der Markt in Japan stark wuchs.

Und sonst so?

Während Bitcoin wegen seines Energieverbrauchs immer mehr in die Kritik geriet, brandeten an allen Ecken und Enden der Welt Regulierungswellen. Länder wie Kanada, die Schweiz, und Japan äußern sich positiv, während China und Russland Kryptos und ICOs negativ gegenüberstanden. Schließlich hielt mit Mediledger die Blockchain-Technologie Einzug in die Pharmaindustrie.


Oktober

Bitcoin (BTC): 5.000 Euro


2017 wurde mit Bitcoin Cash zum Jahr der Bitcoin Hard Forks. So wurde bekannt, dass es Ende Oktober zu einer weiteren Hard Fork namens Bitcoin Gold kommen sollte. Die Kontroversen im Zuge dieser Hard Fork hielten die Investoren nicht davon ab, viel Geld in Bitcoin anzulegen, was zu einem Anstieg des Bitcoin-Kurses über 5.000 Euro führte.

Bitcoin Gold – das ungeliebte Stiefkind

Am 24. Oktober sollte es soweit sein. Die Bitcoin-Blockchain wurde ein weiteres Mal aufgespalten, um Bitcoin Gold zum Vorschein zu bringen. Die Entwickler warben zwar damit, Mining wieder dezentraler zu gestalten. Durch günstigeres Mining sollte es wieder mehr Menschen möglich werden, Coins zu schürfen. Das war dann jedoch auch die einzige Neuerung. Demzufolge hagelte es Kritik aus vielen Richtungen. Zunächst war da die Instabilität vom Bitcoin Gold und seinem Umfeld – die Homepage wurde Opfer von DDos-Attacken, das Netzwerk konnte Replay-Attacken nicht standhalten. Das hatte schließlich zur Folge, dass nur die wenigsten Börsen eine Listung des neuen Coins in Betracht zogen. Auch das Entwicklerteam wurde mit Argusaugen beobachtet. So gab es eine Pre-Mining-Phase, bei der im Vorfeld 16.000 Bitcoin-Gold-Blöcke à 12,5 Bitcoin Gold erzeugt worden. Diese bot man im Vorfeld im Tausch gegen Bitcoin an – den ICO-Gestank konnte sich Bitcoin Gold kaum von den Münzen waschen. So verlief auch die Adaption des ungeliebten Stiefkindes von Bitcoin eher schleppend, der Kurs krachte nach einem kurzen Allzeithoch direkt wieder ein.

Steueroasen rufen nach Regulierung

Steueroasen und Kryptowährungen bzw. -börsen gingen häufig ein symbiotisches Verhältnis miteinander ein. Während die Wirtschaft von Ländern wie Gibraltar oder Malta von neuen Unternehmen profitierten, freuten sich diese über ein steuerrechtlich mildes Klima. Während also im Vormonat Länder wie China restriktiv gegenüber Kryptobörsen vorgingen, hatte sich Gibraltar zu einem Zufluchtsort für Blockchain-Start-ups und ICOs gemausert.

Und sonst so?

Auch sonst tat sich in der Kryptoszene im Oktober einiges. So wurde auf der Krim Regierungsmitarbeiter entlassen, weil sie auf der Arbeit Bitcoin geminet hatten. Außerdem war die Blockchain-Adaption weiter vorangeschritten. Während nämlich die Lufthansa Group die Integration der Technologie in der Reisebranche vorantrieb, testete eine australische Universität eine Blockchain-Anwendung für ein Urkunden-Verzeichnis. Schließlich kündigte Russland den Launch des Krypto-Rubels an und im Ethereum-Netzwerk wurde das Byzantium-Upgrade durchgeführt.


November

Bitcoin (BTC): 6.500 Euro


Eine weitere Debatte machte die Runde: Wird nun der 2X-Part von Segregated Witness 2X verfolgt oder nicht? Die Widerstände verschiedener das New York Agreement unterzeichnender Parteien war so groß, dass dieser Part des Agreements nicht eingelöst wurde. Nicht wenige waren erleichtert, da dies ein weiteres Protokoll-Update verschob. Der Kurs erreichte bei fast 6.500 Euro neue Höchststände. Kurzzeitig wurde diese Ablehnung von 2X und die weiter bestehenden Skalierungsprobleme von Bitcoin jedoch für ebendiesen zum Problem, so dass der Kurs einen Support bei ungefähr 5.000 Euro testete. Der Rest des Monats war von der Vorfreude auf das Listing auf zwei wichtigen Exchanges (CBoE und CME) geprägt.

Bitcoin Cash und die SegWit2x-Absage

Die für Mitte November angekündigte SegWit2x-Skalierungslösung wurde zur Freude von einigen Mitgliedern der Bitcoin-Community abgesagt. Viele waren gegen eine erneute Abspaltung, die zu weiteren zusätzlichen Coins außer Bitcoin Cash und Bitcoin Gold geführt hätte. Die neue Abspaltung war dazu gedacht, die Blockgröße zu erweitern, konnte ansonsten jedoch mit nicht vielen Neuerungen aufwarten. Nicht zuletzt dieser Mangel an Innovation war es, der viele an der Seriosität des Vorhabens zweifeln ließ. Doch die Community konnte sich letztlich durchsetzen und der Bitcoin sich damit etablieren. Dennoch kam es nur kurze Zeit später zu einem Absturz von Bitcoin und einem Höhenflug von Bitcoin Cash. Einige Akteure hinter Bitcoin Cash starteten einen Angriff auf Bitcoin. So sank der Kurs am 9. November kurzzeitig um 2.000 US-Dollar. Die mutmaßlichen Verantwortlichen brachten zusätzlich ein Flippening ins Spiel. Als ein solches wurde die Ablösung eines Coins von seiner Position durch einen anderen Coin hinsichtlich Marktkapitalisierung und anderer Faktoren bezeichnet. Es wurde eine Internetseite aufgesetzt, die den Flippening-Status von Bitcoin Cash und Bitcoin darstellte. Gerade Neulinge wurden durch den Putschversuch von Bitcoin Cash enorm verunsichert. Die Frage jedoch, ob sich Bitcoin Cash letztendlich durchsetzen wird, wurden vielenorts noch heftig diskutiert.

BaFin warnt vor ICOs

Heftige Diskussionen gab es auch bezüglich der Regulierung von ICOs in Deutschland. Wie man weiß, sind Kryptowährungen, ICOs und Regulierung ein Dreiergespann, das noch nirgends auf der Welt so richtig zusammengefunden hat. Viele schwankten dabei zwischen einem sehr restriktiven Ton wie in China oder strebten eine komplette Adaption wie in Malaysia an. Auch wenn die Lage in Deutschland nach wie vor nicht gänzlich geklärt war, äußerte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sich im November zum Thema – mit einer Warnung gegenüber ICOs. Darin wurden Bedenken geäußert, die bei einigen ICOs sicherlich angebracht waren. So wurde vor allem auf die teilweise mangelnde Sicherheit für Anleger hingewiesen, die sich bei ICO-Scams immer wieder bewahrheitet. Dies als durchweg negative Haltung gegenüber ICOs zu interpretieren, wäre also nicht zwingend richtig. In ihrer Funktion als Aufsichtsbehörde ist die BaFin dazu verpflichtet, auf Risiken hinzuweisen. So schützte sie sich zum einen selbst und konnte die Verantwortung auf die Investoren übertragen. Eine genauere Regulierung stand bis dato noch aus, es blieb in diesem Fall wieder einmal spannend.

Und sonst so?

Während die Debatten um Regulierung, Bitcoin Cash und Bitcoin im November um sich griffen, hatte sich in der Blockchain-Adaption wieder einiges getan. So wurde mit Blockcerts eine Blockchain-Lösung für den Gesundheitssektor angekündigt. Ansonsten hatte sich das UK-Justizministerium eine Blockchain-Lösung zur Beweissicherung überlegt. Schließlich zeigte die Regulierungs- bzw. Verbotswelle in China Auswirkungen, indem die größten Börsen u. a. nach Hongkong abwanderten, wo sie einen rechtlichen Sonderstatus genossen. Zu unguter Letzt wurde bei einem Angriff auf die Tether Treasury Wallet Token im Gegenwert von rund 31 Millionen Dollar gestohlen. Auch der vorletzte Monat des Jahres hatte es sichtlich in sich.


Dezember

Bitcoin (BTC): 17.000 Euro


Auch der Dezember war von den anstehenden Börsenlistings geprägt, die den Kurs nicht nur über 10.000 Euro, sondern auf fast 17.000 Euro hoben. Diese große Welle an Akzeptanz zeigte jedoch auch die Schattenseiten von Bitcoin, sodass eine Unmenge an nicht bestätigten Transaktionen und extrem hohe Transaktionsgebühren zu einer Konsolidierung des Kurses führten. Der 22. Dezember schließlich war Bitcoins Black Friday, hier fiel der Kurs kurzzeitig unter 9.000 Euro. Derartige Kursverluste vor Weihnachten sind keine Seltenheit, schließlich möchten sich Investoren auch etwas gönnen.
Von diesem Black Friday konnte sich der Bitcoin-Kurs wieder erholen, sodass der Kurs bei über 12.000 Euro steht.

Krypto-Futures und Kurs-Wahnsinn

Ein einschlagender Moment im Dezember war die Einführung der Krypto-Futures und der damit einhergehende Verwicklung von Kryptos und Börse. Der erste Einschlag erfolgte am 10. Dezember, der zweite am 17. Dezember. Mit diesen sogenannten Terminkontrakten wurde nicht unbedingt der Bitcoin, sondern eher die Spekulation auf diesen in den Mainstream getrieben. Die Kryptowährung konnte durch den Launch der Futures nun an herkömmlichen Börsen gehandelt werden, was gerade für nicht technikaffine Zocker attraktiv ist. Zudem verpflichteten sie Käufer, eine bestimmte Menge an Bitcoin zu einem festgesetzten Zeitpunkt zu einem feststehenden Preis zu kaufen. Eine riskante Art, auf den Kurs zu wetten, die in Anbetracht der immer wieder kritisierten Volatilität der Kryptowährung geradezu höhnisch erscheint. Dass der rasante Kursabfall seit dem 17. Dezember mit dem Launch der Futures des weltweit größten Börsenbetreiber CME zusammenhing, scheint auf den ersten Blick naheliegend. Vielleicht hatten wir es auch nur wieder mit dem ganz normalen Krypto(Weihnachts)Wahnsinn zu tun, vermutlich eine Mischung aus beidem.
Wie immer galt daher unsere Empfehlung: kühlen Kopf bewahren, abwarten und Tee trinken.

Und sonst so?

Während Kryptos an der Börse und in den Medien heiß diskutiert wurden, hielt in Südkorea der Krypto-Winter Einzug. Nicht nur wurden mehrere Börsen Opfer von Angriffen, der Premierminister warnte darüber hinaus eindringlich davor, dass der Bitcoin die Jugend korrumpiere. Unbeirrt von diesen Schlagzeilen konnte sich unsere allseits beliebte Kryptowährung weiter durchsetzen. So kann man sich jetzt in Japan einen Gebrauchtwagen mit Bitcoin kaufen, (zu) schnell nach Südafrika düsen und dort seinen Strafzettel mit den Mitteln aus seiner Wallet begleichen. Wenn man für diese turbulente Fahrt seine Sonnenbrille vergessen hat, kann man eine neue wahrscheinlich bald auf Ebay mit Bitcoin bestellen.

So beenden wir ein Jahr 2017, das vom Bitcoin, der Blockchain und der Fundraising-Methode ICO so sehr geprägt wurde, wie kein anderes Jahr jemals zuvor. Auch für uns als BTC-ECHO-Redaktion war das Jahr sehr aufregend und wir sind gewachsen, haben uns weiterentwickelt und gemeinsam mit euch neue Höhen erklommen. In diesem Sinne wollen wir uns bei euch, unseren Lesern, für eure treue Unterstützung im zurückliegenden Jahr bedanken und wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir freuen uns auf ein hoffentlich ebenso spannendes und ereignisreiches 2018 und haben bereits einiges mit euch vor. Bis bald.

BTC-ECHO

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