Ethereum Der große Jahresrückblick 2019

Wir lassen das Jahr 2019 Revue passieren. Alles, was im Ethereum-Umfeld 2019 wichtig war im großen Jahresrückblick.

Phillip Horch
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Beitragsbild: Shutterstock

Constantinople: Der holprige Weg zum Ethereum Update (Q1)

Bereits im Januar 2019 wurde bekannt, dass der Proof-of-Work-Algorithmus im Ethereum-Netzwerk durch eine ASIC-resistente Version namens ProgPow ersetzt werden sollte. Dazu sollte es vorerst jedoch nicht kommen – es scheiterte an einem Audit. Bei seiner Hard Fork Ethereum Classic kam es kurze Zeit später zu einer 51-Prozent-Attacke. Am 16. Januar sollte die Constantinople Hard Fork kommen – das Update wurde jedoch wieder abgesagt.

Das Problem: Constantinople war offenbar noch nicht sicher genug, mit dem Update hätten auch Sicherheitslücken in Smart Contracts Einzug gehalten. Die Nachricht über die Absage hatte allerdings nicht alle Miner erreicht. Am 18. Januar kam es zu einem Mini-Chain-Split bei Ethereum. Rund 10 Prozent der Miner hatten Constantinople trotz Absage implementiert.

Dessen ungeachtet fand die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung ihren Weg kurze Zeit später an die Börse. So indexierte NASDAQ ab dem 25. Februar den Ether-Kurs.

Am 1. März war es dann doch so weit: Ethereum hatte die Constantinople Hard Fork erfolgreich implementiert. Der Ether-Kurs gab sich davon jedoch, wie so oft, sichtlich unbeeindruckt.

Unterdessen bahnte sich die Technologie ihren Weg Richtung Mitte der Gesellschaft. Dahingehend entwickelte etwa die größte Investmentbank JPMorgan Chase ihre Ethereum-basierte Blockchain-Lösung Quorum beharrlich weiter.

Die Constantinople Hard Fork zeigte zu Ende des Quartals dann doch noch ihre Auswirkungen. Die Anzahl an Ethereum-Blöcken stieg im Zuge von Constantinople und dem fast zeitgleich ausgeführten St. Petersburg Update direkt an. Die benötigte Zeit für die Generierung neuer Blöcke war von 19 auf 14 Sekunden gesunken.

Neue Codes und der Grayscale Trust (Q2)

Anfang Mai erreichte uns die Nachricht, dass der Code für den neuen Konsens-Mechanismus in Ethereum bis Juni fertiggestellt werden sollte. Einige Tage später starteten erste Testläufe für Ethereum 2.0. Entwickler und Nutzer konnten Proof of Stake fortan in einer geschützten Testumgebung auf Herz und Nieren prüfen.

Auch an der Adaptionsfront ging es weiter. Mitte Mai wurde etwa bekannt, dass Modegrößen wie Louis Vuitton und Christian Dior auf die Ethereum-basierte Aura-Blockchain setzen, um das Tracking von Luxusartikeln zu gewährleisten. Die Nachricht um das vermeintlich nahende Ethereum 2.0. befeuerte kurzfristige Kursfeuerwerke – so stieg der Ether-Kurs kurzzeitig um 50 Prozent. Von Dauer sollte diese Entwicklung jedoch nicht sein – noch heute wartet die Szene auf Ethereum 2.0.

Ende Mai gab die Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) in den USA dann ihr Go für den Grayscale Ethereum Trust für Anleger. Damit ermöglichte die Behörde den außerbörslichen Handel des Grayscale Ethereum Trusts für Kleinanleger.

Ende Juni gab es im Blockchain-Kontext dann eine Mini-Revolution. So wurde am 27. Juni bekannt, dass es fortan möglich sein sollte, Smart Contracts von der Ethereum Blockchain auf die Corda Blockchain aus dem Hause R3 zu übertragen. Der Schweizer Security-Token-Anbieter BlockState machte das gemeinsam mit dem Softwareunternehmen R3 möglich.

Ethereum und der Islam: Alles halal? (Q3)

Zwischenzeitlich wurde es etwas still um Ethereum – die Kursrückgänge rund um Leitwährung Bitcoin machten auch vor dem Ether-Kurs nicht Halt. Ende August gab es immerhin für muslimische Ethereum-Fans gute Nachrichten. Denn islamische Rechtsgelehrte von Amanie Advisors entschied Ende August, dass Ether und Ethereum als halal einzustufen sind:

Scharia-konform zu sein bedeutet, dass Ether von der muslimischen Gemeinschaft rechtmäßig gehandelt und getauscht werden kann. Es ist zulässig, dass ein Muslim Ether kauft, verkauft oder hält, um an der Ethereum Blockhain teilzunehmen und die Vorteile der Technologie voll auszuschöpfen,

hieß es vonseiten der Kommission.

Die technische Entwicklung stand unterdessen nicht still. Dementsprechend bekam Hyperledger Anfang September Zuwachs aus Ethereum-Kreisen. Mit dem Open Source Client Pantheon sollte das Hyperledger-Ökosystem fortan eine technologische Basis bekommen. Kurze Zeit später vergrößerte sich Hyperledger. ConsenSys entschloss sich noch Mitte September dazu, dem Zusammenschluss beizutreten. Etwa zur selben Zeit, am 12. September, hatte die Santander Bank bekannt gegeben, die erste End-to-End-Anleihe auf der Ethereum Blockchain herausgegeben zu haben.

Auch in universitären Kreisen hielt die Technologie Einzug. Die Universität St. Gallen setzt etwa seit kurzer Zeit auf die Ethereum Blockchain, um Diplome auf ihre Echtheit hin zu überprüfen.

Adaption, kommende Updates und ein Flippening am Horizont (Q4)

Im vierten Quartal 2019 begann auch der isländische Ableger des Möbelgiganten Ikea damit, die Blockchain für sich zu entdecken. Dementsprechend sollte das Unternehmen die Ethereum Blockchain fortan nutzen, um Rechnungen via Smart Contracts auszustellen. Die durch die Blockchain versprochene Sicherheit stand im Oktober hoch im Kurs. Denn auch die UNICEF entschied sich dazu, die Technologie unter der zweitgrößten Kryptowährung nach Marktkapitalisierung für ihre Zwecke zu nutzen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen verkündete jüngst die Verwendung der Technologie, um einen Spendenfonds darauf einzurichten.

Auch bezüglich der Regulierung ab es unterdessen Neuigkeiten. Die US-amerikanische Regulierungsbehörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC) entschied dahingehend, dass Ether Token in den USA offiziell als Handelsgut (Commodity) anstatt als Wertpapiere (Security) gelten.

Zwischenzeitlich hatte sich die Smart Contract Security Alliance gekündigt. Auf ihrer Agenda: für Sicherheit bei Smart Contracts zu sorgen. Die Vereinigung versammelte gleich nach der Gründung hochkarätige Mitglieder wie Fujitsu, LayerX, Blockgeeks oder Quantstamps.

Schließlich bereitete sich das Ethereum-Netzwerk auf das große Istanbul-Update vor. Bei Blockhöhe 9.069.000 war es dann am 7. Dezember so weit. Unter den Verbesserungen, die das Ethereum-Netzwerk fortan ereilen sollten, waren vor allem Kostenanpassungen für einzelne Operationen mit der Ethereum Virtual Machine. (Im Detail hier nachzulesen.)

Hoch hinaus sollte es anschließend für ConsenSys Space gehen – die Vereinigung plant aktuell, die Ethereum Blockchain zur Basis für kollektive Weltraumforschung zu machen. Ein erster Proof of Concept widmet sich der Erfassung von Satelliten durch Hobbyforscher. Mit TruSat will das Space Team also das All erobern. Vielleicht klappt es dann auch mit der Mondfahrt.

Übrigens: Laut einem Report der Krypto-Datenanalysefirma Coinmetrics vom November sind ERC-721 Token auf dem Vormarsch. Hier könnte es gar zu einem Flippening kommen, bei dem die Vormachtstellung der ERC-20 Token angegriffen wird.

Ein Blick in die Zukunft: Ethereum 2.0. im Anmarsch

Für das kommende Jahr plant das Ethereum-Entwickler-Team die erste Phase des Serenity-Updates, das den Weg zu Ethereum 2.0 bahnen soll. Noch im Januar 2020 soll das Ökosystem mit großen Verbesserungen aufgewertet werden – wenn es denn nicht erneut zu Verzögerungen kommt. Das Update, so der Plan, soll mit einer komplett neuen Blockchain inklusive Token daher kommen. Unter anderem wollen die Entwickler damit auch die Umstellung auf den Proof-of-Stake-Mechanismus vollenden. Ethereum 2.0. soll die Vorgängerversion jedoch nicht ablösen – mindestens für die nächsten fünf Jahre werden beide Chains koexistieren.

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