Neues Konfliktpotenzial? G7 wollen strengere Krypto-Standards

Die G7-Staaten wollen die Daumenschrauben für Krypto enger ziehen. Das könnte allerdings zu Konflikten innerhalb des Gremiums führen.

Daniel Hoppmann
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G7 Treffen letztes Jahr auf Schloss Elmau

Beitragsbild: Picture Alliance

| Das Treffen der G7 vergangenes Jahr auf Schloss Elmau in den bayrischen Alpen.

Die Staaten der sieben wichtigsten Industrienationen planen, sich für strengere globale Krypto-Standards einzusetzen. Das berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo News und beruft sich auf Insiderinformationen. Die Vorschläge beabsichtigen die Regierungschefs der G7 beim kommenden Treffen Mitte Mai in Japan vorzulegen.

Welche Regeln das Gremium dabei konkret herausarbeiten möchte, ist bislang unklar. Da sich der legale Status von Kryptowährungen unter den Mitgliedsländern variiert, wäre denkbar, dass die G7 zunächst einen einheitlichen Rechtsstandard definieren werden. Für konkrete Maßnahmen dürfte man sich an den Vorschlägen des Financial Stability Boards (FSB) orientieren. Der Rat veröffentlichte im Oktober vergangenen Jahres eine Liste mit Maßnahmen, für globale Krypto-Regeln. Im Juli 2023 will das FSB einen finalen Entwurf präsentieren.

Darüber hinaus sollen Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) nochmals ihre Position bekräftigt haben, dass die G7-Länder Kryptowährungen nicht als legales Zahlungsmittel anerkennen dürften. Den Aufruf startete der IWF bereits Anfang des Monats.

Krypto-Regulierung: Wer setzt sich durch?

Welche einheitlichen Standards die G7 am Ende formulieren werden, wird davon abhängen, worauf sich die Mitgliedsländer verständigen können. Tatsächlich birgt das Thema Zündpotenzial innerhalb des Gremiums, denn während beispielsweise Deutschland und Frankreich mit der MiCA-Verordnung bereits eigene Rechtsvorschriften für den gesamten EU-Raum haben, verfolgen die USA einen restriktiveren Ansatz.

So verklagte die US-Börsenaufsicht SEC bereits mehrere Anbieter, darunter Branchengrößen wie Paxos, Kraken oder auch Coinbase, wegen des mutmaßlichen Handels mit unregistrierten Wertpapieren. Die Federal Reserve sprach sogar offen Warnungen für Banken aus, die den Vorstoß in Richtung Krypto wagen wollen.

Dass die Vorstöße der US-Regulatoren in Europa Nachahmer finden, ist eher unwahrscheinlich. Die US-Behörden standen nach dem Zusammenbruch von FTX unter Zugzwang. In der EU sah man nach dem Kollaps hingegen keinen Handlungsbedarf. Die MiCA hätte ein solches Szenario verhindert, so die Meinung einiger Experten. Die Verordnung des Staatenbundes stünde an der “internationalen Spitze”. Schwer vorstellbar, dass man nun eine 180-Grad-Wende hinlegt und plötzlich den restriktiven Kurs der USA einschlagen wird.

Gewissheit dürfte für den Krypto-Space ab Mitte Mai herrschen, wenn die G7 im japanischen Hiroshima zusammenkommen. Neben Krypto gilt es für das Gremium Lösungen für weitaus bedeutendere Probleme zu finden. Denn zu der nach wie vor hohen Inflation und dem Krieg in der Ukraine gesellt sich nun auch eine neue Bankenkrise.

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