Kündigungen bei Bitmain: Wie steht es um den Marktführer?


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Die Gerüchte über weitreichende Personaleinschnitte bei Mining-Gigant Bitmain haben in der Szene gemischte Reaktionen hervorgerufen. Bis zu 85 Prozent der Stellen seien bedroht. Wieso derlei Berichte die Pferde nicht scheu machen sollten, erklärt indes Marktanalyst Alex Krüger via Twitter.
Über die Sache mit der Hash Rate finden sich auf BTC-ECHO bereits diverse Artikel. Während so mancher die seit geraumer Zeit sinkende Rechenkapazität im Netzwerk schon als das Bitcoin-Todesurteil interpretiert, geben sich andere gelassen. Da die Miner aber eine zentrale Rolle für die Gewährleistung der Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks spielen, können die Berichte über weitere Entlassungen bei Bitmain beunruhigend stimmen.
Stellen bei Bitmain bedroht?
Der Bitmain-Exodus setzt sich fort. Nachdem BTC-ECHO über die Schließung eines Forschungszentrum unter der Bitmain-Flagge im israelischen Ra’anana berichtete, stellte sich heraus, dass es damit noch nicht genug ist. Denn Mitarbeitern zufolge stehe das Pekinger Unternehmen vor substanziellen Personaleinschnitten. Bis zu 85 Prozent der Stellen seien bedroht. Dies gaben verifizierte Bitmain-Mitarbeiter auf dem chinesischen LinkedIn-Äquivalent Maimai zu Protokoll. BTC-ECHO berichtete.
Alex Krüger: Gerüchte geben keinen Anlass zur Panik
Selbst wenn sich die Gerüchte um eine bevorstehende Entlassungswelle bestätigen sollten, stelle dies keine existenzielle Bedrohung für das Großunternehmen dar. Zu diesem Schluss kommt Marktanalyst Alex Krüger.
Bitmain is mainly an ASIC chips designer & a mining hardware seller. Operating mining pools provides 1.5% of its revenue. Proprietary mining provides 3.3%. It has 2600 employees, 500+ of work in mining.
Source: Bitmain's IPO prospectus (https://t.co/SWZmKSFgDC) pic.twitter.com/eVZibd86p8
— Alex Krüger (@krugermacro) December 30, 2018
Denn offenbar sind lediglich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mining-Sparte von Bitmain betroffen. Diese spielt dem Unternehmen nur 1,5 Prozent der akkumulierten Umsätze aus den verschiedenen Geschäftsfeldern ein. Die überwiegende Mehrheit der Umsätze (94,3 Prozent) generiert das Unternehmen indes aus dem Verkauf von Mining Hardware. Dies geht aus dem Geschäftsbericht von Bitmain hervor, den das Unternehmen im Zuge seines bevorstehenden Börsenganges publiziert hat.



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Fokus aufs Wesentliche
Die möglichen Kündigungen könnten demnach Teil einer strategischen Neuausrichtung sein. Schließlich erscheint es vor dem Hintergrund sinkender Profitabilität im Bitcoin-Mining nur logisch, sich von einem Teil der Mining-Farmen zu trennen und dafür das Kerngeschäft auszubauen.
„Bitmain ist hauptsächlich ein ASIC-Chip-Designer und ein Verkäufer von Mining-Hardware,“
fasst Krüger den Unternehmensfokus zusammen.
Doch damit nicht genug. Denn sollte das Unternehmen seine Bitcoin-Mining-Farmen tatsächlich schließen, gelangt im Zuge dessen eine beachtliche Menge an Second-Hand-Hardware auf den Weltmarkt. Konkurrierende Miner hätten also die seltene Gelegenheit, vergleichsweise günstigen Antminern habhaft zu werden.
Dieser Mechanismus würde sodann den Verlust an Hash Rate im Netzwerk abfedern, da die Käufer die abgeschaltete Hardware wieder in Betrieb nehmen würden.
Bericht über Rücktritt von CEO unbestätigt
Derweil mehren sich die Gerüchte um den bevorstehenden Rücktritt der beiden CEOs Jihan Wu und Micree Zhan. Dies geht aus einem Bericht von OriginalPlanet Daily hervor.
Maybe this is THE LAST AND BIGGEST Bitmain drama of the year
⚠️⚠️⚠️ Local source said “ BOTH Jihan and Zhan will step down” !!! 🚨🚨🚨
The original plan according to IPO filing is Jihan & Zhan will be co-CEOs, but now the source said “The successor maybe Mr. Wang” 👀👀👀 pic.twitter.com/egYtsfbbSp
— Dovey 以德服人 Wan 🪐🦖 (@DoveyWan) December 28, 2018
„Dies könnte das letzte Bitmain-Drama des Jahres [2018, Anm. d. Red.] sein“, tweetet auch Dovey Wan, eine bekannte Krypto-Insiderin mit Verweis auf den o-daily-Artikel.
Wer den Co-CEOs folgen soll, ist derzeit unklar. Im Bericht ist die Rede von einem „Mr. Wang“. Da es ungefähr so viele Wangs in China wie Schmidts in Deutschland gibt, ist völlig unklar, um welchen der bei Bitmain beschäftigten Wangs es sich handeln soll.
BTC-ECHO