Rückzug aus USA und Europa Siedelt Binance in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) um?

Verdrängt aus den USA und Europa: Sucht sich Binance eine neue Heimat in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE)? Die Krypto-Börse wünscht sich Sicherheit im Aufbau.

Dominic Döllel
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Bietet künftig auch Bitpanda ein Zuhause: Dubai

Beitragsbild: Shutterstock

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Wegen zahlreicher Anschuldigungen stößt Binance in den USA auf großen Widerstand. Grund genug für europäische Behörden, der Krypto-Börse ebenfalls zu misstrauen? Zumindest zeichnet sich ein derartiges Bild seit einigen Wochen ab. Den Start machten die Niederlande, gefolgt von GroßbritannienBelgien und zuletzt auch Österreich. Trotz der jüngst verabschiedeten MiCA-Regulierung wird Binance gewissermaßen aus Europa gedrängt. Das nächste Ziel: Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE)?

Für Alex Chehade gibt es viele gute Gründe, warum das Land zum nächsten großen Krypto-Hub werden könnte. Gegenüber Cointelegraph bestätigte der General Manager von Binance Dubai, dass die VAE ein erstklassiges Ziel für Krypto-Unternehmen seien, die einen klaren Weg nach vorne suchen. “Binance ist in den VAE, weil uns die Sicherheit gegeben wurde, dass wir den Betrieb für die Zukunft aufbauen können”, so Chehade. Eine Sicherheit, die in den USA und Europa offenbar nicht mehr gewährleistet ist.

Mithilfe von Binance: Neuer Krypto-Hub?

Abseits der zielführenden Regulierung, führe der Zustrom junger Menschen in die VAE, zu einer schnelleren Etablierung digitaler Vermögenswerte als in anderen Standorten. Daten von World of Statistics zufolge, besitzen in den VAE knapp 30 Prozent der Gesamtbevölkerung Kryptowährungen. Damit liegt das Land an erster Stelle, noch vor den USA oder etwa Singapur.

Einen Grund sieht der Binance-Manager in der Zuwanderung aus Europa und Asien. Auch die Gesamtbevölkerung sei “jünger”. Man wisse, dass “jüngere Menschen eine positivere Einstellung haben, wenn es um virtuelle Vermögenswerte geht.” In anderen Krypto-Hubs sehe man das nicht so oft, heißt es weiter.

Binance hat bereits im März 2022 eine Lizenz als Ankerunternehmen im Dubai World Trade Center erhalten habe. Den Anschluss an den neuen Krypto-Hub in der Wüste suchte die Krypto-Börse schon länger. Im Rahmen eines 2021 geschlossenen Abkommens will Binance den nationalen Behörden dabei helfen, den Standort attraktiver für die Krypto-Industrie zu machen. Die Beziehungen könnten jetzt, nach den Turbulenzen in den USA und Europa, umso wichtiger sein.

VAE: Mit Regulierung zum Ziel

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben ihre erste Krypto-Regulierung bereits 2018 eingeführt. Anschließend dauert es aber noch rund vier Jahre, bis sich Web3-Unternehmen in innovativen Städten wie Dubai niederließen. Ohnehin treibt die Megacity die Blockchain-Entwicklung schon mehrere Jahre voran und besitzt sogar ein eigenes Krypto-Zahlungssystem. Darüber hinaus will das Land am persischen Golf auch den Mining-Sektor ausbauen.

Doch trotz der umfassenden Regulierung haben Krypto-Unternehmen noch immer Probleme mit einem geregelten Bankenzugang. Grund dafür sind die Komplikationen des Landes mit der Financial Action Task Force (FATF). Das erschwert den Zugang zum internationalen Bankensystem und letztlich auch die Geschäfte der Krypto-Branche.

Daran arbeiten die VAE allerdings mit Hochdruck. Im Rahmen neuer Regularien verbietet man beispielsweise die Ausgabe von Privacy Coins. Experten erwarten eine Lockerung der FATF-Beschränkungen zum Ende des Jahres. Dadurch soll das Land zu einem neuen Krypto-Standort heranwachsen. Ob Binance teilhaben wird, bleibt abzuwarten.

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