"Das Halving ist ein zweischneidiges Schwert" So bereiten sich Miner auf das Bitcoin Halving vor

Das Bitcoin Halving 2024 steht bevor: Damit stehen Miner vor einem erneuten Stresstest. Wie geht es der Industrie? Ein Stimmungsbild.

Dominic Döllel
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Bitcoin Mining

Beitragsbild: Midjourney/BTC-ECHO

| Den Bitcoin-Minern steht ein Stresstest bevor. Wie wird sich das Netzwerk schlagen?

Im April sinken die Einnahmen von Bitcoin-Schürfern schlagartig. Denn: Das Bitcoin Halving halbiert die Block Subsidy auf 3,125 BTC pro gefundenem Block. Für die Mining-Industrie bedeutet das zwar einen erneuten Stresstest. Dank des zuletzt stark gestiegenen Bitcoin-Kurses befinden sich die Unternehmen aber in einer soliden Ausgangsposition.

Das meint auch Phil Harvey im Gespräch mit BTC-ECHO. “Wir sehen mehrere interessante Dynamiken in der Mining-Branche”, so der CEO von Sabre56, einem Beratungsunternehmen für Blockchain-Rechenzentren. Besonders interessant: der Einstieg namhafter institutioneller Investoren wie BlackRock.

Die Genehmigung des Bitcoin Spot ETFs reflektiere eine wachsende Anerkennung des langfristigen Potenzials und der Legitimität von Bitcoin. Diese Entwicklung zeigt, dass die Branche ernsthaft wahrgenommen wird und auf dem Weg zur Etablierung ist, so Harvey. BTC-ECHO hat sich in der Mining-Branche umgehört: So ist die Stimmung vor dem Halving.

Bitcoin Mining: “Effizienz ist entscheidend”

Während die Hashrate immer deutlicher steigt, erreicht auch die Difficulty kontinuierlich neue Höchststände. Das führt zu einem äußerst wettbewerbsintensiven Umfeld. Infolgedessen wird die Effizienz immer wichtiger. Der Bitcoin-Miner Hive konzentriert sich darauf, neue Maschinen schnell einzusetzen, eine hohe Betriebszeit aufrechtzuerhalten und Geräte zu den niedrigstmöglichen Kosten zu erwerben. “Die Fähigkeit zur effizienten Produktion ist entscheidend, um in diesem hart umkämpften Markt zu bestehen”, erklärt ein Unternehmenssprecher gegenüber BTC-ECHO. Zudem sei eine solide Energiestrategie von entscheidender Bedeutung. Wer teuren Strom bezieht, habe im Anschluss Probleme mit der Liquidität.

Dennoch gebe es erhebliche Verbesserungen bei Bitcoin-Rechenzentren. “Energieversorger in den Vereinigten Staaten erkennen zunehmend die potenziellen Vorteile der Bereitstellung von Ressourcen für Mining-Operationen”, erklärt Hive auf Anfrage.

Wie Bitcoin-Mining bei der Energiewende helfen kann, lest ihr in diesem Beitrag: Warum es Bitcoin Mining für eine erfolgreiche Energiewende braucht

Bitcoin Mining: Zukünftige Herausforderungen

Ein zukünftiger Ausblick ist in dieser volatilen Branche zwar äußerst unsicher. Trotzdem lassen sich einige Szenarien abbilden. Ein Hauptfaktor, der laut Harvey im Auge behalten werden muss, ist die globale wirtschaftliche Unsicherheit, die den Krypto-Markt anfällig für eine Rezession macht. “Depressive Preisniveaus könnten zu kurzfristigen Problemen führen und die Rentabilität der Mining-Operationen beeinträchtigen”, erklärt der Bitcoin-Experte.

Darüber hinaus bleibt die Branche anfällig für politische Gegenreaktionen. Ein Beispiel: China. Das Reich der Mitte erklärte Mining für illegal – die Hashrate implodierte. Die Industrie siedelte um, nach Übersee.

Doch auch hier droht eine Einschränkung: Die US-Regierung will Mining-Firmen stärker besteuern. Das Weiße Haus begründet die Steuererhebung einerseits mit Umweltbedenken. Andererseits könnte der Mining-Betrieb die Stromversorgung für kleinere Gemeinden und Kommunen gefährden. In der Bitcoin Community sorgt der Vorschlag für Entsetzen. Manche sprechen gar von einem “de facto Verbot”, das Bitcoin-Mining-Unternehmen aus dem Land treiben könnte.

Phil Harvey hofft bei der Vermeidung solcher Verbote auf die Unterstützung von Pro-Bitcoin-Politikern wie Cynthia Lummis aus Wyoming: “Das regulatorische Rahmenwerk und andere politische Maßnahmen sind von grundlegender Bedeutung für das Überleben der Branche.”

Bitcoin nach dem Halving: Stresstest für die Miner?

Das bevorstehende Halving hat zweifellos Auswirkungen auf den BTC-Kurs – aber auch auf die Mining-Industrie. Dem stimmt Harvey zu: “Das nächste Halving wird die Mining-Ökonomie unweigerlich beeinflussen.” Danach werde der Druck auf die Miner zunehmen, insbesondere auf solche, die ihre Operationen schlecht verwalten. Diejenigen, die ihr Unternehmen strategisch geführt haben, werden die Belohnungen ernten, wenn der Bitcoin-Preis nach dem Halving wieder steigt, meint der Sabre56-CEO.

Das Halving sieht man unter Bitcoin-Minern als “zweischneidiges Schwert”. Einerseits wird das Angebot halbiert, der BTC-Kurs steigt langfristig gesehen, so Hive. Andererseits wird jedoch auch die Produktion halbiert, was in der aktuellen Preisumgebung eine herausfordernde Situation schaffen könnte. Für die Miner bleibt das aktuelle Marktumfeld also weiterhin angespannt.

Um Schwierigkeiten vorzubeugen, hat Hive Vorkehrungen getroffen: “Wir haben unsere ASIC-Geräte aufgerüstet, um die Effizienz unserer globalen Unternehmungen zu verbessern und unsere durchschnittlichen Produktionskosten pro Bitcoin zu senken. Zudem habe man BTC-Reserven aufgebaut – und verfolge eine HODL-Strategie.

Was das für Bitcoin bedeutet und wie es um das Netzwerk sonst steht, erfahrt ihr im aktuellen Bitcoin Report.

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