Ein Finanzgigant auf der Blockchain Wie Blackrock Bitcoin beeinflusst

Blackrock zählt zu den größten Vermögensverwaltern der Welt. Im Zuge des Bitcoin-ETF Antrags über iShares rückte der traditionelle Finanzriese in die Aufmerksamkeit vieler Krypto-Anleger. Zwei denkbare Szenarien, wie Blackrock Einfluss auf Bitcoin nehmen könnte.

Dr. Stephanie Morgenroth
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BlackRock Bitcoin ETF

Beitragsbild: Shutterstock

| BlackRock sorgt mit seinem Bitcoin-ETF-Antrag für eine Achterbahnfahrt der Emotionen

Als Treuhänder legt Blackrock rund 10 Billionen US-Dollar für seine Kunden an. Mit seinem ETF-Anbieter iShares dominiert Blackrock den weltweiten ETF-Markt. Mit rund 120 Millionen Anleger häufen sich bei iShares Kundengelder von etwa 2,5 Billionen US-Dollar an. Für seine zunehmende Einflussnahme auf die Finanzwelt wird das Unternehmen immer wieder kritisiert. Die Frage ist demnach berechtigt, wie stark institutionelle Investoren auf das größte dezentrale Netzwerk einwirken können, welches mit seinen zensurresistenten Werten im Widerspruch steht.

Blackrock beeinflusst Bitcoin indirekt über Bitcoin ETFs

Um physisch replizierende Indices nachzubilden, muss iShares für seine Kunden große Aktienanteile an einzelnen Unternehmen kaufen. Auch wenn die Kundengelder nicht Eigentum von iShares sind, so läuft die Verwaltung über einen Anbieter. Häufig wird davor gewarnt, dass es bei ausgelösten Panikverkäufen zu vieler Anleger Liquiditätsengpässe ausgelöst werden. 

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Angenommen, Blackrock würde Bitcoin Spot-ETFs anbieten, dann müsste der Konzern nach obigem Schema “echte” Bitcoin kaufen. Bitcoin als knappes Gut würde sich mitsamt seiner Liquidität zunehmend unter die Verwaltung von Blackrock begeben, wodurch sich die Gefahr des Klumpenrisikos erhöhen könnte.

Der Einstieg über Bitcoin-ETFs hätte jedoch auch seine positiven Seiten. Denn die starke Liquidität neuer Anleger aus dem herkömmlichen Börsensektor könnte den Bitcoin Preis beflügeln. Näheres dazu kann in einem ausführlichen Artikel über die Hintergründe von Bitcoin ETFs nachgelesen werden.

Blackrock beeinflusst Bitcoin direkt über die Miner

Auch wenn Blackrock als ETF-Anbieter das dezentrale Bitcoin-Netzwerk nicht komplett aufkaufen könnte, so würde Bitcoin ohne die Miner, die neue Coins schürfen, nicht funktionieren. Institutionelle Investoren könnten demnach Bitcoins PoW-Konsensus beeinflussen, indem sie Anteile an Mining Farmen kaufen. 

Zu den größten Bitcoin Mining Unternehmen aus den USA zählen unter anderem RIOT Blockchain und Marathon Digital Holdings. Blackrock investierte 2021 fast 400 Millionen US-Dollar in Bitcoin-Mining-Aktien – und zwar in Riot Blockchain und Marathon Holdings über eine Reihe von Investmentfonds und ETFs.  Laut Fintel hält Blackrock derzeit etwa 7,4 % Anteile an Marathon Digital und 6,8 % Anteile an RIOT Blockchain

Auch dem umsatzstarken amerikanischen Miner Core Scientific lieh Blackrock 17 Millionen US-Dollar Kapital, um trotz seiner Insolvenzanmeldung das Schürfen zu ermöglichen. Dank dieses Schuldendarlehens wurde Blackrock zum größten Anteilseigner von Core Scientific.

Bitcoin unterstützt Chancen auf Gewinn – auch für Blackrock

Es ist längst nichts mehr Neues, dass institutionelle Investoren offensichtliches Interesse an Bitcoin und der dahinterliegenden Miner-Industrie zeigen. In Anbetracht des bevorstehenden Bitcoin Halvings 2024 verschärft sich der Konkurrenzdruck um das lukrative Miner Geschäft; dieses Event könnte gerade besser finanzierten Minern, hinter denen große US-Investoren wie Blackrock stehen, in die Karten spielen. 

Ob durch Bitcoin-ETFs oder über die Mining-Industrie – in beiden Szenarien hätte es Vorteile für Blackrock, wenn die Nachfrage nach Bitcoin langfristig steigt. Fairerweise muss eingeräumt werden, dass der Finanzriese dabei nicht in tyrannischer Absicht Bitcoin kontrollieren möchte, sondern ganz im Sinne seiner Kunden deren Gewinne maximieren möchte. Ob und inwiefern die Finanzwelt von dieser konzentrierten Form der Vermögensverwaltung profitiert, das wird sich eines Tages wohl rückblickend beantworten können. 

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