Regulierungs-ECHO Krypto-Adoption – ja, nein, vielleicht? – Regulatoren senden gemischte Signale

Verbot, Regulierung, Adoption, CBDC – mit Blick auf den Krypto-Space sind die weltweiten Regulatoren weiter gespalten. Hierzulande wie vor allem auch in den USA senden die Behörden gemischte Signale.

David Barkhausen
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Regulierung

Beitragsbild: Shutterstock

Fondsstandortgesetz & Steuerreform: Wohin geht die Reise?

Berlin sendet gemischte Signale an den Krypto-Space. Einerseits ist da das neue Fondsstandortgesetz, das Bitcoin und Co. im Mainstream weiter etabliert. Das Gesetzespaket enthält zahlreiche Neuerungen, die den Investitionsstandort Deutschland nach vorne bringen sollen. Doch andererseits ist da noch die geplante Steuerreform des Bundesfinanzministeriums. Mit ausgedehnten Haltefristen für Kryptowährungen sorgt dieses bei der Krypto-Branche für Kopfschütteln und Empörung. Welche Eckpunkte der Szene schaden, erklärt der Geschäftsführer der Finanzberater von Pekuna, Werner Hoffmann, im Interview mit BTC-ECHO.

US-Börse Coinbase erhält BaFin-Lizenz

Dass die Marktaufseher dem Krypto-Space dabei durchaus offen gegenüber stehen, zeigt die jüngste Entscheidung der Finanzaufsicht BaFin. Als erstes Krypto-Unternehmen überhaupt erhielt die US-Börse Coinbase in der vergangenen Woche den Segen der Aufsichtsbehörde. Damit darf das Unternehmen nun einen Handelsplatz in Deutschland eröffnen. Mit dem erfolgreichen Ankerwurf hierzulande will die Börse in Europa nun weiter expandieren.

Heftiger Gegenwind für Binance: Riesige Verbotswelle in England, Japan und Kanada

Konkurrent Binance wiederum sieht sich derweil heftigem regulatorischen Gegenwind ausgesetzt. In England, Japan und Kanada kam es zuletzt zu einer regelrechten Verbotswelle. Hier darf die Börse nun nicht mehr all ihre ausgewiesenen Dienstleistungen anbieten. Der Vorwurf der Gesetzeshüter: Binance würde geltende Richtlinien nicht erfüllen und könne keine notwendigen Lizenzen vorweisen.

Mexikanische Regierung verweigert Bitcoin-Plan einer Privatbank

Mexiko scheint sich derweil dem Bitcoin-Trend in den Amerikas weiter entgegenstellen zu wollen. Einem Krypto-Vorstoß der Privatbank Banco Azteca erteilte die mexikanische Regierung nun eine deutliche Absage. Über Twitter hatte der Geschäftsführer der Bank die Idee ins Spiel gebracht, Bitcoin-Dienstleistungen anbieten zu wollen. Das Finanzministerium reagierte prompt und mit Härte. Geht es nach der Regierung, sind Kryptowährungen wenig mehr als Spekulationsobjekte. Allen Banken sei der Umgang daher strikt untersagt.

Südafrikanische Zentralbank fordert Verbot für Bitcoin-Überweisungen ins Ausland

Und auch Südafrika könnte künftig gegen Bitcoin & Co. vorgehen. Krypto-Usern könnte die Regierung dabei bald wortwörtlich einen Riegel vorschieben. Nach Meinung einer Arbeitsgruppe, zu der auch die Zentralbank des Landes gehört, sollen Bitcoin-Überweisungen bald unter Gefängnisstrafe stehen. Bei der heimischen Branche sorgen solche Vorschläge für reichlich Bauchschmerzen. Stattdessen fordert sie eine Regulierung nach Augenmaß.

Kasachstan bringt zusätzliche Stromabgabe für Miner auf den Weg

Aufgrund günstigen Stroms galt Kasachstan für Krypto-Miner bis zuletzt als neues Mekka. Künftig könnte sich dieser Enthusiasmus trüben. Denn der Präsident des Landes Kassym-Jomart Tokajew unterzeichnete zuletzt ein neues Gesetz, das eine zusätzliche Stromabgabe für die im Land tätigen Krypto-Miner vorschreibt. Den Stecker ziehen wird die neue Auflage den Minern zwar nicht. Erfreut werden die Schürfer über die zusätzliche Steuer jedoch nicht sein.

Altersvorsorge per Bitcoin? – “Krypto-Senatorin” Cynthia Lummis ist optimistisch

In den USA sind die Gesetzeshüter mit Blick auf den Krypto-Space weiter gespalten – das zeigt die vergangene Woche. Die für ihre positive Einstellung zur Szene bekannte US-Senatorin Cynthia Lummis setzte sich zuletzt lautstark dafür ein, dass die Amerikaner Kryptowährungen als eine Möglichkeit der Altersvorsorge in Betracht ziehen. Sie selbst habe diesen Schritt auch schon unternommen, erklärte die Republikanerin in einem Interview. Bei einer Befragung im US-Repräsentantenhaus bekam sie hierfür jedoch Gegenwind. Der Demokrat Brad Sherman etwa erteilte Lummis‘ Vorschlag eine deutliche Absage. Als langfristige Wertanlage sei Bitcoin aufgrund der “hohen Volatilität” schlicht ungeeignet.

SEC-Kommissarin Hester Peirce: “DeFi wird die Finanzwelt revolutionieren”

Optimistischer gegenüber dem Krypto-Space ist da die SEC-Kommissarin Hester Peirce. In der Vergangenheit hat sie sich bereits mehrfach positiv zu Kryptowährungen geäußert und auch die Möglichkeit eines Bitcoin-ETFs ins Spiel gebracht. Nun warb die in der Szene als “Krypto-Mom” bekannte Marktaufseherin für das Potenzial dezentraler Finanzdienstleistungen. Diese könnten Finanzwesen “revolutionieren”, verkündete sie auf einer Konferenz.

US-Finanzministerium nimmt Kryptowährungen ins Visier

Derweil nimmt auch das US-Finanzministerium Kryptowährungen weiter aufs Korn. Dessen Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) will sich bei der Bekämpfung von Geldwäsche und anderen Finanzverbrechen nun im Besonderen der Verwendung digitaler Zahlungskanäle widmen. Dies geht aus einer aktuellen Mitteilung der Behörde hervor. Darin nennt die Marktaufsicht “Cyber-Kriminalität und entsprechende Bedenken hinsichtlich virtueller Währungen” als eine der acht Kernprioritäten für die kommenden Jahre.  

Financial Action Task Force warnt vor Krypto-Use durch Rechtsextremisten

Dass Kryptowährungen dabei durchaus weiter als Instrument von Kriminellen und im Besonderen der Terrorfinanzierung dienen, zeigt derweil der jüngste Bericht der Financial Action Task Force (FATF). Darin warnt die internationale Arbeitsgruppe vor der Krypto-Nutzung durch rechtsextremistische Gruppen. Vor allem Privacy-Coins hätten hier zuletzt großen Zulauf erfahren.

Palästina: CBDC als Mittel zur finanziellen Emanzipation

Der Boom um digitale Zentralbankwährungen scheint dieser Tage indes zwar etwas an Fahrt zu verlieren. Doch abseits der aufsehenerregenden Schlagzeilen gehen Pilotstudien und Experimente weiter. Berichten zufolge soll nun auch die palästinensische Währungsbehörde an der Ausgabe einer CBDC arbeiten. Deren Ziel soll es sein, ein höheres Maß finanzieller Unabhängigkeit für die teils von der internationalen Finanzwirtschaft abgeschnittenen Palästinensergebiete zu sichern. 

Digitaler Rubel: Russische Pläne nehmen Fahrt auf

Und auch die russischen Pläne rund um den digitalen Rubel nehmen Fahrt auf. Die russische Zentralbank hat nun zwölf Banken benannt, die an den ersten Pilotversuchen mit der CBDC beteiligt sein sollen. Derweil stehen die Währungshüter der Krypto-Branche weiter skeptisch gegenüber. Noch in diesem Jahr will die Zentralbank systemische Risiken für die russische Finanzwirtschaft prüfen, die von Bitcoin & Co. ausgehen könnten.

Britischer Finanzminister will Krypto-Adoption fördern

Freundliche Töne schallten da in der vergangenen Woche aus Westminster: Der britische Finanzminister Rishi Sunak verkündete zuletzt Kryptowährungen und Stablecoins stünden auf der Liste anstehender Finanzreformen im Vereinigten Königreich. Deren “sichere Adoption” wolle man unterstützen und dabei zugleich die gemeinsame Erforschung eigener Digitalwährungen weiter antreiben.

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