Konkurrenz für ETH IOTA startet NFT-Marktplatz: “deutlich günstiger als jede andere bestehende Lösung”

IOTA will längst nicht nur das technologische Rückgrat für das Internet der Dinge stellen. Mit dem neuen NFT-Marktplatz fischt IOTA in DeFi-Gewässern.

Christopher Klee
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IOTA im Eis

Beitragsbild: Shutterstock

Während das IOTA Mainnet noch seiner endgültigen Dezentralisierung harrt, werden im Testnetzwerk Devnet 2.0 bereits Anwendungen für IOTA 2.0 erprobt. Mit dem NFT Marketplace hat das IOTA Netzwerk nun seinen ersten Marktplatz für Non-fungible Token in den Testbetrieb geschickt. Das teilte die IOTA Stiftung am 12. Juli auf ihrem Blog mit.

Ethereums Gebührenproblem

Bislang ist Ethereum im Bereich der Non-fungible Token noch immer tonangebend. Die meisten NFT-Tauschplattformen setzen auf den Smart-Contract-Primus, trotz seiner zur Altersschwäche mutierten Kinderkrankheiten, die sich vor allem in der dürftigen Skalierbarkeit des Netzwerks manifestieren. Die Folge: Eine hohe Netzwerkauslastung treibt die Gas-Preise, also die Kosten für einzelne Smart-Contract-Operationen, in die Höhe. Gerade für Kleinanleger:innen kann der NFT-Handel auf Ethereum bei Auslastungsspitzen zu einem teuren Vergnügen werden. Lösungsansätze gibt es zwar zuhauf – von Layer-2-Netzwerken wie Polygon, die die Ethereum Blockchain entlasten über das bevorstehende London-Update bis hin zum geplanten Umstieg auf Proof of Stake gibt es viele Anzeichen dafür, dass die ETH-Gebühren auf absehbare Zeit nicht nur berechenbarer (London), sondern auch niedriger werden. Teilweise sind die Effekte von Layer-2-Lösungen bereits spürbar. So bewegen sich die Gas-Preise bereits seit Ende Mai auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.

Nichtsdestotrotz summieren sich die Gas-Gebühren gerade bei komplexeren Smart-Contract-Anwendungen, wie sie im DeFi-Sektor gang und gäbe sind, noch immer zu einem hohen Betrag, sodass für viele das Erstellen von NFT und das Ausführen von Token Swaps, Yield Farming und Co. noch immer nicht gerade aus der Porto-Wallet zu bezahlen ist.

IOTA wirbt bekanntermaßen damit, dass seine Technologie, das Tangle, gebührenfreie Transaktionen ermöglicht. Damit will das Projekt nicht weniger als das technologische Rückgrat des Internets der Dinge stellen. Doch IOTA hat seinen Fokus längst erweitert und fasst auch immer mehr den (dezentralen) Finanzsektor ins Auge. Der nun in den Testbetrieb gegangene NFT-Marktplatz von IOTA ist das jüngste Beispiel für diese Entwicklung.

Was IOTA mit seinem NFT-Marktplatz besser machen will

Dabei lässt sich dieselbe Logik, mit der IOTA den IoT-Sektor revolutionieren will, auch auf die NFT-Ambitionen der Plattform übertragen. Unter anderem geht es darum, dass der Verzicht auf Gebühren die Schwelle für den Eintritt neuer Netzwerk-Teilnehmer:innen erheblich senken soll. Dazu gehören nicht nur die potenziellen Käufer:innen von NFT, sondern auch die Ersteller:innen, wie zum Beispiel bildende Künstler:innen oder Musiker:innen. Ganz für lau kommt indes auch der IOTA NFT Marktplatz nicht daher. Auf dem IOTA-Blog heißt es dazu:

Transaktionen sind immer gebührenfrei im IOTA-Netzwerk, sodass diese Barriere bereits weg ist. Minting-Gebühren sind auch vernachlässigbar aufgrund des IOTA Digital Assets Frameworks. Lediglich die Provision für den IOTA NFT-Marktplatz bleibt, da die Infrastruktur in irgendeiner Form mit Strom versorgt werden muss. Alles in allem wird die NFT-Lösung, die auf dem IOTA-Netzwerk basiert, deutlich günstiger sein als jede andere bestehende Lösung und damit für alle Marktteilnehmer attraktiver.

Quelle: IOTA Blog

Freilich drängt sich hier die Frage nach der Dezentralisierung auf. Wer betreibt den Marktplatz? An wen gehen die Gebühren? Wer übernimmt die Verwahrung der Krypto-Assets? Die IOTA Stiftung erklärt, es handelt sich bei der Test-Version des NFT-Marktplatzes um eine zentralisierte Übergangslösung. Das heißt, Gelder werden, ähnlich wie bei zentralisierten Bitcoin-Börsen à la Binance, Coinbase und Co. in einer Custodial Wallet gehalten. IOTAs NFT Marktplatz lässt sich unter diesem Link bereits ausprobieren. Wie bereits angedeutet handelt es sich dabei um ein MVP, dem noch grundlegende Änderungen ins Haus stehen. Neben einem Rebranding gehört dazu die Implementierung von IOTA Smart Contracts sowie die Integration von Browser Wallets, die die bis dahin zentralisierte Krypto-Verwahrung ablösen sollen.

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