Von DeFi bis NFT IOTA Smart Contracts erreichen das nächste Level

Die IOTA Foundation vermeldet Fortschritte bei der Implementierung von Smart Contracts in IOTA. Mit dem heutigen Release der Pre-Alpha Version erhalten Entwickler die Möglichkeit, Anwendungen für den Bereich der dezentralen Finanzdienstleistungen auch mit IOTA zu erproben.

Christopher Klee
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Tacho mit der Aufschrift "Next Level"

Beitragsbild: Shutterstock

Das Gedränge im Raum der Smart-Contract-Plattformen wird enger: Der bisherige Branchen-Primus Ethereum sieht sich einer wachsenden Zahl von Alternativen gegenüber, die von Polkadot über Cardano bis zum jüngsten Durchstarter, der Binance Smart Chain reichen. Auch die IOTA Foundation hat längst ein Auge auf den rasant wachsenden Sektor geworfen. Nachdem sie im Oktober 2020 eine erste Version des IOTA Smart Contract Protocol (ISCP) vorgestellt hat, verkündet die Foundation heute weitere Fortschritte. Smart Contracts für dezentrale Anwendungen, beispielsweise für die Boom-Sektoren Dezentralized Finance (DeFi) oder Non-fungible Token (NFT), sollen ab sofort auch mit IOTA erprobt werden können.

IOTA Smart Contracts: Der Weg zum Multi-chain-Netzwerk

Anders als Ethereum (1.0) setzt IOTA dabei auf einen Ansatz, bei dem nicht das gesamte Netzwerk jede einzelne Smart-Contract-Operation absegnen muss – einer der Gründe, warum Ethereum chronisch überlastet ist. Vielmehr verfolgt IOTA die Vision eines Multi-Chain-Netzwerks, bei dem mehrere Blockchains parallel zueinander laufen. Innerhalb dieser “Subnetzwerke” laufen die Smart Contracts.

Die Multi-Chain-Lösung im IOTA Smart Contract Protocol. Quelle: IOTA

Die Subnetzwerke, also Smart-Contract-Blockchains, die auf IOTA aufsetzen, bestimmen dafür ein Set an Validatoren (“Komitee”), um die Transaktionen zu bestätigen. Bei der Zusammensetzungen dieser Komitees gibt es mehrere Optionen, die sich unter anderem nach dem gewünschten Grad der Dezentralisierung richten.

So können die Erschaffer eines Subnetzwerkes beispielsweise ausschließlich selbst betriebene Nodes einsetzen, um den Status ihrer Chain zu validieren. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Gründung eines Konsortiums von (Unternehmens-)Partnern, die gemeinsam die Validator Nodes eines Subnetzwerks betreiben. Überdies soll es perspektivisch auch einen “offenen Markt” geben, aus dem Validatoren für die Bildung von Subnetzwerk-Komitees rekrutiert werden können.

Die Komitees überwachen den Status der Subnetzwerke und kommunizieren ihn an das Basis-Layer, das Tangle von IOTA. Das Tangle – selbst keine Blockchain, sondern eine andere Form der Distributed-Ledger-Technologie – sorgt für die letzte Finalität aller Transaktionen, die in einem Subnetzwerk durchgeführt wurden.

IOTA Smart Contracts: Bislang nur im Testbetrieb

Die IOTA Foundation weist auf ihrem Blog darauf hin, dass sich ISCP noch in einem experimentellen Stadium befinde. Versuche mit dem ISCP sind bislang auf das Testnetzwerk “Pollen” beschränkt. Dort erprobt man bereits ein IOTA, das ohne das zentrale Steuerungs-Modul, den Coordinator, auskommt. IOTA arbeitet bereits seit geraumer Zeit an der Abschaffung des Coordinators, weshalb IOTA 2.0 den Namen “Coordicde” trägt. Bis zum Release von Coordicide erwartet die IOTA Foundation noch deutliche Verbesserungen bei ISCP und Wasm, der Node-Software, auf der ISCP letztlich laufen soll. In Pollen wird ISCP noch über GoShimmer Nodes integriert.

Ausblick: IOTA will Brücken bauen

Neben dem Marktplatz für Validatoren fokussiert sich die Entwicklung nun darauf, die Funktionalität von ISCP weiter auszubauen. So sollen Blockchain-übergreifende Brücken entstehen, die unter anderem Anwendungen im DeFi-Sektor ermöglichen. Dazu zählen dezentrale Exchanges (DEX) und automatisierte Market-Maker-Protokolle (AMM) wie Uniswap. Darüber hinaus soll die Programmierumgebung von Ethereum, die Ethereum Virtual Machine (EVM)vom ISCP unterstützt werden. Das würde erlauben, dass sich Smart Contracts in der Ethereum-Programmiersprache Solidity auch auf IOTA übertragen lassen.

Die Konkurrenz schläft nicht

Der Ansatz von IOTA erinnert an das geplante Ethereum 2.0, bei dem es ebenfalls um eine Ergänzung des Basis-Layers durch eine zweite Netzwerkebene geht. Dieses Aufsplittern des Netzwerks in mehrere, parallel laufende Blockchains (“Sharding”) ist auch der Grundgedanke von Polkadot. Die Subnetzwerke bei ISCP entsprechen dabei in etwa den Parachains von Polkadot, während Polkadots Relay Chain als Basis-Layer den Gesamtzustand des Netzwerks überwacht. Auch Cardano hat weitere Fortschritte auf dem Weg zur Smart-Contract-Plattform gemacht. Seit kurzem unterstützt Cardano die Möglichkeit, neben ADA auch andere Cardano-native Assets auf der Blockchain zu erstellen.

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