Schleichende Expansion BlackRock: Wie groß ist der Einfluss auf den Krypto-Space?

Der größte Vermögensverwalter der Welt hat beträchtlichen Einfluss auf Wirtschaft und Politik. Auch der Krypto-Sektor bleibt nicht unberührt von den Ambitionen des Unternehmens.

Tim Reindl
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Firmengebäude von Blackrock

Beitragsbild: Shutterstock

| Schätzungen zufolge verwaltet BlackRock rund acht Billionen US-Dollar

Die Probleme des einen sind die Chancen des anderen. Im vergangenen Jahr hatte der Krypto-Sektor große Pleiten zu verzeichnen. BlackRock hat hingegen 2022 seine Strukturen im Kryptomarkt weiter ausgebaut. Die Insolvenzserie von Terra, FTX und Co. lies Kurse einbrechen. In Folge gerieten weitere Krypto-Unternehmen zunehmend unter Druck. Geraten Firmen in finanziell schwierige Fahrwasser, ruft das immer auch Investoren auf den Plan, die hoffen, in der Krise günstig Marktanteile abzugreifen. Notkredite werden in Aussicht gestellt, Firmenanteile gekauft und Übernahmen unter Dach und Fach gebracht. Auch der größte Vermögensverwalter der Welt bleibt in dieser Hinsicht nicht untätig.

BlackRock’s Marktpräsenz

Um einen kurzen Eindruck der Größenordnungen zu bekommen: BlackRock verwaltet ein geschätztes Vermögen von acht Billionen US-Dollar. Mehr als das Zehnfache der Krypto-Gesamtmarktkapitalisierung, die zu Redaktionsschluss bei rund 820 Milliarden US-Dollar liegt. Angesichts dieser finanziellen Schlagkraft ist es offensichtlich, dass BlackRock großen Einfluss auf Politik und Wirtschaft nehmen kann und dass diese makroökonomischen Faktoren sich dann auch im Kryptomarkt niederschlagen. Diese Betroffenheit ist allerdings kein Alleinstellungsmerkmal für die Krypto-Branche. Interessanter ist hingegen, wie das Unternehmen konkret im Krypto-Sektor aktiv wird.

Expansion in den Krypto-Sektor

“Ich glaube tatsächlich, dass diese Technologie sehr wichtig sein wird”, sagte BlackRock CEO Laurence Douglas „Larry“ Fink in einem Interview mit der New York Times und fügt hinzu: “Die nächste Anlagegeneration werden tokenisierte Wertpapieren sein”. Insofern lohnt es sich, einen Blick darauf zu werfen, wie stark sich BlackRock bereits in die Branche eingebracht hat.

Zunächst einmal ist zu erwähnen, dass auch BlackRock von der FTX-Pleite betroffen war. Das Unternehmen war mit rund 25 Millionen US-Dollar in die Kryptobörse investiert. Im April 2022 beteiligte sich BlackRock außerdem zusammen mit drei anderen Unternehmen an einer Finanzierungsrunde in Höhe von 400 Millionen US-Dollar. Das Geld floss an Circle, das Unternehmen hinter dem Stablecoin USDC.

“Zusätzlich zu seiner strategischen Unternehmensinvestition und seiner Rolle als primärer Vermögensverwalter von USDC-Barreserven ist BlackRock eine umfassendere strategische Partnerschaft mit Circle eingegangen”, heißt es dazu in einer Pressemeldung.

Im April letzten Jahres wurde dann bekannt, dass BlackRock seinen eigenen Blockchain-basierten ETF launcht. Kurze Zeit darauf bot der Vermögensverwalter in Kooperation mit der Kryptobörse Coinbase selbst den Handel mit Bitcoin an. Das Angebot steht bislang allerdings nur institutionellen Kunden zur Verfügung. Wenige Tage nach Bekanntgabe der Kooperation erweiterte BlackRock sein Produktportfolio sogar um einen firmeneigenen Bitcoin-Treuhandfonds.

Günstiger Mining-Einstieg?

Auch die Entwicklungen um nachhaltiges Bitcoin-Mining verfolge man optimistisch: “BlackRock ist ermutigt, dass Organisationen wie RMI und Energy Web Programme entwickeln, um mehr Transparenz in die nachhaltige Energienutzung beim Bitcoin-Mining zu bringen, und wird die Fortschritte dieser Initiativen verfolgen”, geht aus einem Statement auf der Website von BlackRock hervor.

Am Dienstag festigte das Unternehmen seine Stellung in diesem Bereich weiter, indem es dem insolventen Krypto-Miner Core Scientific mit einem Schuldendarlehn in Höhe von 17 Millionen US-Dollar unter die Arme griff. BlackRock avanciert damit nicht nur zum größten Anteilseigner bei Core Scientific, sondern räumt sich auch ein Wahlrecht ein. Bei dem Darlehen handelt es sich um sogenannte Wandelanleihen. Neben dem Wahlrecht berechtigen sie den Käufer, seine Anleihe zu einem festgelegten Preis in Aktien des ausgebenden Unternehmens zu tauschen.

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