Die Tinte ist trocken EU-Parlament und Mitgliedsstaaten unterzeichnen MiCA

Die Tinte ist trocken. Vertreter des EU-Parlaments und des Rats unterzeichnen den finalen Entwurf zur MiCA-Regulierung. Bis zum Inkrafttreten ist es nicht mehr weit.

Daniel Hoppmann
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EU-Abgeordnete unterzeichnen MiCA

Beitragsbild: European Union 2023 - Source : EP

| Der schwedische Minister für ländliche Angelegenheiten Peter Kullgren und EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola unterzeichnen die MiCA

Die Europäische Union nimmt einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur eigenen Krypto-Regulierung. Vertreter des EU-Parlaments und des EU-Rats unterzeichneten gestern Abend den finalen Entwurf zur “Markets in Crypto Assets” (kurz MiCA). Mit der Unterzeichnung des Papiers ist es nun nicht mehr weit, bis die Regelungen für die Wirtschaftszone in Kraft treten.

Mit der Verordnung schafft die EU als erste große Wirtschaftszone einheitliche Regeln für den Krypto-Sektor – von Utility-Token, über Stablecoins, bis zur Verwahrung von Bitcoin und Co. Krypto-Dienstleister benötigen in Zukunft zwingend eine Lizenz, können damit im Gegenzug im gesamten EU-Raum operieren.

Die MiCA gilt bereits seit Längerem als beschlossene Sache. Ende April stimmte das Parlament der finalen Fassung zu. Mitte Mai gab auch der Rat, bestehend aus den 27 Mitgliedstaaten, grünes Licht.

Lob aus Politik und Wirtschaft

Sowohl die Politik als auch die Wirtschaft ist alles in allem zufrieden mit dem Endergebnis. Stefan Berger lobte gegenüber BTC-ECHO die Verordnung als “großes Vorbild”, an dem sich andere Nationen wie die USA oder das Vereinigte Königreich orientieren sollten. Der EU-Abgeordneter war als Mitglied des ECON-Ausschusses maßgeblich an der Gestaltung der MiCA beteiligt.

Gerade in Übersee bleibt Krypto ein heiß diskutiertes Thema. Die US-Aufsicht SEC liefert sich mit mehreren Anbietern juristische Auseinandersetzungen, vergab zuletzt jedoch auch eine Verwahrlizenz an ein New Yorker Unternehmen.

Die regulatorischen Unklarheiten in den USA führten letztlich dazu, dass “immer mehr Projekte aus den USA abwandern, während die EU für sie zum Magneten werden könnte”, meint Berger. Als Nächstes bräuchte es eine “globale MiCA”, so der EU-Abgeordnete weiter.

Inkrafttreten wahrscheinlich im Juli

Bis dahin kann es jedoch noch dauern. Nach der Unterzeichnung muss die MiCA erst im Amtsblatt der EU erscheinen. 20 Tage danach tritt die Verordnung in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt haben Stablecoin-Emittenten und andere Krypto-Dienstleister zwölf beziehungsweise 18 Monate Zeit, die Regelungen umzusetzen.

Die MiCA umfasst jedoch noch längst nicht alle Teilbereiche des Krypto-Ökosystems. Staking, Lending, NFTs und DeFi sind bisher noch weitgehend unreguliert. Wann sich die EU dieser Themen annehmen wird, bleibt unklar. Entscheidend dafür dürfte die Europawahl im kommenden Jahr sein.

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