Stablecoin

Stablecoins sind Kryptowährungen, die den Wert eines anderen Assets abbilden. Dabei handelt es sich meistens um Fiatwährungen, wie zum Beispiel Euro oder US-Dollar. Ein Stablecoin stellt also den Wert einer anderen Währung dar.

Was ist ein Stablecoin?

Ein Stablecoin ist eine digitale Währung, die den Wert eines anderen Assets (z.B. Gold oder Fiatwährungen) abbildet. Im Prinzip kann das jeder Vermögenswert sein. In der Regel repräsentieren Stablecoins jedoch Assets mit geringer Volatilität. Die meisten bilden Fiat-Währungen, wie Euro oder US-Dollar ab. Dadurch sind sie im Vergleich zu anderen Kryptowährungen relativ wertstabil. 

Durch diese Stabilität eignen sich Stablecoins besonders für den Handel mit Kryptowährungen, wie beispielsweise Bitcoin. Der Vorteil: Der Handel mit Stablecoins ist auf den Kryptobörsen deutlich unkomplizierter. 

Anleger, die Kryptowährungen kaufen oder verkaufen wollen, müssen das nicht über ihr Fiat-Bankkonto abwickeln. Das spart in der Regel Zeit und Gebühren.

Ein Stablecoin fungiert also als Bindeglied zwischen dem Kryptosektor und dem klassischen Markt. Indem er an “stabile” Werte geknüpft wird, erleichtert er so den Handel und die Aufbewahrung von Krypto-Assets. Zu den bekanntesten Stablecoins zählt beispielsweise der USDT von Tether. USDT ist an den Wert des US-Dollars gekoppelt. 

Wie funktionieren Stablecoins?

Die Qualität eines Stablecoins misst sich daran, wie zuverlässig dieser den Wert eines Assets abbildet. Ein Stablecoin, der beispielsweise den Euro repräsentiert, sollte möglichst geringe Abweichungen vom Original aufweisen, um als solide Währungs- und Recheneinheit zu fungieren. 

Um das zu erreichen, gibt es zur Zeit drei unterschiedliche Verfahren.

  1. Absicherung durch klassische Assets:

Bei Stablecoins dieser Art werden zur Absicherung klassische Assets hinterlegt.  Möchte man zum Beispiel einen Stablecoin herausgeben, der den US-Dollar im Verhältnis 1:1 abbildet, muss beim jeweiligen Anbieter für jeden Coin ein physischer US-Dollar hinterlegt werden. Beim Wiederverkauf kann man diesen entsprechend zurücktauschen. Bei Stablecoins, die andere Assets wie zum Beispiel Gold abbilden, muss man die entsprechenden Assets (in diesem Fall Gold) hinterlegen. 

  1. Absicherung durch Kryptowährungen:

Neben der Absicherung durch klassische Assets gibt es auch Stablecoins, die mit Kryptowährungen als Collateral (zu Deutsch Pfandbrief oder Sicherheit) Wertstabilität garantieren. Dies bringt den Vorteil einer höheren Dezentralität mit sich. Schließlich lässt sich das hinterlegte Pfand mittels Smart Contract verwalten – ein Mittelsmann wie bei Tether ist demzufolge nicht notwendig.

Die hohe Volatilität von Kryptowährungen müssen Anleger indes durch einen überproportional hohen Collateral absichern. Denn durch die Wertschwankung der Sicherheit selbst, sind Situationen vorstellbar, in denen der geforderte Deposit den Wert von einem US-Dollar unterschreitet. Dies müssen Investoren kompensieren.

c) Absicherung durch einen Algorithmus:

Neben der Absicherung durch Assets wie Fiatwährungen, Gold oder Krypto kommt noch eine dritte Möglichkeit, zur Herstellung von Wertparität mit dem Basis-Asset zum Einsatz. Der Ansatz einer algorithmischen Absicherung ist nicht das Hinterlegen von Sicherheiten. Vielmehr sollen automatisierte An- und Verkauf-Algorithmen für Kursstabilität sorgen. Im Prinzip funktioniert diese Art von „stabilen Kryptowährungen“ ähnlich wie eine Zentralbank – nur eben automatisch und dezentral. Drückt der Markt den Kurs über den angestrebten Basiswert, etwa einem US-Dollar, dann wirft der Algorithmus mehr Coins auf den Markt und erhöht so künstlichen den Supply. Der Kurs sollte als Folge wieder auf einen US-Dollar sinken.

Wofür benötigt man Tether, USDC und Co.?

Neben den Funktionsweisen von Stablecoins stellt sich vor allem die Frage danach, wofür man Tether, USDC und Co. überhaupt gebrauchen kann. Immerhin ist der Kauf von Kryptowährungen auch mit Fiatwährungen möglich. Wozu also wertstabile Kryptotoken? 

Der Schritt von Krypto zu Fiat und Fiat zu Krypto ist mit Regularien und Kosten verbunden. Investoren müssen bei Krypto-Exchanges in aller Regel zunächst ein KYC (Know-your-Customer) durchlaufen, bevor sie Euro oder US-Dollar gegen Kryptowährungen tauschen dürfen. Viele Exchanges verzichten aufgrund dieser regulatorischen Hürde gänzlich auf den Fiat-Krypto-Tausch und bieten nur Trades zwischen verschiedenen Kryptowährungen. Bietet eine Exchange Fiat-Krypto-Tauschpaare an, fallen in der Regel höhere Gebühren an als bei Krypto-Krypto-Paaren.

Hier kommen Stablecoins ins Spiel. Denn Stablecoins imitieren Fiatwährungen wie den US-Dollar und ermöglichen Anlegern so, in der „Krypto-Welt“ zu bleiben, ohne auf die vorteilhaften Eigenschaften von Fiatgeld oder andere traditionelle Basiswerte wie Gold verzichten zu müssen. 

Hier können Stablecoins als dezentrale Alternative die Vorteile von Fiat- und Kryptogeld übereinbringen und so für „das Beste aus zwei Welten“ sorgen. Befürwortern von deflationär gestalteten Kryptowährungen dürfte allerdings die inflationäre Natur von Zentralbankgeld wie dem US-Dollar ein Dorn im Auge sein. Da Stablecoins häufig Fiatwährungen als Bezugswert haben, sind sie allein aus diesem Grund für diese Nutzergruppe nur eingeschränkt attraktiv.

Welches sind die bekanntesten Stablecoins? 

Tether (USDT)

Tether ist der Stablecoin mit der größten Marktkapitalisierung. Tether (USDT) ist an den US-Dollar gekoppelt. Der Stablecoin USDT strebt einen festen Wechselkurs im Verhältnis von 1:1 zum US-Dollar an. USDT wird vom Unternehmen Tether Labs herausgegeben. Dabei soll jeder USDT-Token 1:1 durch die Reserve von Tether gedeckt sein. Steigt der Bedarf an USDT, werden frische Einheiten geprägt. Werden USDT wieder bei Tether Labs gegen USD getauscht, werden die USDT-Einheiten verbrannt. Hier erfährst du mehr über Tether.

USD COIN (USDC)

Der USD Coin (USDC) wurde 2018 von dem Unternehmen Centre Consortium eingeführt. Der USDC ist ebenfalls im Verhältnis 1:1 an den US-Dollar gekoppelt. Jede im Umlauf befindliche Einheit dieser Kryptowährung ist durch einen US-Dollar gedeckt. Hier weiterlesen.

Binance USD (BUSD)

Auch die größte Kryptobörse der Welt, Binance, bietet einen Stablecoin an. Binance USD (BUSD) wurde am 5. September 2019 eingeführt und zielt darauf ab, die Stabilität des US-Dollars mit der Blockchain-Technologie zu verschmelzen. Auch der BUSD ist physisch durch klassische Assets abgesichert. Gemessen an der Marktkapitalisierung belegt der BUSD hinter Tether und USDC den dritten Platz. Du willst mehr über diesen Token wissen? Hier entlang.

DAI (DAI)

DAI ist ein Ethereum-basierter Stablecoin, dessen Ausgabe und Entwicklung vom Maker-Protokoll und der Organisation MakerDAO verwaltet wird. Der Preis von DAI ist an den US-Dollar gekoppelt und wird durch eine Mischung aus anderen Kryptowährungen besichert, die jedes Mal, wenn neue DAI geprägt werden, in Smart-Contract-Tresoren hinterlegt werden. Damit zählt DAI zu den Stablecoins, die durch andere Kryptowährungen abgesichert werden.

Häufige Fragen (FAQ)