US-Senat bestätigt neuen SEC-Kommissar Roisman – Chance für Bitcoin-ETFs?

Als neuesten Kommissar der Wertpapieraufsicht SEC hat der US-Senat am Mittwoch, dem 5. September, den von Präsident Trump im Juni nominierten Juristen Elad Roisman bestätigt. Roisman, der zuletzt als oberster Berater des Senatsausschusses für das Bankenwesen beschäftigt war, gilt Kryptowährungen gegenüber als offen eingestellt. Mit seinem Einzug in die Führungsebene der Wertpapieraufsichtsbehörde verschiebt sich nun die Balance  zugunsten der kryptofreundlichen Fraktion in der fünfköpfigen SEC. Dies dürfte bei Anlegern vor allem Hoffnungen eines lang erwarteten Bitcoin-ETFs neu entfachen.

David Barkhausen
Teilen

Beitragsbild: shutterstock

ong>Roisman bestätigt. Roisman, der zuletzt als oberster Berater des Senatsausschusses für das Bankenwesen beschäftigt war, gilt Kryptowährungen gegenüber als offen eingestellt. Mit seinem Einzug in die Führungsebene der Wertpapieraufsichtsbehörde verschiebt sich nun die Balance  zugunsten der kryptofreundlichen Fraktion in der fünfköpfigen SEC. Dies dürfte bei Anlegern vor allem Hoffnungen eines lang erwarteten Bitcoin-ETFs neu entfachen.

Zwei Monate vor den US-amerikanischen Zwischenwahlen hat das politische Stühlerücken in der US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC bereits begonnen. Am Mittwoch, dem 5. September, bestätige der US-Senat Elad Roisman als neues Mitglied der fünfköpfigen Behördenleitung. Er ersetzt den im Juli ausgeschiedenen Michael Piwowar. Roisman ist damit für die nächsten fünf Jahre mitverantwortlich für die Geschicke der SEC.

Anders als sein Vorgänger gilt Roisman als kryptofreundlich und wird als Fürsprecher einer transparenten Regulierung gehandelt. Bei seiner Senatsanhörung im Juli etwa beschwor er die Notwendigkeit einer fairen Auseinandersetzung mit dem Kryptosektor.

„In ihrer Geschichte hat die SEC dafür gearbeitet, das Vertrauen zu bewahren, während unsere Märkte gewachsen sind und sich weiterentwickelt haben. Um dies weiterhin zu tun, muss die SEC ihre Regeln, Regularien und Richtlinien immer wieder auf den Prüfstand stellen […]. Dies hat sich zuletzt […] im Aufkommen neuer Investitionen und Technologien wie Initial Coin Offerings und der Blockchain bewiesen“,

erklärte der 37-jährige Republikaner im US-Senat seine Haltung.

Roisman: SEC muss regulatorische Klarheit schaffen

Vor allem aber gelte es, im Angesicht dieser „neuen Herausforderungen“ gegenüber Investoren und Märkten Klarheit zu schaffen. Dabei müssten vor allem bestehende Gesetze durchgesetzt werden.

Zudem unterstich Roisman bei der Anhörung die Notwendigkeit eines baldigen Wandels der Außenwirkung der Behörde:

„Es herrscht die Wahrnehmung, dass die Märkte sich gegen die Kleinen verschworen haben. Ich halte es für wichtig, dass die SEC gegen diese Vorstellung vorgeht“,

so der aus dem US-Bundesstaat Maine stammende Wirtschaftsjurist. Dies wurde zuletzt auch als Bekenntnis zum Kryptosektor gewertet.

Politisches Kräfteringen in der SEC

Mit seinem Einzug in die SEC bringt Elad Roisman nicht nur seine offene Haltung gegenüber Kryptowährungen in die bisweilen unterbesetzte Behördenleitung. Er mischt vor allem die Karten des politischen Kräftemessens innerhalb der Wertpapieraufsicht neu. So könnte Roisman künftig gemeinsam mit der republikanischen Befürworterin Hester Peirce und dem unabhängigen Vorsitzenden Jay Clayton eine kryptofreundliche Haltung in dem fünfköpfigen Führungsgremium der Behörde durchsetzen.

Zudem steht im Dezember bereits der nächste Wechsel im Personalkarussell der SEC an. Dann scheidet die bislang Kryptowährungen kritisch eigestellte Demokratin Kara Stein aus dem Leitungsapparat. Bis US-Präsident Trump einen Nachfolger nominiert und dieser vom Senat bestätigt wurde, bestimmt dann ein republikanisch dominiertes, kryptofreundliches Lager die Geschicke der Behörde. Dies könnte sich für die Kryptoregulierung der Republikaner als nützliches Momentum erweisen.

Sollte sich Trump daraufhin im Dezember gegen die bereits als Nachfolgerin gehandelte Demokratin Allison Lee und für einen Republikaner entscheiden, könnte sich zudem das Gleichgewicht des Parteieinflusses auch langfristig aus der Waage bewegen – und damit Kryptowährungen und Finanzprodukten wie Bitcoin-ETFs potenziell die Tür öffnen.

Oft versucht, stets gescheitert – Bringt Roisman frischen Wind in die ETF-Debatte?

Schon heute bringt das neue Kräfteverhältnis frischen Wind in die Behörde. Allen voran dürfte die Bestätigung Roismans die Hoffnungen eines baldig kommenden Bitcoin-ETF neu befeuern. Anfang Juli hatte die Börsenaufsichtsbehörde eine Lockerung der Regelungen für ETFs angekündigt, damit entsprechende Spekulationen ausgelöst, bisher jedoch entsprechende Listungsanträge abgelehnt.

Unter sogenannten Exchange-Traded-Funds versteht man Börsenanlagen, die sich auf die Wertentwicklung eines Aktien-Indexes wie des DAX oder des Dow Jones beziehen. ETFs ermöglichen es so, statt auf einzelnen Aktien in ganze Märkte wie etwa den Bitcoin-Kurs zu investieren.

Während sich bisher immer wieder Anbieter an der Konzeption eines solchen an den Bitcoin-Kurs gebundenen Derivates versuchen, scheiterten bisweilen alle Anträge am Widerstand der US-Behörden.

Mit dem Einzug Roismans könnte sich dieses Blatt nun wenden. Anleger schielen bereits auf den 30. September. Hier steht die nächste ETF-Entscheidung an – eine Gelegenheit, bei der sich das neue Kräfteverhältnis in der Wertpapieraufsicht zum ersten Mal zeigen könnte.

BTC-ECHO

In 5 Schritten zum eigenen Krypto-Portfolio
Starte jetzt deinen Weg zur ersten Investition in Bitcoin und Co. und lerne in der BTC-ECHO Academy, welche 5 Schritte für dein individuelles Krypto-Portfolio entscheidend sind.
Jetzt entdecken