Nach Tiefstand  Wann kommt der nächste NFT Bullrun?

Der NFT-Markt befindet sich seit Monaten in einer Abwärtsspirale. Das Interesse erreicht einen Tiefststand, Preise sinken und aktive Wallets erlöschen. NonFungible.com sieht trotzdem Licht am Ende des Tunnels und verteilt Hopium.

Dominic Döllel
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NFT

Beitragsbild: Shutterstock

| Gibt es für den NFT-Sektor ein Licht am Ende des Tunnels?

Italienische Tomatensauce auf dem 86-Millionen-US-Dollar-teuren Vincent van Gogh Ölgemälde “Sonnenblumen”? Das kann den Besitzern von NFTs nicht passieren. Die Non-fungible Token existieren auf der Blockchain und werden ausschließlich online gehandelt.

Die digitalen Bilder von Affen, Kätzchen oder sogenannten Cryptopunks erlebten letztes Jahr eine Hype-Phase, die schnell enden sollte. Nach einem fulminanten Bullrun befindet sich der NFT-Markt nun auf einem Abwärtstrend.

Der vierteljährliche NFT-Markt Bericht von NonFungible.com greift die Geschehnisse der letzten Monate auf. Obwohl das Analyseteam keine “Kristallkugel” besitzt, könnte es für den NFT-Sektor ein Licht am Ende des Tunnels geben.

Interesse auf Tiefstand

Nach dem verheerenden Terra-Kollaps und der allgemein schlechten makroökonomischen Lage, ist es kein Wunder, dass die Kapitalmärkte seit Wochen stagnieren. Auch Kryptowerte und NFTs blieben davon nicht unberührt. Entsprechend liegt das Suchvolumen nach “Non Fungible Tokens” daher auf einem vergleichsweise niedrigem Niveau.

Wie auch der Bericht hervorhebt, ist China das Land Nummer eins in Bezug auf das Suchvolumen. "Dieses eindeutige Interesse an NFTs widerspricht dem Diskurs des Landes, das sich gegen Kryptowährungen und jede Art von deregulierten Vermögenswerten ausspricht", schreiben die Autoren. Letztes Jahr bestimmte die chinesische Zentralbank ein Bitcoin-Mining-Verbot. Die Industrie blüht trotzdem.

Bei genauer Betrachtung der Länderverteilung fällt eine Äquivalenz auf: Vier der fünf Länder mit dem höchsten Suchvolumen liegen in Asien. Das einzige nicht-asiatische Land, das es unter die Top 5 geschafft hat, ist Nigeria. Obwohl Kryptowährungen und insbesondere Bitcoin auch hier verboten sein sollen, hat die nigerianische Bevölkerung schon immer großes Interesse gegenüber der Krypto-Technologie gezeigt.

Die Analysten finden es interessant, dass "offizielle" Verbote eher das Gegenteil bewirken. Die Bevölkerung interessiere sich danach nur umso mehr für das verbotene Thema.

Tiefstand durch die Bank

Der Ethereum-Merge Mitte September wurde als voller Erfolg verbucht. Bislang kam es allerdings zu keinerlei sprunghaften Ansteigen des Kurses. Im Gegenteil: Zwischen Anfang April und Ende September ist der Preis von Ether-Coins um 57 Prozent zurückgegangen. Parallel verloren auch NFTs stark an Wert. Der Durchschnittsverlust pro NFT beläuft sich dabei auf stolze 87 Prozent.

Zeitgleich verließen knapp die Hälfte der Nutzer den bunten Bildchenmarkt. Waren im Januar noch knapp 450.000 aktive Wallets auf den verschiedenen Blockchains registriert, liegt diese Zahl mittlerweile bei etwa 200.000 aktiven Benutzern. Das Analyseteam entschärft den Rückgang:

Es gibt immer noch mehr Käufer als Verkäufer, mit einem Verhältnis von etwa 1,3 Käufern an 1 Verkäufer.

Demnach sei die Nachfrage noch immer größer als das bestehende Angebot. Zum Ende des dritten Quartals scheint sich das Verhältnis weiter zu stabilisieren. Für 150.000 Käufer würde es 110.000 Verkäufer geben.

Wann kommt der nächste Bullrun?

Einen Lichtblick gibt es dennoch. Während die Analysten einige NFT-Projekte für "tot" erklären, sei der Großteil der Industrie dahinter nicht automatisch unbrauchbar. "Die Ära des NFT-Markts, in der Profit und Spekulationen regierten, ist vorbei. Nach und nach wird eine neue Geschichte dieser Technologie geschrieben", heißt es weiter. Als Argument für diesen Wandel diene das Interesse vonseiten verschiedener Branchen.

Und tatsächlich: bekannte Markenunternehmen wie Starbucks, Nike, Konkurrent Adidas oder Gucci suchen schon länger den Weg ins Krypto- und NFT-Ökosystem. Die Token sollen vor allem Vorteile für Kunden bieten.

NonFungible.com erkennt hieraus einen Lerneffekt: "Die Industrie zog aus 2021 ihre Lehre und bereitet sich auf die nächste Welle der Massenadoption vor." Wann genau dieser Zeitpunkt sei, verraten die Analysten nicht. Schließlich haben sie ja auch keine "Kristallkugel".

Methodik

NonFungible.com sammelte Blockchain-Daten über dedizierte "Blockchain Nodes" aus eigenem Besitz. Die in diesem Bericht berücksichtigten Ergebnisse ergaben sich aus Analysen von ERC-721-Token, der Ethereum-, Ronin- und Flow-Blockchain.

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