DeFi-Monitor DeFi: Multi-Millionen Airdrop – US-Bürger gehen dank SEC leer aus

Die dezentrale Börse (DEX) dYdX hat einen Multi-Millionen-US-Dollar Airdrop an seine Nutzer angekündigt. Warum US-Bürger davon ausgeschlossen sind und wieso SEC-Chief Gary Gensler Decentralized Finance (DeFi) ihre Grenzen aufzeigen will. Der DeFi-Monitor.

Leon Waidmann
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Airdrop

Beitragsbild: Shutterstock

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Der Krypto-Space befindet sich im Aufwind und auch DeFi konnte in dieser Woche einiges an Boden gutmachen. Angetrieben durch den Start des von vielen aus der Ethereum Community seit langem ersehnten EIP-1559 verzeichneten mehrere DeFi-Token Kurszuwächse im zweistelligen Prozentbereich.

DeFi-Schwergewichte wie Uniswap (UNI), Aave (AAVE) und SushiSwap (SUSHI) stiegen auf Wochenbasis zwischen 15 und 30 Prozent. Darüber hinaus konnte ebenso der Kurs des “DeFi-ETF-Token” DPI innerhalb der letzten sieben Tage um 16,51 Prozent wachsen.

Aber nicht nur die Kurse konnten sich positiv entwickeln, auch der Total Value Locked (TVL) des Ethereum-DeFi-Sektors wuchs kräftig.

Quelle: https://defipulse.com/

Zu Redaktionsschluss befinden sich knapp 74 Milliarden US-Dollar in den Smart Contracts der verschiedenen ETH-DeFi-Protokolle.

SEC-Chef Gary Gensler sagt DeFi den Kampf an

Als bekannt wurde, dass Gary Gensler neuer Chef der Securities and Exchange Commission (SEC) werden soll, war die Begeisterung groß. Das lag daran, dass der 63-jährige als Fachmann für digitale Assets gilt. In der Vergangenheit hatte er immer wieder Vorlesungen zum Thema Krypto und Blockchain am MIT gehalten. Doch inzwischen ist klar: Gensler will dem Sektor seine Grenzen aufzeigen und dabei vor allem Krypto-Börsen und DeFi ins Visier nehmen.

Ersteres sollte dem SEC-Chef relativ leicht fallen, da herkömmliche Krypto-Börsen aufgrund ihrer zentralisierten Strukturen nicht besonders schwer zu regulieren sind. Reporting-Pflichten oder KYC/AML-Bestimmungen können dort einfach umgesetzt werden.

Anders sieht es dagegen im DeFi-Space aus. Dezentrale Protokolle lassen sich nicht einfach in das bestehende Regelwerk integrieren, da sie sich keiner zentralen Anlaufstelle zuordnen lassen – ein Dorn im Auge der Regulatoren. Derzeit ist jedoch unklar, wie genau die SEC DeFi in die Schranken weisen will. Eine mögliche Option wäre das Verbot von privaten Krypto-Wallets.

SEC Kommissarin Hester Pierce übt scharfe Kritik

Die SEC Kommissarin Hester Pierce ist schon seit langem bekannt für ihre “freiheitsliebende Meinung” und ihre Unterstützung für DeFi und Co. Es überrascht nicht, dass sie nach Genslers Aussagen umgehend an einer Podiumsdiskussion, die von DeFi Watch und The DeFiant veranstaltet wurde, teilnahm, um den DeFi-Space zu verteidigen.

Ihrer Meinung nach gehe es bei der Regulation des DeFi-Sektors nicht in erster Linie darum, Investoren zu schützen. Vielmehr sollte jeder Nutzer selbst entscheiden dürfen, ob er der Mathematik hinter dem Code einer dezentralen Anwendung oder einem Unternehmen vertraut. Die Regulierungsbehörden sollten daher nichts überstürzen und keine übermäßigen Vorschriften erlassen.

Sie handeln direkt miteinander und entscheiden sich dafür, dem Code zu vertrauen und nicht einem zentralisierten Vermittler. Ich neige dazu, die Dinge aus einer ziemlich freiheitsliebenden Perspektive zu betrachten. Das bedeutet, wenn zwei Menschen beschließen, eine Transaktion durchzuführen, und sie dies freiwillig und mit vollständiger Information tun, dann sollte das in Ordnung sein.

DeFi-Bildung statt Verbote

Zudem wies Pierce darauf hin, dass die US-Regierung vielmehr darauf abzielen sollte, Menschen über DeFi aufzuklären, anstatt sie einzuschränken. Nur so sei es möglich, dass Menschen sicher mit der neuen Technologie interagieren könnten. Außerdem glaube sie, dass der eigentliche Knackpunkt sein werde, ob DeFi wirklich dezentral sei oder nicht.

Wenn man beweisen will, dass man wirklich anders ist als CeFi- oder TradFi-Systeme, dann muss man zeigen, dass man etwas radikal anderes macht, was aus meiner Sicht Dezentralisierung erfordert.

Dennoch muss man anmerken, dass auch Gensler nicht völlig ablehnend gegenüber dem Krypto-Space. Während einer SEC-Anhörung sagte er, dass er offen dafür sei, einen Raum für “Krypto-Experimente” zu schaffen. Ebenso könne er sich in Zukunft die Genehmigung eines Bitcon-ETF vorstellen.

dYdX startet Multi-Millionen US-Dollar Airdrop – US-Bürger gehen leer aus

dYdX ist eine der größten dezentralen Börsen des Krypto-Space. Sie ist 2017 von Antonio Juliano, einem ehemaligen Coinbase- und Uber-Mitarbeiter, gegründet worden. Um das Protokoll weiter zu dezentralisieren, hat dYdX am 3. August den Start eines umfassenden Airdrops angekündigt, bei dem DYDX-Token an frühe Unterstützer und die Community verteilt werden. Ob ihr für diesen berechtigt seid und wie ihr sonst noch Token von dYdX verdienen könnt, erfahrt ihr im Blog-Post der dYdX Foundation.

Einen Haken hat die Sache jedoch – Benutzer aus den USA sind vom Airdrop vollständig ausgeschlossen. Laut Anthony Sassano, einem bekannten Entwickler aus der Ethereum-Community geht, liegt das an den “komplizierten und drakonischen Finanzvorschriften” der USA.

Diese würden dazu führen, dass es sich für DeFi-Projekte nicht lohnt, sich um die Einhaltungen der Vorschriften zu bemühen. Aus diesem Grund verzichten sie lieber ganz darauf, in den USA tätig zu sein. Traut man den Prognosen von Polymarkt, dann ist davon auszugehen, dass DYDX (sobald handelbar) auf eine Marktkapitalisierung von mehreren Milliarden US-Dollar kommen wird. Vielen US-Bürgerinnen und -Bürger entgehen daher durch die Vorschriften derzeit mehrere Millionen US-Dollar.

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