26,6 Millionen US-Dollar ausgeschüttet China: Haben die Bürger keine Lust auf den E-Yuan?

China verteilt fast 30 Millionen US-Dollar in E-Yuan, um die CBDC zu fördern. Bisher hält sich die Adoption allerdings in Grenzen.

Daniel Hoppmann
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E-Yuan in China.

Beitragsbild: Picture Alliance

| China versuchte bereits in der Vergangenheit, die Bevölkerung mit geschenkten Coins vom E-Yuan zu überzeugen

Um den Start in den Frühling zu zelebrieren, verschenkten mehrere Städte in China die nationale digitale Zentralbankwährung (CBDC) E-Yuan. Insgesamt schütteten die Kommunen über 180 Millionen der digitalen Yuan (rund 26,52 Millionen US-Dollar) an die Bevölkerung aus. Das geht aus einem Bericht der chinesischen Tageszeitung Global Times hervor. Die Regionalregierungen launchten 200 verschiedene Aktivitäten in Form von Subventionen und Konsumgutscheinen, um die Adoption bei den Bürgern anzuheizen.

Allein die Millionenmetropole Shenzhen soll dabei über 100 Millionen E-Yuan an die Stadtbewohner verteilt haben. Es ist das erste Mal, dass China die eigene CBDC seit den Corona-Lockerungen verteilt. Zuletzt verschenkte Shenzhen E-Yuan Ende Mai vergangenen Jahres.

E-Yuan, ein Flop in China?

Zwar werten die Organisatoren die Werbe-Aktionen als “Erfolg”, dennoch schätzen Beobachter die Adoption in der Bevölkerung eher gering ein. So zeigte sich beispielsweise ein früherer Mitarbeiter der People’s Bank of China (PBOC) gegenüber dem Nachrichtenportal Caixin “enttäuscht” über die bisherige Nutzung.

Dr. Jonas Gross sieht die Probleme in den fehlenden Vorteilen, die der E-Yuan gegenüber den digitalen Zahlungsmöglichkeiten von Drittanbietern biete. “Warum sollte eine CBDC als Zahlungsmittel genutzt werden, wenn es in China bereits effizientere, günstiger und komfortablere Anbieter wie WeChat Pay oder Alipay gibt”, so der Vorsitzende der Digital Euro Association. Die Europäische Zentralbank (EZB), die ebenfalls an einer digitalen Alternative zum Euro arbeitet, könne hier wichtige Lehren für das eigene Projekt ziehen, so Gross weiter.

Mit der geringen Adoption steht China allerdings nicht allein da. Auch in Nigeria hält sich die Annahme des e-Naira in der Bevölkerung bisher in Grenzen. Die Zentralbank schränkte in der Folge die Bargeldnutzung ein. Daraufhin wich die Bevölkerung vermehrt auf Bitcoin aus, was auf einzelnen P2P-Börsen zu BTC-Kursen von 60.000 US-Dollar führte. Und auch in China bleiben die Krypto-Aktivitäten trotz Verbot weiter hoch.

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