Coronavirus und die internationale Lage
Seit Ausbruch der Corona-Krise zeichnen stetig aktualisierte Fallzahlen ein immer drastischeres Krisenszenario. Zwar stehen wir nach wie vor am Anfang einer Pandemie, die die Wirtschaft und das soziale Leben noch lange auf eine Bewährungsprobe stellen wird. Aber die minimal rückläufigen Infektionszahlen in Italien und Deutschland lassen hoffen, dass die getroffenen Maßnahmen allmählich Wirkung zeigen.- Kontakt- statt Ausgangsverbot
- Notfallprogramm
Das Krisenpaket steht am Mittwoch, dem 25. März, im Bundestag und am Freitag, dem 27. März, im Bundesrat zur Abstimmung. Es ist davon auszugehen, dass das Hilfsprogramm im Eilverfahren durchgewunken wird. Zur Finanzierung der Maßnahmen wird die Schuldenbremse außer Kraft gesetzt und ein Nachtragshaushalt im Volumen von 156 Milliarden Euro aufgelegt.
- Grundrechte in der Grauzone
Es mag sich in Deutschland vielleicht als Trend abzeichnen, dass Bürger ihre Grundrechte auf Freiheit und Privatheit zur Bekämpfung der Krise freiwillig einschränken. Ich persönlich würde dies nur zeitweise akzeptieren. Dies sollte bei allem Respekt vor Heftigkeit dieser Krise nicht zum Anlass genommen werden, um diese Grundrechte auszuhebeln und auf dem Rücken der Krise einen Überwachungsstaat zu etablieren, den George Orwell sich kaum besser hätte ausdenken können. Glaubt irgendjemand, dass wenn der Coronavirus eines Tages überwunden sein wird, dass die bis dahin eingeführten Überwachungsmaßnahmen alle und sofort zurückgedreht werden?
Nervosität an den traditionellen Märkten
Der Corona-Crash hat die Börsen schwer getroffen. Binnen eines Monats hat der DAX 35 Prozent eingebüßt und leckt nach wie vor die Wunden. Zwar konnte der deutsche Leitindex mit einem Gewinn von 3,7 Prozent am Freitag, dem 20. März, schließen und somit auf 8.928,95 Zähler zum Wochenende aufholen. Zu Beginn des neuen Handelstags verliert der DAX aber 414,81 Punkte und fällt um 4,65 Prozent auf 8.514,14 Punkte.Auch die US-amerikanischen Indizes befinden sich in einem Schwebezustand. Der Leitindex Dow Jones fiel im Verlauf um 4,6 Prozent und beendete den Handelstag bei 19.173 Punkten. Der marktbreite S&P 500 verlor 4,3 Prozent und sackte auf 2.304 Zähler ein. Im Wochenvergleich verlor der Dow Jones somit mehr als 17 Prozent, während der S&P um knapp 15 Prozent einbrach. Vor allem die drohenden Ausgangssperren in den USA könnten aber in den nächsten Tagen zu weiteren Verlusten führen. So leitet sich erneut eine schwierige Woche für die Börsen ein. Der Dow Jones rutscht um 4,27 Prozent auf 18.354,90 Punkte, während der S&P 500 zu Beginn des Handelsverlaufs 71,82 Punkte verliert und damit auf 2.233,10 Zähler fällt.
Der Gold-Kurs begann den Tag mit demselben Kurs wie in der Vorwoche, ist jedoch seitdem um 0,1 Prozent gefallen. Eine Feinunze liegt aktuell bei 1.488,60 US-Dollar.Krypto-Markt: Ruhe vor dem Sturm bei Bitcoin & Co.?
Die Corona-Panik hat Anleger weltweit ihre Risiko-Positionen auflösen lassen und so wurde der gesamte Krypto-Markt von einer Welle von Abverkäufen zu Boden gerissen. Die Pandemie hängt noch immer wie ein Damoklesschwert über dem gesamten Markt. Dennoch macht sich eine leichte Erholung in den letzten Tagen bemerkbar. Nach seinem Crash auf knapp 4.600 US-Dollar umkurvt der Bitcoin-Kurs beständig die 6.000-US-Dollar-Marke und ist nach wie vor auf Bodensuche. Aktuell notiert die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung bei 5.918 US-Dollar. Auch Ethereum und IOTA bewegen sich im 7-Tages-Vergleich leicht im Plus, während der Kurs des Ripple Coins XRP sich seither kaum von der Stelle bewegt hat. Obwohl die erste Panikwelle abgeflacht ist, kann – analog zum wellenhaften Verlauf der Pandemie – ein erneuter Sog von Abverkäufen den Markt jederzeit wieder nach unten reißen. Ob sich der Krypto-Markt auf längere Sicht stabilisiert, hängt entscheidend von der weiteren Krisenentwicklung ab. Der kurzzeitige Kollaps des Krypto-Markts hat eine interessante Korrelation sichtbar gemacht. Nahezu parallel zum Einbruch der klassischen Finanzmärkte ist auch der Krypto-Markt ins Straucheln geraten. Den Marktanalytikern von Santiment nach sei die Korrelation der marktdominierenden Kryptowährung Bitcoin und dem US-amerikanischen Index S&p 500 auf einem 2-Jahres-Hoch.
Technische Analyse des Bitcoin-Kurses
Die technische Analyse zum Bitcoin-Kurs von Chief Analyst Dr. Philipp Giese Leider konnte der Bitcoin-Kurs sich nicht über 6.000 US-Dollar halten und sank am Sonntag, dem 22. März, wieder leicht unter diese psychologische Grenze. Mit diesem leichten Kursabsinken wurde die ehemalige Resistance des zuvor durchlaufenen Triangle Pattern getestet. Trotz dieser ernüchternden Entwicklungen ist die Gesamtsituation eher bullish. Sowohl der MACD als auch der RSI steigen wieder. Lediglich der Aroon-Indikator liefert ein neutrales Ergebnis.- Long-Position: Entry bei 6.204,23 US-Dollar, Targets bei 7.220,24 US-Dollar und 7.956,29 US-Dollar, Stop Loss bei 5.569,90 US-Dollar.
- Short-Position: Entry bei Fall unter 5.014,81 US-Dollar, Target bei 3.856,77 US-Dollar, Stop Loss bei 5.569,90 US-Dollar.

- Long-Position: Entry bei 6.466,75 US-Dollar, erstes Target bei 7.128,08 US-Dollar, Stop Loss bei 6.002,25 US-Dollar.
- Short-Position: Entry bei Fall unter 5.537,74 US-Dollar, Target bei 4.963,02 US-Dollar, Stop Loss bei 6.002,25 US-Dollar.
Aus gegebenem Anlass
BTC-ECHO Chief Analyst Dr. Philipp Giese hat eine Home-Office-Web-App geschrieben, die die Fallzahlen des Coronavirus erfasst. Mit der App kann die historische Entwicklung der Verbreitung einzelner Länder betrachtet werden. Wer sich also über die aktuelle Entwicklung auf dem Laufenden halten will, sollte auf der App vorbeischauen. Die auf dieser Seite dargestellten Kursschätzungen stellen keine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind lediglich eine Einschätzung des Analysten. Charts am 23.03.2020 mithilfe von TradingView erstellt. USD/EUR-Kurs zum Redaktionsschluss: 0,93 Euro.








