Regulierungs-ECHO Alle Augen auf Peking – kommt jetzt doch die chinesische Öffnung?

Wer einen Blick auf die Straßen wirft, der sieht es dieser Tage blühen. Die Temperaturen steigen, es wird Frühling. Dies gilt nicht nur für die Natur – auch der Krypto-Sektor wächst und gedeiht. In China sah dies angesichts der harten Hand der Behörden bis zuletzt ganz anders auch. Doch plötzliche Öffnungssignale aus Peking lassen aufhorchen. Entwickelt sich das Reich der Mitte doch noch zum Spätblüher?

David Barkhausen
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Regulierung

Beitragsbild: Shutterstock

Umdenken in Peking: Lockert die Chinesische Volksbank ihren restriktiven Kurs?

Es wäre die berühmte 180-Grad-Wende. Eigentlich steht die chinesische Volksbank (PBoC) mit Bitcoin & Co. auf Kriegsfuß. Privates Geld abseits der staatlichen Kontrolle ist im Reich der Mitte nicht gern gesehen und wird seit Jahren mit harter Hand bekämpft. In der vergangenen Woche kam nun die große Überraschung. Ein Gouverneur der Behörde äußerte sich wohlwollend zum Investitionspotenzial von Kryptowährungen. Nun spekuliert der Krypto-Space, ob sich Peking künftig tatsächlich an Lockerungen traut.

Warum die Regierung nicht ewig Bitcoin klein halten kann, wie eine schrittweise Öffnung aussehen könnte und welchen Einfluss das auf den Krypto-Markt haben dürfte – diese Fragen hat BTC-ECHO-Chefredakteur Sven Wagenknecht genauer unter die Lupe genommen.

US-Repräsentantenhaus nimmt Börsenaufsicht in die Pflicht

Während die Gesetzeslage in den USA weitaus freundlicher ausfällt, ist die Skepsis der US-amerikanischen Regierung stellenweise nicht minder gewichtig als beim Konkurrenten aus dem Reich der Mitte. Und auch in den USA hofft man auf ein Umdenken der Behörden, eine wohlwollende Handhabe ebenso wie regulatorische Transparenz. Dies gilt im Besonderen für die Börsenaufsicht SEC, bei der sich die Anträge auf Bitcoin ETFs in die Höhe stapeln. Nun nimmt der US-Kongress die Börsenaufsicht in die Pflicht. Ein neues Gesetz schreibt der SEC ebenso wie der Schwesterbehörde CFTC die Einrichtung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe vor. Deren Aufgabe soll es sein, den Nebel um unklare Richtlinien und Zuständigkeiten zu lüften.

EZB-Präsidentin Lagarde: Entscheidung zum digitalen Euro fällt noch in diesem Jahr

Das wegweisende Entscheidungen gern mehrfach überdacht werden, unterstreicht derweil die Europäische Zentralbank. Während immer mehr Notenbanken weltweit die Potenziale eigener Digitalwährungen in den Blick nehmen, schiebt man die Entscheidung zum digitalen Euro in Südhessen zunächst um ein Weiteres auf. Doch das Warten dürfte bald ein Ende haben. EZB-Präsidentin Christine Lagarde erklärte in der vergangenen Woche in einem Interview mit Bloomberg, die Entscheidung für oder gegen den E-Euro solle “Mitte des Jahres 2021” fallen. Sicher sei Sie sich jedoch schon heute, dass die Entwicklung vier Jahre dauern werde. Damit würde die europäische CBDC frühestens 2025 der Öffentlichkeit präsentiert.

Schwedische Riksbank will E-Krone bis 2026 einführen

Indes dürften die jüngsten Schlagzeilen aus Schweden den Druck auf die EZB erhöhen. Stefan Ingves, Gouverneur der schwedischen Riksbank, hatte gegenüber Bloomberg zuletzt eine Prognose zur Einführung der geplanten E-Krone abgegeben. Geht es nach der Notenbank, soll diese bereits in fünf Jahren das Licht der Welt erblicken. 2026 sollen die Tests dann abgeschlossen sein.

Deutsche Bundesbank – “DLT ist ein wichtiger Baustein für die digitale Transformation einer Volkswirtschaft”

Und auch die deutsche Bundesbank wendet sich immer stärker Blockchain-Technologien zu. Hiervon zeugt nicht zuletzt der jüngste Monatsbericht der Notenbank. Hierhin heben die Währungshüter die Rolle von Distributed-Ledger-Technologien für die Schaffung und den Betrieb des digitalen Geldes hervor. Zudem stellt die Bundesbank den Technologien ein beachtliches Zeugnis aus: Nach Ansicht der Frankfurter sei die Nutzung von DLT nicht weniger, als “ein wichtiger Baustein für die digitale Transformation einer Volkswirtschaft”.

BaFin ermittelt gegen Onecoin-Pfalz.de – alter Scam in neuen Schläuchen?

Aller Blockchain-Euphorie zum Trotze gehen die deutschen Behörden derweil weiter entschieden gegen Kriminalität im Krypto-Space vor. Für Schlagzeilen sorgten dabei die jüngsten Ermittlungen der BaFin. Diese verkündete in der vergangenen Woche gegen einen Pfälzer Ableger des mutmaßlichen Krypto-Scams OneCoin zu ermitteln. Mit einer Beute von bis zu vier Milliarden US-Dollar gilt das 2014 gegründete System als einer der größten Verdachtsfälle. Welche Rolle der Pfälzer Ableger dabei gespielt hat, ist jedoch noch offen.

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