Britische Marktforscher: Blockchain treibt intelligente Gesichtserkennung voran

Laut einem Bericht der britischen Marktforscher Frost & Sullivan kommen Distributed-Ledger-Technologien eine entscheidende Rolle für die Entwicklung intelligenter Gesichtserkennung zu. Unter Einfluss neuer Technologien wie der Blockchain könnte sich der Markt für biometrische Software in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln. Kritiker warnen derweil vor dem Vormarsch Künstlicher Intelligenz.

David Barkhausen
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Blockchain & Künstliche Intelligenz für Gesichtserkennung

Beitragsbild: Shutterstock

Ob beim Online-Banking, dem Fingerabdruck auf dem Handy oder neuerdings auch per Spracherkennung – intelligente Systeme zur Feststellung von Identität begegnen uns im Alltag immer häufiger. Laut Experten soll Künstliche Intelligenz in Zukunft vor allem bei der biometrischen Gesichtserkennung, wie man sie vom Passbild kennt, eine wichtigere Rolle spielen.

Bei der Verwaltung solcher Identifikationsdaten könnten sich Blockchain-Technologien künftig als entscheidender Motor erweisen. Zu diesem Schluss kommt der jüngste Bericht der britischen Marktforscher Frost & Sullivan.

Während die europäische Wirtschaft besonders im Digitalen wachse, steige auch die Nachfrage nach biometrischer Authentifizierung. Diese Schnittstelle wiederum können Blockchain-Technologien bedienen, sind sich die Berater sicher.

In den kommenden Jahren wird sich die Blockchain als kraftvoller Motor im Regierungs-, Wirtschafts- und Finanzbereich mausern,

prognostiziert Ram Ravi, Industrie-Analyst von Frost & Sullivan, in einer zugehörigen Pressemitteilung zum Bericht.

Intelligente, miteinander vernetzte Geräte lenken die Aufmerksamkeit der Kunden auf alternative [digitale] Handelswege. Marktteilnehmer, die Biometrie anwenden, brauchen Blockchain-Strategien,

mahnt er Unternehmen, Blockchain-Lösungen in den Blick zu fassen.

Mithilfe der Integration dezentraler Technologien, Künstlicher Intelligenz oder maschinellen Lernens könnte sich der Markt für intelligente Gesichtserkennung nach Ansicht von Forst & Sullivan bis 2023 auf einen Gesamtwert von bis zu 10,25 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Besonders im Gesundheitsbereich oder dem Finanzsektor beispielsweise könnte der Bedarf an Software für Gesichts-, Stimm- oder Iris-Erkennung steigen.

Kritiker warnen: Künstliche Intelligenz öffnet Hackern die Tür

Beobachter sehen in dem Vormarsch Künstlicher Intelligenz jedoch nicht nur Gutes. So warnen Forscher der Universitäten Stanford, Yale, Oxford und Tohoku sowie Entwickler von Microsoft und Google etwa davor, dass Software für automatisierte Gesichtserkennung leicht sogenannten Deep-Fake-Technologien erliegen könnten. Diese ermöglichen es Nutzern, bekannte Gesichter mit glaubhafter Mimik zum Beispiel in Videos oder Bilder einzubauen.

Dabei geben die Forscher nicht nur die politische Brisanz solcher Fälschungen zu bedenken. Sie deuten vor allem auf die Möglichkeiten für Hacker, die sich über die Schranken von Gesichtserkennungssoftware leicht hinwegsetzen könnten. Vor allem KI-betriebene Systeme, die kein menschliches Auge kontrolliert, könnten sich dabei als denkbar anfällig erweisen. Künstliche Intelligenz würde sich so selbst ausspielen.

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