Bitcoin-Automaten brummen weltweit – Deutschland muss warten

Mit dem weltweiten Bitcoin-Boom sprießen sie rund um den Globus: Bitcoin-Automaten. In 63 Ländern gibt es sie bereits und ermöglichen den schnellen Tausch von Fiatgeld in Kryptowährungen. In Deutschland allerdings sehen sich die Automaten-Betreiber mit großen Hürden konfrontiert. Die zuständige Finanzaufsicht BaFin wertet Bitcoin als Finanzinstrument – und weist Anbieter in die Schranken.

David Barkhausen
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| Bitcoin ATM in Los Angeles via Shutterstock

Während der Bitcoin dieser Tage in aller Munde ist – ganze zwei Drittel der Deutschen sollen ihn kennen– stellt sich Neulingen die grundlegende Frage: Wie komme ich eigentlich daran?

Hierzulande ist der Weg häufig besonders für den Anfänger beschwerlich. Wer Bitcoin kaufen will, muss sich an eine der zahlreichen Online-Börsen wenden. Hier heißt es: Anmelden, kaufen, auf Überweisung warten.

Bitcoin-ATMs, wie sie im englischsprachigen Ausland bekannt sind, sollen es einfacher machen. Sie erlauben es nicht nur, Bitcoin direkt mit Bargeld oder Überweisung zu kaufen, sondern ermöglichen auch den Rücktausch – und damit Devisengeschäfte quasi an der Straßenecke.

Weltweiter Boom, deutsche Auflagen schrecken ab

Weltweit boomen die digitalen Tauschbüros zurzeit. Dem Ortungsdienst Coinatmradar zufolge soll es um den Globus verteilt knapp 2.400 Bitcoin-Geldautomaten geben. Wie Reuters berichtet, kommen jeden Tag rund 15 neue Standorte dazu.

Der Löwenanteil der Bitcoin-ATMs steht derzeit in Übersee, in den USA und Kanada. Aber auch in Europa brummt das Geschäft, vor allem in Großbritannien, Österreich und der Schweiz. Auch in osteuropäischen Ländern wie der Ukraine freuen sich Betreiber über reges Interesse.

In Deutschland sieht die Situation für Bitcoin-ATM-Betreiber und -Begeisterte derzeit weitaus weniger rosig aus. Denn hierzulande ist eine Erlaubnis der Finanzaufsicht BaFin notwendig. Sie beaufsichtigt und kontrolliert alle Bereiche des Finanzwesens in Deutschland und stufte Bitcoin bereits 2011 als sogenannte Rechnungseinheit ein. Damit gilt Bitcoin als Finanzinstrument, für welches in der Folge entsprechende Regeln anfallen und Erlaubnisse von Nöten sind. Dies scheint alles andere als ein Kinderspiel.

“Diese [eine solche Erlaubnis] ist aber nur sehr schwer zu bekommen. Wir versuchen es derzeit schon rund 19 Monate lang”,

erklärt Albert Sperl vom Österreicher Bitcoin-ATM-Betreiber Cointed. Derzeit sei das Interesse jedoch riesig, ist er sich sicher.

“Wir gehen davon aus, dass wir – sofern die Gesetze gelockert werden würden – umgehend an die 800 ATMs in Deutschland aufstellen könnten.”

Der derzeit einzige Automat in Deutschland gehört dem Bitcoin Club Bonn – er ist allerdings nur für Mitglieder zugänglich.

Banken und Industrie machen großen Bogen

Noch werden Bitcoin-Automaten in der Regel von Start-ups wie Cointed betrieben. Industrie und Banken trauen sich bislang nicht an das Geschäft heran und sind von den hohen BaFin-Auflagen abgeschreckt. Weltmarktführer Diebold etwa hält das Geschäft noch für unreif. Ein weiteres Beispiel ist die sächsische Volksbank Mittweida, wie Reuters berichtet. Mit einem Bitcoin-Automaten wollte man hier Vorreiter sein und mit der Zeit gehen, musste allerdings alle Pläne aufgrund zu hoher Auflagen abblasen.

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