Von Steuern und Blockchain: Kryptoinsel Malta

Die zunehmende Regulierung bereitet so manchem Blockchain-Unternehmen Kopfzerbrechen. Unsicherheit auf der einen Seite, zu strenge Regulierung auf der anderen Seite sind oft Faktoren, die die Entwicklung von Blockchain-Unternehmen und vor allem ICOs oft ausbremsen. Malta bietet hier einen Anlaufpunkt.

Phillip Horch
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Malta liegt im Süden Europas und beherbergt Schätzungen zufolge 450.000 Menschen auf einer Fläche von 316 km².  Damit ist die Insel – zumindest auf dem Papier – eine der am engsten bevölkerten Flecken Erde Europas. Kurz nach Monaco und der Vatikanstadt steht die Insel damit auf Platz drei. Mit einer Durchschnittstemperatur von mindestens 15,4 Grad Celsius und maximal 23 Grad Celsius herrscht ein durchgängig subtropisches, angenehmes Klima.

Selbiges gilt beim Thema Steuern. So sind Bürger, die nicht aus Malta stammen, nicht dazu verpflichtet, Steuern abzuführen, falls sie über Einkommen verfügen, das im Ausland generiert wird – zumindest wenn es nicht auf maltesische Banken überwiesen wird. In diesem Fall wird das Einkommen, wenn es nach Malta gebracht wird, mit 15 Prozent Steuern versehen.

Auch beim Thema Kryptowährungen und Blockchain weiß das Land einen guten Anlaufpunkt zu bieten. So hat die Regierung im Februar 2018 die Malta Digital Innovation Authority eingerichtet. Diese Behörde arbeitet an einem ausführlichen regulatorischen Rahmennetzwerk für Kryptowährungen und ICOs.

Binance und OKEx sind bereits geflüchtet

Einer der wohl bedeutendsten Ereignisse der letzten Zeit war in diesem Zusammenhang wohl der Beschluss von Binance, nach Malta zu ziehen. Im Rahmen regulatorischer Schwierigkeiten in Japan beschloss die Exchange im März, die Insel aufzusuchen. Dort empfing man sie sogleich mit offenen Armen. In einem Tweet begrüßte der maltesische Premierminister Joseph Muscat die Börse mit der Anmerkung, dass man plane, einer der ersten Anlaufpunkte für Blockchain-Unternehmen zu werden.

Kurzerhand beschloss auch die Börse OKEx, vom Klima in Malta zu profitieren. So kündigte die Börse in einer Pressemitteilung an, seine Geschäfte künftig von Malta aus zu leiten:

„Wir freuen uns darauf, mit der Regierung in Malta zusammenzuarbeiten. Sie denkt voraus und teilt viele unserer Werte. Die wichtigsten davon sind der Schutz von Tradern und der Öffentlichkeit sowie Anti-Geldwäsche- und Know-Your-Customer-Standards. Außerdem erkennen sie die Innovation und Wichtigkeit der Entwicklung des Blockchain-Ökosystems.“

Im April entwickelte die Finanzaufsichtsbehörde dann den Financial Instrument Test. Dieser ist darauf ausgelegt, Token besser einordnen zu können. Nachdem man den Test durchgeführt hat, soll man künftig wissen, ob ein auf einer Distributed-Ledger-Technologie basiertes Asset unter die EU-Regularien und damit unter traditionelle Finanzrichtlinien oder den maltesischen „Virtual Financial Assets Act“ fällt.

Darauf aufbauend gab Malta dann im Mai drei neue Gesetzesentwürfe heraus, die die Regulierung von Kryptowährungen betreffen. Damit zurrten sie letztlich das Rahmengerüst der Regulierung etwas enger und profilierten sich im internationalen Wettbewerb um die zahlreichen Blockchain-Unternehmen, die nach einer (Steuer-)Oase suchen.

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