Mörderischer Scam US-Bürgerin wollte (Ex)Mann für Bitcoin umbringen

Eine US-Amerikanerin hat in den dunklen Weiten des Darknets einen Auftragsmörder mit Bitcoin anheuern wollen. Doch die Website entpuppte sich als Scam.

Moritz Draht
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Bitcoin-Münzen auf einem Laptop

Beitragsbild: Shutterstock

Im Schutz vermeintlicher Anonymität können Handelsplätze im Darknet das gesamte, illegale Spektrum von Drogen und Waffen bis zum Auftragsmord abdecken. In den USA wurde nun eine Frau verhaftet, die die „Dienstleistungen“ einer Darknet-Website in Anspruch nehmen und ihren Ex-Mann für 12 Bitcoin umbringen lassen wollte.

Der Vorfall begab sich bereits 2016. Die Beschuldigte soll auf derPlattform einen Auftragsmörder angeheuert und dafür die Bitcoin im damaligen Wert von rund 5.000 US-Dollar bezahlt haben. Wie aus den Gerichtsakten hervorgeht, handelte es sich bei der Website jedoch um eine Betrugsmasche.

Die Website war eine jetzt nicht mehr existierende Website im Darknet, die vorgab, eine legitime Plattform zu sein und eine Vielzahl von Dienstleistungen anbot, darunter auch Mord, Entführung und Körperverletzung im Austausch gegen Zahlungen in Kryptowährungen. Die Website war eigentlich ein Scam und nahm das Geld der Benutzer, ohne eine der angebotenen Dienste auszuführen.

Im Wortwechsel mit Betreibern der Plattform wurden Ort und Zeit für die Tat ausgemacht. Dazu sollte es aber nie kommen. Die Website wurde noch 2016 gesperrt. Nachdem die Behörden den Fall 2019 aufwickelten, kam es vergangene Woche zur Festnahme.

In der öffentlichen Wahrnehmung genießen Kryptowährungen wie Bitcoin und die für illegale Zwecke wohl eher geeigneten Privacy Coins wie Monero und Dash wegen ihrer Funktion im Darknet noch immer einen zweifelhaften Ruf. Erst kürzlich beschlagnahmte Europol bei einer Darknet-Plattform Bitcoin und andere Kryptowährungen im Wert von 6,5 Millionen US-Dollar.

Bitcoin und Darknet: Eine unheilvolle Allianz

Gemessen am BTC-Gesamtvolumen, das von illegalen Plattformen verwahrt wird, war dies jedoch nur ein kleiner Schlag gegen die organisierte Kriminalität. Laut den Blockchain-Analysten von Chainanalysis befinden sich schätzungsweise 800.000 BTC in kriminellen Händen. Der Großteil von 516.000 BTC und damit über 5,5 Milliarden US-Dollar entfallen auf Darknet-Plattformen.

Aufgrund der Transparenz der Bitcoin Blockchain lassen sich die Geldbewegungen von Scams und Darknet-Marktplätzen jedoch ziemlich genau nachzeichnen. Demnach machen die kriminellen Transaktionsflüsse nur einen geringen Teil am gesamten Zahlungsverkehr aus. Laut Chainalysis liegt der Anteil „illegaler Ströme“ aktuell bei 0,28 Prozent.

Einer Studie von Chainalysis zufolge sei die Verwendung von Bitcoin und Co. für illegale Zwecke in den letzten Jahren insgesamt gestiegen. Vor allem das Geschäft mit der Geldwäsche brummt demnach nach wie vor. Da die Bitcoin jedoch illegalen Entitäten zugewiesen werden können, müssen diese zunächst per Mixer von ihren Spuren befreit werden. Chainalysis nach fließt rund die Hälfte der Gelder über die Börsen Binance und Huobi. Insgesamt seien auf beiden Börsen über 300.000 Adressen in krimineller Hand registriert.

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