SEC-Chef Gary Gensler ist für viele im Krypto-Space längst eine Persona non grata –spätestens, seit die US-Börsenaufsicht mehrere Maßnahmen gegen US-Firmen wie Coinbase, Kraken oder Paxos einleitete. In einem neuen Video zog der 65-Jährige nun abermals Spott und Häme der Community auf sich. Darin verglich Gensler Krypto-Investments unter anderem mit Goldfischen. Aber der Reihe nach.
Das Video ist Teil einer Serie, in der Gary Gensler einzelne Themenfelder aus Sicht der SEC regulatorisch einordnet. Im aktuellen begründet er, warum Krypto-Plattformen unter die Aufsicht der Behörde fallen sollten. Sein Argument: Durch die Nutzung der Plattformen kommt ein Investmentvertrag zwischen dem Kunden und dem Betreiber zustande. Somit greifen die Wertpapiergesetze der USA, womit sich die Unternehmen bei der SEC registrieren lassen müssen.
Den Konflikt mit den Krypto-Plattformen versucht Gensler anhand eines Beispiels zu verdeutlichen:
An vielen Orten gilt eine Leinenpflicht für Hunde. Wenn Sie wegen eines unangeleinten Hundes angehalten werden, können Sie zwar behauptet, er sei ein Goldfisch, das Bußgeld werden Sie trotzdem kassieren. Das Gesetz interessiert, was etwas ist und nicht wie es bezeichnen wird … In anderen Worten, könnte man sagen, sie (die Krypto-Plattformen, Anm. d. Red.) versuchen einen Hund wie einen Goldfisch aussehen zu lassen.
Krypto-Space übt Kritik
Die Reaktionen des Krypto-Space ließen nicht lange auf sich warten. Einige Twitter-Nutzer erinnerten Gensler an seinen Auftritt vor zwei Wochen beim Finanzausschuss des Repräsentantenhauses. Darin legte sich der SEC-Chef trotz mehrfacher Nachfragen nicht fest, ob Ether ein Wertpapier sei oder nicht.
Unmittelbar unter dem Video veröffentlichte ein anderer User einen Beitrag, der Gary Gensler 2018 bei einem Vortrag am Massachussets Institute of Technology (MIT) zeigt. Damals sagte er: “Drei Viertel des Space wurden von der SEC nicht als Wertpapiere eingestuft.”
Die Diskussionen um den SEC-Chef reichen mittlerweile auch außerhalb des Krypto-Space. Ein republikanischer Abgeordneter forderte zuletzt offen Genslers Rücktritt. Und auch aus dem demokratischen Lager, das dem 65-Jährigen bisher den Rücken freihielt, kommt Kritik an seinem Vorgehen, wenn auch vereinzelt.
Mehr über die Krypto-Offensive der USA erfahrt ihr in der April-Ausgabe des BTC-ECHO-Magazins.