Robinhood sorgt diese Woche für gleich mehrere Paukenschläge an den Finanzmärkten: Erstmals können europäische Nutzer nun Anteile von OpenAI, SpaceX und mehr als 200 weiteren US-Aktien handeln. Und zwar dank Blockchain. Die Börse tokenisiert Anteile der Unternehmen auf der Layer-2 von Ethereum, Arbitrum, und bietet diese zum Verkauf an. Nach eigenen Angaben wird jeder Anteil durch reale Wertpapiere gedeckt, die entweder von Robinhood oder einem Partner gehalten werden. Das ist weltweit ein einzigartiges Angebot.
OpenAI, SpaceX und andere US-Unternehmen werden privat gehalten. Das heißt: Sie sind nicht an öffentlichen Börsen handelbar. Nur institutionelle Investoren konnten bisher Anteile über Sekundärmärkte erwerben oder indirekt von OpenAIs Wachstum über den Kauf von Microsoft-Aktien profitieren. Mit Robinhoods Angebot erhalten auch Privatanleger einen Zugang, allerdings exklusiv in Europa. Sie erhalten sogar Anspruch auf eine Dividendenausschüttung.
Die Vorteile von tokenisierten Aktien
Das Besondere: Robinhood rollt diese Innovation gezielt zuerst in der EU aus – nicht in den USA. Dortige Kunden bleiben außen vor, wohl aus regulatorischen Gründen. Europa wird damit zum Testfeld für eine neue Generation tokenisierter Finanzprodukte. Auch ein Vorteil: Die tokenisierten Wertpapiere sind rund um die Uhr handelbar, während die normalen Aktienmärkte klare Öffnungszeiten haben und am Wochenende schließen.
Die Börse reagierte positiv: Die Robinhood-Aktie stieg um 12 Prozent auf ein neues Allzeithoch. Robinhood-CEO Vlad Tenev betonte gegenüber US-Medien, dass diese Schritte Teil der Vision seien, Krypto als Rückgrat des globalen Finanzsystems zu etablieren. Krypto-Investor Raoul Pal bezeichnete die Tokenisierung von privaten Unternehmen wie OpenAI und SpaceX als “Demokratisierung der Finanzwelt”. Er prognostiziert das Ende der Trennung zwischen öffentlichen und privaten Märkten.
Die Tokenisierung von Aktien und Wertpapieren gilt als einer der aussichtsreichsten Trends der Kryptobranche. Der Sammelbegriff dafür: Real World Assets (RWAs). Eine Demokratisierung von Vermögenswerten durch leichteren Zugang– so lautet das Versprechen. Gefühlt jeder spricht darüber, selbst der Chef des größten Vermögensverwalters der Welt, BlackRock. Larry Fink tourt durch Interviews mit den Worten, dass wir bald alles tokenisieren werden – vor allem Wertpapiere. Er verspricht sich eine totale Revolution der Finanzwelt. Alles dazu lest ihr hier: Was am Hype um Real World Assets dran ist – und was nicht.

Quellen