Regulierungs-Echo Bitcoin und Co. weltweit unter Beschuss

Die Wolken am Krypto-Himmel verdunkeln sich. Denn während China ein generelles Bitcoin-Verbot ausspricht, kündigt sich auch in den USA, der Türkei und Indien ein härterer Regulierungskurs an.

Anton Livshits
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China

Beitragsbild: Shutterstock

China verbietet Bitcoin-Transaktionen

Am Krypto-Markt stehen turbulente Zeiten an. Denn die chinesische Zentralbank verfügte am Freitag, dem 24. September, ein umfassendes Transaktionsverbot für Bitcoin und Co. Allen innerchinesischen Bitcoin-Börsen soll der Stecker gezogen und ausländischen Umschlagplätzen der Zugang zum Land versperrt werden. Generell soll Chinas Finanzwelt vom Krypto-Space geschieden werden. Die Zentralbank verlautbarte ihre Pläne bei einer Fragestunde. Damit folgt sie dem Krypto-feindlichen Trend der chinesischen Regierung, dem vor einigen Monaten auch das Bitcoin-Mining im Land zum Opfer fiel.

Biden nominiert Krypto-Gegnerin für Bankaufsicht

Bloomberg berichtete am 22. September, dass US-Präsident Joe Biden die Juraprofessorin Saule Omarova zur Chefin der US-Bankenaufsicht Office of the Comptroller of the Currency (OCC) nominieren will. Das Magazin berief sich dabei auf Insiderinformationen. Omarova ist als scharfe Kritikerin des Bankensektors im Allgemeinen und von Kryptowährungen im Besonderen bekannt. Bitcoin und Co. kämen demnach “hauptsächlich unserem bestehenden, dysfunktionalen Finanzsystem zu Gute.” Folglich muss davon ausgegangen werden, dass sich Omarova für stärkere Krypto-Regulationen einsetzen wird. Ob der Kongress ihre Nominierung bestätigt, bleibt abzuwarten. Widerstand seitens der Republikaner:innen und der Bankenlobby gilt als ausgemacht.

Erdogan erklärt Bitcoin und Co. den Krieg

Im Kontrast zur Mehrheit der Türk:innen ist Präsident Recep Tayyip Erdoğan kein Krypto-Freund. Denn während die Türkei weiter an der digitalen Lira arbeitet, formulierte der türkische Machthaber bei einem Q&A-Event eine wortwörtliche Kriegserklärung an Bitcoin und vergleichbare dezentrale Angebote: “Wir würden niemals Kryptowährungen unterstützen,” sagte er weiterhin. Konkrete Gründe für seine Haltung brachte Erdogan nicht vor, die türkische Notenbank fährt jedoch bereits seit längerem einen restriktiven Krypto-Kurs. Hierbei dürfte nicht unerheblich sein, dass türkische Krypto-Fans in den vergangenen Jahren wiederholt Betrügereien zum Opfer gefallen sind. Binali Yildirim, stellvertretender Vorsitzer der Regierungspartei AKP, versprach jüngst, hier in Zukunft Vorkehrungen treffen zu wollen.

Indiens Finanzministerin warnt vor Bitcoin-Verbot

Seit 2017 fordert Indiens Zentralbank ein generelles Verbot von Kryptowährungen. Auch ein Regierungsausschuss hat sich jüngst dieser Lagebestimmung angeschlossen. Ein Statement der amtierenden Finanzministerin Nirmala Sitharaman dürfte auf besorgte indische Hodler:innen deshalb wie der Silberstreif am Horizont wirken. Denn Sitharaman sprach sich bei einem Gespräch mit der Tageszeitung Hindustan Times, gegen einen strikten Bitcoin-Bann aus.  Ihr O-Ton: Zukunftsträchtige Technologien dürften nicht pauschal ausgeschlossen werden. Stattdessen mahnte die Ministerin zur regulativen Vorsicht. Eine generelle Bitcoin-Adaption wie in El Salvador hält sie jedoch ebenfalls für unwahrscheinlich. Die Möglichkeit einer eigenen digitalen Zentralbankwährung schloss Sitharaman hingegen nicht aus. Der Direktor der indischen Zentralbank ließ ebenfalls kürzlich verlautbaren, dass ein Pilotprojekt für ein indisches CBDC bereits im Dezember starten könnte.

Bhutan startet gemeinsam mit Ripple CBDC-Tests

Während das indische CBDC bis lang in der Spekulationsphase verbleibt, konkretisieren sich im Nachbarstaat Bhutan die Pläne für eine digitale Zentralbankwährung. Denn die königliche Währungsbehörde kooperiert dort mit Ripple für eine gemeinsame Testreihe. Am 22. September ist bekannt geworden, dass Bhutan eine CBDC auf Basis von Ripples Privat-Ledger-Technologie erproben will. Mit der möglichen Einführung einer CBDC möchte das Königreich bei der Inklusion seiner Bürger:innen in das Finanzsystem nachbessern. Eine Verbesserung des grenzübergreifenden Zahlungsverkehrs steht ebenfalls auf der Agenda. Bhutan hat sich weiterhin ganz dem Umweltschutz verschrieben, bei der Kooperation mit Ripple hat deshalb das Engagement des Unternehmens für den Klimaschutz ebenfalls eine Rolle gespielt. Auch die geplante digitale Zentralbankwährung ist demnach kohlenstoffneutral.

Coinbase verkauft Dienstleistungen an US-Einwanderungsbehörde

Vergangene Woche berichteten wir, dass die US-Börsenaufsicht SEC Coinbase ins Visier genommen hat. Stein des Anstoßes ist dabei ein geplantes Lending-Programm der Bitcoin-Börse. Kund:innen hätten hier die Möglichkeit, in den Stablecoin USD Coin (USDC) anzulegen. Das Kapital soll dann an verifizierte Interessent:innen verliehen werden. Da die SEC dieses Finanzprodukt jedoch als eine Anleihe ansieht, droht sie bei ungenehmigter Einführung mit rechtlichen Schritten. Da scheint eine wohlwollende Geste gegenüber den US-Behörden für Coinbase gerade recht zu kommen. Denn seit dem 20. September ist bekannt, dass die Bitcoin-Börse einen Kooperationsvertrag mit der US-Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) abgeschlossen hat. Der Deal sieht die Entwicklung von Software vor. Bei einer potenziellen Vertragslaufzeit von drei Jahren könnte er 1,36 Millionen US-Dollar in die Coinbase-Kassen spülen. Die Krypto-Community übte aufgrund der geringen Vertragssumme indessen Kritik und warnte vor einem möglichen Image-Schaden.

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