MiCA-Chaos und mehr So lief die Kryptoregulierung in 2022

Aus regulatorischer Sicht war in 2022 kaum ein Ereignis so wichtig, wie die Krypto-Regulierung MiCA. BTC-ECHO fasst den steinigen Weg der Verordnung zusammen.

Daniel Hoppmann
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EU-Flagge mit Bitcoin

Beitragsbild: Shutterstock

| Mit der MiCA ist die EU die erste Wirtschaftszone, die Bitcoin und Co. reguliert

FTX, Celsius, Terra-Luna – 2022 war für den Krypto-Space turbulent wie lange nicht mehr. Die Rufe nach mehr Regulierung wurden lauter – und das nicht nur von behördlicher Seite. Dabei stand in Sachen Regulatorik in diesem Jahr vor allem die Markets in Crypto Assets, oder auch kurz: MiCA, im Vordergrund.

Grundlegend schafft die Verordnung klare Regeln für den europäischen Krypto-Sektor und stellt ihn unter behördliche Obhut. Anfang 2023 wird die MiCA aller Voraussicht nach in Kraft treten und sich 18 Monate später rechtswirksam entfalten. Für den Endnutzer bringt die Verordnung mehr Verbrauchschutz, da Krypto-Anbieter künftig nur mit Lizenz in der EU operieren dürfen. Durch das sogenannte “Passporting” benötigen sie für die gesamte Wirtschaftszone aber nur eine Erlaubnis.

MiCA-Weg war steinig

Es ist die erste Krypto-Regulierung, die nicht nur in einem Land, sondern in einer ganzen Wirtschaftszone Anwendung findet.

Der Weg dahin war jedoch alles andere als leicht. Bitcoin drohte in der EU das Aus, als die Parlamentsfraktionen der Linken, Grünen und Sozialdemokraten Krypto-Dienstleistungen aus “ökologisch nicht nachhaltigen Konsensmechanismen” verbieten wollten. Es hätte das Ende aller Proof-of-Work-basierten Kryptowährungen in der EU bedeutet, warnten Experten. Nach langem Hin und Her kam es jedoch anders. Das Parlament stimmte gegen ein etwaiges Verbot. MiCA ging im März in die nächste Phase: den Trilog.

Die Verhandlungen mit der Kommission und dem Rat endeten knapp 4 Monate später. Ende Juni wurde MiCA endgültig beschlossen und damit der Weg frei für eine regulierte Krypto-Industrie in Europa. Ein Meilenstein, so die allgemeine Expertenmeinung.

Damit ist der Weg jedoch noch nicht zu Ende. “MiCA ist ein erster Schritt in einem langen Prozess”, erklärte Oliver Fußwinkel von der BaFin bei einem Treffen mit Branchenvertretern im Bundestag Ende September. Offene Baustellen sind nach wie vor der NFT- und DeFi-Sektor. Wann die EU die MiCA auf diese Bereiche ausweiten wird, steht allerdings noch aus. Fest steht: 2023 wird für den Krypto-Space auch – und vielleicht vor allem – aus regulatorischer Sicht ein spannendes Jahr.

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