Ein Krisenjahr mit Folgen: Die Adoption von Kryptowährungen zwischen 2022 und 2023 stagniert, vor allem in Industrienationen. Mit jeweils rund 25 Prozent der weltweiten Transaktionen stehen Nordamerika und Europa an der Spitze, umgerechnet wurden in beiden Kontinenten rund 1,2 Billionen US-Dollar gehandelt. Deutschland rangiert im weltweiten Vergleich auf Platz neun, mit einem Handelsvolumen von rund 110 Milliarden US-Dollar. Dafür führt es in anderen Bereichen, beispielsweise den meisten Jobs im Web3-Space. Das geht aus einem aktuellen Report von Chainalysis hervor, einer führenden Blockchain-Analysefirma (Herunterladen könnt ihr den Report hier).
Eine große Überraschung beim Blick auf das Transaktionsvolumen: Knapp die Hälfte davon nimmt in Europa der Bereich dezentraler Finanzen ein (kurz: DeFi). Dabei handelt es sich um Kryptohandel ohne klassische Mittelsmänner wie Banken. Dezentral, offen für alle, transparent: Das sind die Ideale der DeFi-Finanzrevolution. Mehr darüber erfahrt ihr hier.
Krypto in Deutschland und UK
Deutschland sticht besonders als Jobmarkt hervor – mit den meisten Web3-Jobs in “absoluten Zahlen” und zwar: 22.400 Stellen. Die Bundesrepublik besitzt auch die meisten Full Nodes für Bitcoin nach den USA, heißt es. Kerntreiber der Adoption hierzulande laut dem im Bericht zitierten Dr. Sven Hildebrandt: vertrauenswürdige Regularien und Bildung für Investoren. Er arbeitet bei der Boerse Stuttgart Digital, die Kryptowährungen anbietet. MiCA ebne hinter den Kulissen den Weg für weitere Adoption. Es ist die erste Kryptogesetzgebung für Europa.
Weit vor Deutschland in Europa: das Vereinigte Königreich. Ein über doppelt so hohes Transaktionsvolumen (rund 250 Milliarden US-Dollar) macht es zum König des Kontinents. Und das trotz einer Gesetzgebung, die vom Sektor sehr gemischt bewertet wird, dem Financial Services and Markets Act. PayPal pausierte danach sein Krypto-Angebot im Land wegen “unklarer Gesetzeslage.” Im Report heißt es, die Folgen der neuen Gesetzgebung müssten sich noch zeigen.
