Unter dem Dach der Börse Stuttgart Digital bündelt der deutsche Börsenbetreiber sein gesamtes Kryptoangebot. Angefangen von der Bison-App für Retailkunden, über die BSDEX für professionelle und institutionelle Kunden bis hin zu ihrer Krypto-Verwahrlösung durch die blocknox GmbH. Für Letztere arbeitet die Börse schon seit dem Jahr 2022 mit dem Rückversicherer Munich Re zusammen. Nun gaben beide Unternehmen den “nächsten logischen Schritt” bekannt: ein versichertes Staking-Angebot.
Renditeoptimierung durch Staking
“Wir erleben eine starke Nachfrage, sowohl auf Retail- als auch auf institutioneller Seite, nach einem Staking-Angebot”, erklärt Dr. Oliver Vins gegenüber BTC-ECHO. Es ist einfach naheliegend, die Rendite auf die eigenen Coins zu optimieren, findet er, zumal “man nicht vergessen darf, dass nicht alle Kunden von uns aktiv traden. Viele, und dies gilt insbesondere im institutionellen Bereich, lassen ihre Coins vor allem liegen.”
Gleichzeitig hat das Staking den schönen Nebeneffekt, dass man einen Beitrag zur Netzwerkstabilität leisten kann, hebt Vins hervor. Ziel ist es, das Angebot in der ersten Jahreshälfte 2024 zu starten.
Warum eine Staking-Versicherung?
Allerdings können durch das Staking sogenannte Slashing-Risiken auftreten, die man für sich und seine Kunden vermeiden möchte. Aus diesem Grund arbeiten die Börse Stuttgart Digital sowie ihr Staking-Partner Staking Facilities aus München mit dem Rückversicherer zusammen.
Das Slashing-Risiko besteht bei Proof-of-Stake-Konsensmechanismen wie beispielsweise Ethereum, die durch Validatoren abgesichert werden. Jene können durch das Slashing ihre gestakten Coins, zumindest teilweise, verlieren.
Dieser Schadensfall kann eintreten, wenn die Regeln des Netzwerkes verletzt werden. Zum Beispiel können zwei verschiedene Blöcke für denselben Zeitpunkt vorgeschlagen werden (Block Proposer Double Vote) oder es kann eine Bestätigung für zwei verschiedene Attestationen gegeben werden, die denselben Zielblock haben (Attestor Double Vote).
Ohne Sicherheit, keine institutionelle Krypto-Adoption
Auch wenn noch nicht klar ist, ob zuerst Retail- oder zuerst institutionelle Kunden Zugang zum versicherten Staking-Angebot erhalten, sieht Vins den größeren Bedarf bei den institutionellen Kunden, wie beispielsweise Familiy Offices und anderen Vermögensverwalter.
“Vor allem institutionelle Kunden suchen nach einer Lösung, die maximal sicher ist”, betont Vins und sieht derartige Versicherungslösungen als eine Voraussetzung an, um institutionelle Kunden für digitale Assets zu gewinnen.