CTO, CSO und CCO Finoa stellt Führungskräfte ein – und die Weichen auf Wachstum

Der deutsche Krypto-Verwahrer Finoa bekommt Verstärkung. Mit frischen Köpfen hält das Start-up weiter am Wachstumskurs fest.

Moritz Draht
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Zugweichen

Beitragsbild: Shutterstock

An Finoa führt in der deutschen Custody-Landschaft kaum ein Weg vorbei. Das 2018 gegründete Unternehmen hat sich durch sichere Verwahrlösungen für Krypto-Assets als Türöffner für professionelle Investoren im deutschsprachigen Raum etabliert. Neben dem Kerngeschäft hat sich Finoa auch inzwischen auf dem Gebiet Staking spezialisiert. Erst im April hat das “Tor für institutionelle Investoren und Unternehmen zur Interaktion mit digitalen Assets” erfolgreich eine 22 Millionen Euro schwere Finanzierungsrunde abgeschlossen. Mit den Mitteln steht das Unternehmen weiter auf Expansion und begrüßt nun drei neue Köpfe in den eigenen Reihen.

Finoa steht auf Wachstum

Für den Bereich Regulierung ist künftig Michael Heinks zuständig, der bereits auf eine jahrelange Erfahrung im Bankensektor zurückblickt und unter anderem bei der biw AG und der flatex Bank AG im Vorstand saß. Sein Schwerpunkt bei Finoa liege folglich “bei der Entwicklung einer nachhaltigen Compliance- und Risikostrategie”, die sich “auf die Vorbereitung der Organisation auf weitere regulatorische Zulassungen” konzentriere. Heinks übernimmt dafür die Aufgabe als Chief Compliance Officer (CCO) und wird zudem als dritter Geschäftsführer von Finoa fungieren.

Für die technische Weiterentwicklung der Plattform verantwortlich ist künftig Henrik Jondell als neuer Chief Technology Officer (CTO). Sein Aufgabenbereich umfasse somit “die technische Strategie, die technische Architektur und die damit verbundene Organisation und Prozesse”. Auch Jondell bringt viel Erfahrung in das Team. Seit mehr als 30 Jahren betätigt er sich “im Aufbau von großen und kleinen Tech-Organisationen” und war zuletzt Vice President IT für Arvato Financial Solutions und CTO bei Penta.

Zu guter Letzt stößt Chris Sutherland als neuer Chief Security Officer (CSO) zu Finoa. Als solcher kümmert er sich um die “Sicherheitsarchitektur, Risikobewertung und -minderung sowie Cyber- und physische Sicherheit”. Auch Sutherland ist kein unbeschriebenes Blatt. Er hat einen Doktortitel in Kryptographie und verfügt über eine 20-jährige Berufserfahrung in der Cyberindustrie. Mit seinem zusätzlichen Bankenhintergrund bei ING und der Bank of Montreal passt er wie maßgeschneidert zu Finoa.

“Zu neuen Höhen”

Mit dem Zuwachs stellt sich Finoa auf vielen Ebenen gut auf und blickt entsprechend erwartungsvoll in die Zukunft, wie Christopher May, Co-CEO und Mitgründer von Finoa, erklärt:

Die Erfahrung, die diese drei an den Tisch bringen, ist wirklich bemerkenswert, und wir sind stolz darauf, dass wir sie alle an Bord holen konnten. Chris’ Erfahrung in der Sicherheitsbranche, Michaels Know-how über Finanzregulierungen und Henriks Fähigkeit, Unternehmen bei der Skalierung ihrer Tech-Entwicklung zu helfen, werden Finoa zu neuen Höhen verhelfen.

Das unterschreibt auch der zweite Co-CEO und Mitgründer, Henrik Gebbing: “Finoa befindet sich an einem aufregenden und entscheidenden Punkt”. Aufregend dürften die kommenden Monate tatsächlich werden, und das nicht nur hinsichtlich der Entwicklungen am Krypto-Markt. Mit den Entwürfen zur Kryptowertetransfer-Verordnung und Besteuerung von Kryptowährungen deutet sich schließlich ein scharfer Gegenwind für deutsche Krypto-Dienstleister an.

Sargnagel Kryptowertetransfer-Verordnung?

Gegenüber BTC-ECHO zeigt sich Henrik Gebbing aber gelassen. Insgesamt gebe es zwar noch viel Klärungsbedarf und Lücken in dem Entwurf. Der grundsätzliche Ansatz aber, das Krypto-Ökosystem in Regularien zu betten, ließe sich auch als Chance verstehen:

Im Allgemeinen begrüßen wir die Absicht der Regierung, den Vorschlägen der FATF zur Bekämpfung der Geldwäsche nachzukommen, da wir selbst bei Finoa die höchsten AML-Standards einhalten wollen. Dennoch glauben wir, dass die “Kryptowertetransfer-Verordnung” in ihrer jetzigen Form versucht, Maßnahmen aus dem traditionellen Finanzsystem zu replizieren, ohne die unterschiedlichen zugrundeliegenden Technologie-Stacks und Möglichkeiten zu berücksichtigen. Dies gilt insbesondere für die On-Chain-Analytik und das Risiko-Scoring, die eine unnötige Datensammlung bei den Marktteilnehmern vermeiden und dennoch zu effizienten AML-Verfahren führen könnten. Darüber hinaus sehen wir das Risiko, dass ein nationaler Ansatz, statt eines EU- oder gar globalen Ansatzes, zu einem erheblichen Standortnachteil für den deutschen Kryptomarkt führen könnte.

Finoa scheint mit den neuen Gesichtern im Team aber gut gerüstet für die verschärften Regulierungsversuche der Politik. Zudem könne sich das Unternehmen nicht über eine mangelnde Nachfrage beschweren. Im Vergleich zu Ländern wie den USA habe Deutschland zwar noch viel Wachstumspotenzial. Insgesamt aber stoßen Krypto-Verwahrlösungen auf ein zunehmendes Interesse, wie uns Christopher May erklärt:

In der Tat sehen wir ein steigendes Interesse deutscher Kunden an der Teilnahme am Krypto-Ökosystem und damit auch ein steigendes Interesse an Verwahrungslösungen. Das ist eine Entwicklung, die wir sehr unterstützen, aber im Vergleich zu den Entwicklungen in anderen Ländern (z.B. USA, Schweiz) hinken die deutschen Institutionen noch hinterher.

Welche Auswirkungen der Steuer-Entwurf des Bundesfinanzministeriums auf Anleger haben könnte, hat uns Pekuna-Chef Werner Hoffmann im Interview erklärt.

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