Elon Musks Plan gescheitert? Twitter gehen die Angestellten aus

Mit groß angelegten Einsparungen wollte Elon Musk Twitter grundlegend umkrempeln. Nun gehen ihm die Angestellten aus. Hat der Tesla-Chef sich verhoben?

Paol Hergert
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Twitter Hauptgebäude

Beitragsbild: Stephen Lam/San Francisco Chronicle via AP, Picture Alliance

| Das Twitter-Hauptgebäude in San Francisco, 11. November 2022.

Die Begeisterung über die Übernahme von Twitter durch Elon Musk hielt sich außerhalb des Krypto-Spaces in Grenzen. Aus dem Lager der Bitcoin-, Ethereum- und vor allem Dogecoin-Fans war die Erwartungshaltung jedoch groß. Schließlich liebäugelte der bekennende Memecoin-Fan und selbsternannte “Dogefather” seit Monaten öffentlich mit der Möglichkeit, nach der Übernahme Krypto-Zahlungen in das soziale Netzwerk zu integrieren, DOGE-Trinkgelder und eine Wallet einzuführen. In Anbetracht der aktuellen Turbulenzen in dem Unternehmen, das laut Musk täglich 4 Millionen US-Dollar verbrennt, geraten diese Ankündigungen jedoch immer weiter in den Hintergrund.

Bereits kurz nachdem sich der Tesla-Chef am Tag der Übernahme mit einem Waschbecken-Witz im Twitter-Hauptgebäude in San Francisco einquartiert hatte, fing Musk mit seinen großangelegten Umstrukturierungen an und feuerte in einem ersten Schritt die Führungsriege des Unternehmens. Der ranghöchste Jurist wurde im Zuge dessen sogar aus dem Gebäude eskortiert. Ein Schritt, der zweifelsohne die Gemüter der Mitarbeiter:innen erhitzte. Denn auch für sie kündigte Musk rasch an, dass Stellen gestrichen würden – und zwar im großen Stil.

Twitter: Elon Musk entlässt großen Teil der Belegschaft

3.700 Stellen wollte Musk vor gut zwei Wochen abbauen, und begann sogleich damit, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Auf die Massenentlassung folgte eine Sammelklage. Auch um ein solches juristisches Dilemma zukünftig zu umgehen, verschickte Elon Musk vor etwa einer Woche eine E-Mail an die gesamte Twitter-Belegschaft, in der er den Mitarbeiter:innen ein Ultimatum stellte: Entweder sie klickten auf “Ja” und willigten damit ein, für “Twitter 2.0” enorme Belastungen, viele Überstunden und außergewöhnliche Leistungen zu erbringen, wenn sie nicht gefeuert wollen würden – alles zum gleichen Gehalt. Oder sie klickten auf “Nein”, verließen das Unternehmen und erhielten eine Abfindung in Höhe von drei Monatsgehältern.

Das Problem für Elon Musk: Die überwältigende Mehrheit entschied sich für Zweiteres. Wie Futurism berichtet, verfällt der frisch gebackene Twitter-Chef nun in Panik, weil er damit nicht gerechnet habe. George Orosz, ein im Silicon Valley ansässiger Entwickler, der Twitter nahesteht, sagte gegenüber dem Portal, dass so wenige Entwickler:innen auf den “Bluff” von Musk hereingefallen wären, dass dieser inzwischen händeringend versuche, sie am Verlassen des Unternehmens zu hindern: “Ich bin mir nicht sicher, ob Elon sich darüber im Klaren ist, dass im Gegensatz zu Raketenwissenschaftlern, die nur relativ wenige Möglichkeiten haben, um zu arbeiten, [Entwickler] mit der Erfahrung, Twitter aufgebaut zu haben, nur bessere Möglichkeiten haben als die Bedingungen, die er nun skizziert”, so Orosz.

Und so bleibt abzuwarten, ob Elon Musk einen Teil der Entwickler:innen, die jetzt ihr Handtuch geworfen haben, vom Gegenteil überzeugen können wird. Noch sieht es schlecht aus: Denn wie unter anderem die BBC berichtet, hat das Twitter-Hauptquartier aufgrund der Massenkündigungen nun seine Türen geschlossen, ist bis Montag für die Belegschaft nicht zu betreten. Gegenüber der BBC sagte ein Twitter-Angestellter, der anonym bleiben wollte, dass am Montag weniger als 2.000 Mitarbeiter:innen übrig bleiben würden. Vor Musks Übernahme waren es 7.500.

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