Alles im Blick Die wichtigsten Krypto-News der Woche

Walmart sucht Krypto-Spezialisten; Bitpanda jetzt 4,1 Milliarden USD wert; Binance führt globalen KYC-Zwang ein; BMF hält an Krypto-Entwurf fest und Chainalysis-Report sieht Anstieg der globalen Krypto-Adoption.

Daniel Hoppmann
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Eine weiße Kaffeetasse steht auf einem Stapel Zeitungen. Daneben liegen Kaffeebohnen und eine Wolldecke.

Beitragsbild: Shutterstock

Eine weitere aufregende Woche im Krypto-Space neigt sich dem Ende. Die wichtigsten Ereignisse um Bitcoin und Co. kompakt im Überblick.

Walmart sucht Krypto-Spezialisten

War es letzten Monat noch Amazon, will nun der nächste Retail-Riese offenbar in den Krypto-Space vorstoßen. Wie aus einer Stellenausschreibung des US-Konzerns Walmart hervorgeht, sucht das Unternehmen einen “Leiter für digitale Währungen/Kryptowährungen”. Dieser soll “für die Entwicklung der Strategie für digitale Währungen und die Produkt-Roadmap” verantwortlich sein. Auch wenn Bitcoin und Co. namentlich nicht in der Anzeige erwähnt wurde, schlussfolgern einige daraus eine mögliche Integration von Kryptowährungen.

Obwohl nicht auszuschließen ist, dass der Konzern auch Möglichkeiten auslotet, die größte Kryptowährung als Bezahlmodalität hinzuzufügen, scheint es doch wahrscheinlicher, dass Walmart eine plattformeigene Digitalwährung plant. Grundsätzlich scheint die Silicon-Valley-Elite zwar mehr als je zuvor die Hand nach der Token-Ökonomie auszustrecken. Bei den Vorbereitungen lassen sie sich jedoch ungern in die Karten blicken. Dass der Schuss nach hinten losgehen kann, wenn man alle Welt an den Planungen teilhaben lässt, zeigte schließlich das Beispiel Facebook.

Bitpanda nun 4,1 Milliarden US-Dollar wert

Der Neo-Broker Bitpanda hat sich längst über Wien hinaus einen Namen als Allrounder auf dem digitalen Finanzparkett gemacht und wächst dabei allmählich über sich hinaus. Im März erlangte Bitpanda als erstes österreichisches Unternehmen den begehrten “Unicorn”-Status, als es eine Unternehmensbewertung von einer Milliarde US-Dollar erreichte. Das Wiener FinTech ruhte sich jedoch nicht auf den Lorbeeren aus, sondern strebte weiter seinen Weg in den Krypto-Olymp an.

Und der Aufwand scheint sich zu lohnen. Denn nur fünf Monate später hat sich der Wert des Unternehmens, das ehemals als Krypto-Börse gestartet war, auf 4,1 Milliarden US-Dollar verdreifacht. Möglich machte dies eine jüngst durchgeführte Finanzierungsrunde, bei dem das österreichische FinTech 263 Millionen US-Dollar einnehmen konnte. Das Funding wurde dabei von Valar Ventures unter Beteiligung von Alan Howard und REDO Ventures sowie LeadBlock Partners und Jump Capital angeführt.

Am Ende der Reise sieht sich Bitpanda jedoch noch lange nicht. Gegenüber BTC-ECHO rief Marcus Feistl, Bitpanda Country Manager für die DACH-Region, das ambitionierte Ziel aus, “Europas größte Investitionsplattform zu werden”. Und so verwendet der NeoBroker auch die neuen finanziellen Mittel, um das Unternehmen auf dem europäischen Markt als “Big Player” zu positionieren. 

Binance führt globalen KYC-Zwang ein

In den letzten Monaten geriet die größte Krypto-Börse der Welt unter regulatorischen Dauerbeschuss. Wöchentlich, wenn nicht gar täglich, prasselten negative Neuigkeiten auf die Handelsplattform ein. Finanzaufsichtsbehörden stellten Binance an den Pranger, indem sie darauf hinwiesen, dass Handelsaktivitäten ohne Lizenz durchgeführt würden. In der Konsequenz kündigten einige Zahlungsdienstleister ihre Partnerschaft mit der Krypto-Börse auf.

Nun zieht Binance weitere Konsequenzen und führt eine global verbindliche Ausweispflicht ein. Das gab das CEO Changpeng Zhao am Freitag per Twitter bekannt. Zuvor schon verringerte die Krypto-Börse das Auszahlungslimit für nicht verifizierte Nutzer von 2 auf 0,06 BTC.

Allgemein scheint der Krypto-Gigant sich seine Ohnmacht eingestanden zu haben. Im Blogpost zur neuen KYC-Pflicht heißt es nämlich: “Unser Ziel ist es, mit politischen Entscheidungsträgern enger zusammenzuarbeiten, um globale Standards zu verbessern und Kriminelle zu entmutigen”. Wenige Tage zuvor verkündete das Unternehmen, dass es mit Greg Monahan einen ehemaligen US-Finanzkriminalbeamten als Global Money Laundering Reporting Officer ernannt hat.

BMF hält an Krypto-Steuerentwurf fest

Ende Juni sorgte ein Steuerentwurf des Bundesfinanzministeriums für heftige Proteste innerhalb des Krypto-Space. Vor allem die Anhebung der Haltefrist beim Staking und Lending auf zehn Jahre stand im Mittelpunkt der Kritik. Dadurch würde der Krypto-Standort Deutschland unattraktiv – vor allem für Proof-of-Stake-basierte Start-ups, argumentierten sowohl Experten als auch Anleger. Das BMF versuchte zu beschwichtigen, bat um Feedback aus der Branche und lud im Anschluss Experten aus der Blockchain-Szene zu einer Anhörung ein. Hoffnung keimte auf.

Doch die erhoffte Milde trat nicht ein, denn wie mehrere Teilnehmer gegenüber BTC-ECHO berichteten, zeigte sich das Ministerium bei der Zehnjahresfrist uneinsichtig und beharrte auf seiner Position. Zwar zeigte man in gewissen Bereichen, wie dem Fork oder Airdrop, durchaus Kompromissbereitschaft, das Fazit der Krypto-Experten fiel jedoch insgesamt ernüchternd aus.

Chainalysis-Studie sieht Anstieg der globalen Krypto-Adoption

Das US-amerikanische Analyseunternehmen Chainalysis sieht in einer neuen Studie den Anstieg der globalen Krypto-Adoption. Demnach sei die Akzeptanz und Verwendung von Bitcoin und Co. nicht nur weltweit gestiegen, sondern seit 2021 exponentiell gewachsen. Dabei zeigten sich in dem Report starke regionale Abweichungen zwischen den Adoptions-Treibern. Während die gestiegene Akzeptanz in Schwellenländern auf die vermehrte Nutzung von P2P-Plattformen, Geschäftstransaktionen und auf Inflationsabsicherung zurückzuführen sei, werde die Akzeptanz in Industrieländern maßgeblich durch “institutionelle Investoren angetrieben”.

Insgesamt bewertete Chainalysis die Krypto-Adoption in 154 verschiedenen Ländern. Für die Evaluation waren dabei mehrere Faktoren wie das P2P-Handelsvolumen, das Transaktionsvolumen im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen oder auch die Kaufparität ausschlaggebend. Anschließend ordnete man die Länder nach Punktewertung von 0 bis 1 ein, wobei 1 die höchste Adoptionsbewertung widerspiegelt. Laut dem Ranking sind Kryptowährungen am weitesten in Vietnam, Indien und Pakistan verbreiten. Deutschland schaffte es auf keinen der zwanzig Plätze.

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