Bitcoin-Integration? Walmart sucht Krypto-Spezialisten

Walmart hat mit einer Stellenausschreibung Aufsehen im Krypto-Space erregt und Spekulationen um eine nahende Bitcoin-Integration angeheizt. Überrascht hat das Job-Angebot jedoch nicht, der Retail-Gigant ist schon lange im Blockchain-Sektor umtriebig.

Moritz Draht
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Bitcoin-Münze liegt vor einem Laptop mit Walmart-Logo

Beitragsbild: Shutterstock

“Haben Sie eine Leidenschaft für digitale Währungen und sind Sie begeistert von den Möglichkeiten, neue Produkte und Unternehmen zu skalieren?” Wenn ja, hat Walmart das passende Job-Angebot. Der Retail-Riese sucht aktuell nach einem “Leiter für digitale Währungen/Kryptowährungen”, der “für die Entwicklung der Strategie für digitale Währungen und der Produkt-Roadmap verantwortlich” ist. Wie bereits bei Amazon, das im Juli eine ähnliche Stelle ausgeschrieben hatte, ließ der Wortlaut Gerüchte um eine bevorstehende Integration einiger Kryptowährungen, allen voran Bitcoin, bei der Einzelhandelskette aufkochen.

Walmart vor Bitcoin-Akzeptanz?

Zu den künftigen Aufgaben der “visionären Führungspersönlichkeit” gehört es demnach, “die Strategie für digitale Währungen bei Walmart zu verantworten und voranzutreiben”. Auch von der “Identifizierung Krypto-bezogener Investitionen und Partnerschaften” ist die Rede – von Bitcoin und Co. jedoch kein Wort.

Obwohl nicht auszuschließen ist, dass der Konzern auch Möglichkeiten auslotet, die größte Kryptowährung als Bezahlmodalität hinzuzufügen, scheint es doch wahrscheinlicher, dass Walmart eine plattformeigene Digitalwährung plant. Auch Amazon dementierte rasch Spekulationen um eine Bitcoin-Akzeptanz, nachdem die Meldung für einen kurzen Höhenflug beim Bitcoin-Kurs sorgte. Ähnlich reagierte eBay, das zwar trotz öffentlichem Krypto-Flirt nichts von einer Bitcoin-Einbindung wissen will, den Einkauf mit Bitcoin aber de facto über die Shopping-App Lolli zugelassen hat.

Silicon Vallye: Krypto-Pläne mit angezogener Handbremse

Grundsätzlich scheint die Silicon-Valley-Elite zwar mehr als je zuvor die Hand nach der Token-Ökonomie auszustrecken. Bei den Vorbereitungen lassen sie sich jedoch ungern in die Karten blicken. Dass der Schuss nach hinten losgehen kann, wenn man alle Welt an den Planungen teilhaben lässt, zeigte schließlich das Beispiel Facebook. Das Krypto-Projekt “Libra” ist dem Social-Media-Riesen vor den Augen der Öffentlichkeit gehörig auf die Füße gefallen. Auch das Zulassungsverfahren für die angepasste “Light-Version” Diem sieht aktuell nicht erfolgsversprechender aus.

Auch Walmart dürfte sich daher eher mit Informationen bedeckt halten. Fakt ist aber, dass das umsatzstärkste Unternehmen der Welt schon seit Längerem im Krypto-Sektor aktiv ist. Insbesondere die Überwachung und Kontrolle von Lieferketten durch Blockchain-Technologien baut Walmart stetig aus. Seit März letzten Jahres ist der Konzern Mitglied beim Enterprise-Blockchain-Konsortium Hyperledger, das die Nutzung von Distributed-Ledger-Technologien für industrielle Anwendungen erforscht. Die chinesische Tochter Sam’s Club ist zudem offiziell Partner von VeChain.

Und dann wäre da noch ein Patent, dass Walmart bereits 2019 angemeldet hat. Der Titel: “System und Verfahren für digitale Währungen über Blockchain”. Damals gab Walmart noch an, “keine Pläne für das Patent” verfolgen zu wollen. Zwei Jahre später scheint es das Projekt mit frischem Personal konkretisieren zu wollen.

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