An kaum einen anderen Trading-Dienstleister lässt sich das Aufblühen der europäischen Fintech-Szene so eindrucksvoll mitverfolgen wie bei Bitpanda. Der Neo-Broker hat sich längst über Wien hinaus einen Namen als Allrounder auf dem digitalen Finanzparkett gemacht und wächst dabei allmählich über sich hinaus. Als erstes österreichisches Start-up überhaupt hat Bitpanda eine Unternehmensbewertung von über einer Milliarde US-Dollar auf die Waage gebracht, seitdem trägt es das wohlverdiente Unicorn-Abzeichen stolz auf der Brust. Doch spätestens mit Abschluss der jüngsten Finanzierungsrunde sticht Bitpanda aus der Einhorn-Herde heraus.
Bitpanda will Europa erobern
Ganze 263 Millionen US-Dollar mehr hat die jüngste Finanzierungsrunde in die Kasse des Unternehmens gespült, die von Valar Ventures unter Beteiligung von Alan Howard und REDO Ventures sowie LeadBlock Partners und Jump Capital angeführt wurde. Doch damit nicht genug. Im gleichen Atemzug hat das Unternehmen seine Unternehmensbewertung nonchalant mehr als verdreifacht. Auf 4,1 Milliarden US-Dollar kommt Bitpanda jetzt, das erst vor vier Monaten zum Einhorn wurde.
Am Ende der Reise ist Bitpanda damit aber noch lange nicht angekommen. Mit dem Unternehmen, das erst kürzlich seine Präsenz in Berlin ausgebaut hat, wachsen auch die Ansprüche, “Europas größte Investitionsplattform zu werden”, wie uns Marcus Feistl, Bitpanda Country Manager für die DACH-Region, erklärt. So reinvestiert der Broker die Mittel der Series C-Finanzierungsunde konsequent, um das Unternehmen voranzutreiben und für den Wettbewerb auf dem europäischen Markt zu rüsten.
Wir möchten weiterhin unsere Learnings und Erkenntnisse aus dem Krypto-Bereich, wo Bitpanda ja seinen Ursprung hat, auf den gesamten Finanzbereich anwenden und Innovationen ermöglichen. Wir möchten die besten Talente Europas einstellen, um eben genau diese bahnbrechenden Produkte liefern zu können. Und wir wollen es in den erschlossenen Märkten noch besser machen sowie in neue europäische Märkte expandieren, damit mehr Menschen unsere Produkte nutzen können, um Zugang zur Finanzwelt zu erhalten.
Marcus Feistl
Wandlungsfähigkeit als Erfolgsrezept
Dabei setzt Bitpanda auf die altbewährten Erfolgszutaten: den Handel mit “provisionsfreien Aktien, Kryptowährungen oder Edelmetallen” über eine “abgerundete Anlageplattform, die allen die Freiheit und Flexibilität gibt, mit jedem Geldbetrag in das zu investieren, woran sie glauben”. Das Kerngeschäft bilde zwar nach wie vor der Krypto-Handel. Doch die Interessen verlagern sich allmählich, schildert Feistl:
Im Moment ist der Krypto-Handel die bevorzugte Wahl für unsere Benutzer und ich denke die letzten Jahre und vor allem die letzten Monate haben gezeigt, dass sich Kryptowährungen deutlich stärker als Anlageklasse etabliert haben. Wir merken jedoch auch, dass der Aktienhandel auf unserer Plattform langsam anzieht und seinen Anteil am Gesamthandel erhöht. Ein gesundes Portfolio wird immer aus verschiedenen Anlageklassen bestehen.
Um die Zukunftsaussichten für Bitpanda muss man sich daher wohl keine Sorgen machen. Wohl auch, weil das Unternehmen in der Vergangenheit bereits bewiesen hat, trotz der Kapitalzuflüsse nicht abzuheben und nachhaltig zu wirtschaften. Seit über fünf Jahren ist das Unternehmen profitabel und hat “keine Burn-Rate“, wie Fesitl anfügt. Hält Bitpanda auch weiter am gesunden Wachstumskurs fest, dürfte sich das Einhorn schon bald nach einem größeren Stall umschauen müssen. Zu Bitpanda >>