Das Einhorn wächst Bitcoin-Börse Bitpanda schnuppert Berliner Luft

Den österreichischen Trading-Anbieter Bitpanda packt die Reiselust. Mit einer neuen Geschäftsstelle in Berlin stellt das “Einhorn” die Weichen weiter auf Wachstum.

Moritz Draht
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Panoramaansicht von Berlin

Beitragsbild: Shutterstock

Allmählich werden die Räumlichkeiten eng in Wien für Bitpanda. Der Neo-Broker, der sich nach jüngster Finanzierungsrunde als erstes österreichisches Start-up überhaupt auf eine Unternehmensbewertung von über einer Milliarde US-Dollar gehievt und mit dem Unicorn-Titel gekrönt hat, ist schon lange aus den Schuhen eines Kleinunternehmens gewachsen. Über 400 Angestellte tummeln sich inzwischen nicht mehr nur in der österreichischen Hauptstadt. Neben Madrid pflegt der Broker auch ein Tech Hub in Krakau. Als viertes Standbein hat sich das Unternehmen Berlin ausgeguckt, wo es auf eine lebhafte Fintech-Szene trifft.

Bitpanda packt die Umzugskartons

Mit bis zu 100 neuen Mitarbeiter:innen dürfte der Sitz in Berlin nicht nur eine Zweigstelle, sondern strategischer Knotenpunkt werden, von dem aus das Unternehmen den umkämpften deutschen Markt erobern will. Der Zeitpunkt scheint gut gewählt: Trading-Apps erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die Zahl der Kleinanleger:innen an den Aktien- und Krypto-Märkten ist während der Pandemie stetig gestiegen. Bitpanda hat mit seinem reichhaltigen Produktangebot aus über 100 Kryptowährungen, Krypto-Indizes, Edelmetallen, Aktien und ETFs den richtigen Nerv zur richtigen Zeit getroffen.

So erklärt sich, dass bereits über 2,5 Millionen Nutzer:innen auf die App-Dienste vertrauen. Dabei scheint der Erfolg selbst die Gründer überrascht zu haben – 2019 sah es noch danach aus, als wolle man sich vorerst auf Österreich konzentrieren:

Wir haben in Österreich begonnen, zu einer Zeit, in der es keine Rolle gespielt hat, wo du ein Krypto-Business startest. Das hat sich bisher gut entwickelt. Wir bleiben jetzt in Österreich. Dort haben wir ein neues Büro gebaut, mit knapp 3.000 Quadratmetern Fläche. Also durchaus eine Zukunftsinvestition.

CEO Eric Demuth seinerzeit gegenüber BTC-ECHO.

Spaßbremse BMF

Seitdem hat sich viel getan, Bitpanda gehört mittlerweile zu den bekanntesten Bitcoin-Börsen im deutschsprachigen Raum. Mit Dienstleistungen wie Dollar-Cost-Averaging und tokenisierten Aktien haben die Österreicher sich zu einer treibenden Kraft in der Krypto-Adoption in der D-A-CH-Region entwickelt und ihren Beitrag zur Demokratisierung der Finanzmärkte geleistet.

Dennoch warten auch große Herausforderungen auf den Trading-Anbieter. Der vor einigen Wochen vom Bundesfinanzministerium (BMF) veröffentlichte Entwurf zur Kryptowertetransferverordnung bürdet Krypto-Dienstleistern künftig strenge Sorgfaltspflichten auf. Das betrifft vor allem die Erhebung und Speicherung von Daten bei der Übertragung von Kryptowährungen. Patrick Hansen, Bereichsleiter für Blockchain beim Digitalverband Bitkom, sprach in dem Zusammenhang gegenüber BTC-ECHO bereits von einem “großen geschäftlichen Risiko für deutsche Kryptowertedienstleister”. Wie anpassungsfähig Bitpanda auf die neuen Vorgaben reagiert, wird sich noch herausstellen müssen. Auf eine entsprechende Nachfrage hat Bitpanda zu Redaktionsschluss noch nicht geantwortet.

In unserem Ratgeber haben wir das Angebot von Bitpanda ausführlich unter die Lupe genommen. Zum Test und Erfahrungsbericht geht’s hier entlang.

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