Druck steigt Krypto-Anbieter kehren UK den Rücken

Großbritannien zeigt der Krypto-Branche die Schranken auf. Nach Binance zieht sich nun auch der größte DeFi-Anbieter auf Solana zurück.

Moritz Draht
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Beitragsbild: Shutterstock

| Die Krypto-Branche ordnet sich in UK neu

Immer mehr Krypto-Anbieter halten dem regulatorischen Druck auf die Branche im Vereinigten Königreich nicht mehr Stand. Der größte Staking-Anbieter auf der Solana Blockchain, Marinade.Finance, hat seinen Dienst nun offenbar ebenfalls eingestellt. Offiziell wurde dieser Schritt nicht kommentiert. Auf der Webseite erscheint für britische Nutzer nur eine Warnmeldung: “Der Zugang zu dieser Website ist im Vereinigten Königreich aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Einhaltung der von der britischen Finanzaufsichtsbehörde erlassenen Regeln und Vorschriften nicht verfügbar”.

Daumenschrauben für DeFi-Branche

Es ist ein weiterer Rückschlag für die Krypto-Branche. Eine kleine Nummer ist Marinade.Finance nicht. Mit gestakten Solana-Token für 270 Millionen US-Dollar und 75.000 Nutzern ist es der mit Abstand größte DeFi-Anbieter auf der Solana Blockchain. Das gesamte Total Value Locked auf Solana beträgt 367 Millionen US-Dollar.

Neben Marinade.Finance hat auch Orca Finance, die größte dezentrale Exchange auf Solana, Nutzern aus UK den Zugang gesperrt. Auch hier der Grund: “Compliance-Bedenken” im Zusammenhang mit den Vorschriften der Financial Conduct Authority (FCA).

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Ein neuer Wind

Die FCA, eine der Finanzmarktaufsichtsbehörden, nimmt den Krypto-Sektor seit einiger Zeit stärker unter Beobachtung. Anfang Oktober verwarnte die Behörde 150 Krypto-Dienstleister, darunter auch die Krypto-Börse KuCoin und HTX, ehemals Huobi. Laut FCA fehlen ihnen entsprechende Zulassungen. Mit strengeren Auflagen für Werbekampagnen will man Verbraucher effektiver schützen. Wohl aber auch das Thema Krypto in der Öffentlichkeit klein halten.

Auch Binance, die größte Krypto-Börse der Welt, sah sich bereits zu einem Rückzug gezwungen. Der Dienstleister Rebuildingsociety.com wurde von der FCA gesperrt. Bis die Börse einen neuen Abwickler gefunden hat, gibt es “temporäre Einschränkungen”. Neue Kunden nimmt die Börse in Großbritannien zurzeit nicht an. Auch Bybit, PayPal und Luno haben sich inzwischen aus dem Krypto-Geschäft in Großbritannien zurückgezogen.

Dass es jetzt zunehmend auch den DeFi-Bereich erwischt, trifft einen wunden Punkt. Geoblocking-Maßnahmen, die bestimmte Regionen sperren, führen das Verkaufsargument der Dezentralität ad absurdum. Auch der DeFi-Bereich muss sich an Regeln halten – diese Lektion lernen immer mehr Anbieter.

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