DeFi-Monitor Decentralized Finance (DeFi) ist gut, aber Bitcoin ist King: Stimmt das?

Bitcoin bricht ein Allzeithoch nach dem anderen, während Decentralized Finance (DeFi) diese Woche unterdurchschnittlich performte. Trotzdem gab es zwei DeFi-Projekte, die selbst Bitcoin in den Schatten stellten.

Leon Waidmann
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Bitcoin-King vs. DeFi

Beitragsbild: Shutterstock

| Bitcoin-King

Der Krypto-Markt blickt auf eine historische Woche zurück und auch im DeFi-Sektor konnten Anleger neue Rekorde aufstellen. Nicht nur Bitcoin hat ein neues Allzeithoch erreicht. Der Total-Value-Locked-Indikator, der das gesamte in DeFi-Protokollen gebundene Kapital abbildet, hat einen neuen Rekordwert erreicht.

DeFi Pulse
DeFi Pulse: Gesamtes gebundenes Kapital in DeFi

Aktuell verwalten DeFi-Protokolle knapp 16 Milliarden US-Dollar was etwa der derzeitigen Marktkapitalisierung von Unternehmen wie PUMA, LG Electronics oder der italienischen Großbank UniCredit entspricht. Auch wenn einige Decentralized-Finance-Token-Kurse diese Woche enorme Kurssteigerungen verzeichnete, konnten der DeFi Pulse Index (DPI) Bitcoin und Ethereum nicht outperformen.

Tokensets
Tokensets.com

Dennoch stieg der „ETF-Token“ DPI zu Redaktionsschluss in den letzten sieben Tagen um 15,13 Prozent.

Während Bitcoin diese Woche um über 20 Prozent gestiegen ist, sind Top-DeFi-Größen wie YFI, UNI und AAVE nur um fünf bis zehn Prozent gestiegen. Das mag aber vermutlich vor allem daran liegen, dass diese Token bereits Ende November und Anfang Dezember enorme Kurssteigerungen verzeichneten. Decentralized Finance war einer der ersten Sektoren, die sich Anfang November von den Kurstiefpunkten am Altcoin-Markt erholen konnten.

SushiSwap stellt Bitcoin in den Schatten

Zwei DeFi-Token konnten sogar besser performen als Bitcoin. SushiSwap (SUSHI) gehörte zu den großen Gewinnern im Dezember. Allein in den letzten sieben Tagen Stieg der Kurs um 25,1 Prozent und auf Monatsbasis konnte SUSHI um 100,2 Prozent zulegen. Woran hat das gelegen?

  • Yearn.Finance verschmelzt mit SushiSwap. Die Partnerschaft ermöglicht es den Teams hinter den beiden Projekten, Synergien zu realisieren. Gemeinsam arbeiten sie an dem Großprojekt Deriswap – eine All-in-One-Plattform für Lending, Token-Austausch und Derivatehandel.
  • Zudem kündigte SUSHI die Veröffentlichung seiner “BentoBox” an. Dadurch soll es Tradern möglich sein, auf der dezentralen Börse von SushiSwap Short und Long Positionen zu eröffnen.
  • Zu guter Letzt hat der Mitbegründer 0xMaki diese Woche angedeutet, dass SushiSwap bald auch auf Polkadot verfügbar sein wird. Polkadot ist aktuell eine der am schnellsten wachsenden Smart-Contract-Plattformen.

All diese News scheinen den DeFi-Token in den letzten Wochen beflügelt zu haben.

Ein alter Freund meldet sich zurück

Ein weiterer Decentralized-Finance-Gewinner der letzten Woche heißt Bancor Network (BNT). Bancor ist eine dezentrale Exchange (DEX), die schon bevor der Begriff DeFi etabliert war existierte. Das Projekt gibt es schon seit 2017 und es kann daher als alter Hase des DeFi-Space bezeichnet werden. BNT stieg in der vergangenen Woche um über 40 Prozent und wird zu Redaktionsschluss bei einem Kurs von 1,41 US-Dollar gehandelt.

Ebenso wie UniSwap und SushiSwap ist Bancor eine dezentrale Exchange. Doch das Projekt verfolgt einen anderen Ansatz und will das Problem des Impermanent Loss (IL) mit einer neuen Methode gelöst haben.

Dabei orientiert sich Bancor nicht ausschließlich am Marktpreis sondern nutzt Kurs-Orakel, um Arbitragehandel, der zu IL führt, zu reduzieren. Zudem nutzt es ein neues Token-Modell um den durch IL verursachten Verlust zu minimieren. Wie das System im Detail funktioniert, erklärt der Head of Growth bei Bancor Network, Nate Hindman, detalierter in einem Blog-Post.

DeFi-Token profitieren von Coinbase-Listing

Erst gestern hat Coinbase verkündet, dass es in den USA an die Börse gehen will. Darüber hinaus hat das Krypto-Unternehmen diese Woche einige DeFi-Token gelistet, zu denen auch BNT gehörte. Neben BNT wurden Synthetix (SNX) und Aaave (AAVE) auf Coinbase Pro hinzugefügt und sind ab sofort handelbar. In Folge des Listings konnten alle drei DeFi-Token Kurssteigerungen verbuchen.

Das Listing der Token kann als großer Erfolg für den DeFi-Sektor gewertet werden. Coinbase ist im vergleich zu vielen anderen Krypto-Börsen für seine hohen regulatorischen Standards bekannt und verschafft dem aufstrebenden Ethereum-Sektor mehr Legitimation.

Auch wenn Bitcoin diese Woche einen Großteil des DeFi-Sektors outperformt hat, sollte man den DeFi-Markt im Auge behalten.

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