Ex-Straatsanwalt des DOJ  Dieser Mann soll Binance vor der US-Justiz retten

Binance steht in den USA unter Druck. Die Kryptobörse macht nun einen ehemaligen Mitarbeiter des US-Justizministeriums zu ihrem Chef-Anwalt.

Daniel Hoppmann
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Binance, SEC

Beitragsbild: picture alliance

| Nach der SEC könnte auch das US-Justizministerium bald juristisch gegen Binance vorgehen

Gegen Binance stehen zahllose Anschuldigungen im Raum: von Verstößen gegen US-Recht, über Geldwäsche, bis hin zur Veruntreuung von Kundengeldern. In den USA will man der größten Kryptobörse den Prozess machen. Die CFTC und die SEC haben mit ihren Klagen bereits den Anfang gemacht. Beobachter halten es nur noch für eine Frage der Zeit, bis das US-Justizministerium (DOJ) nachlegt.

Binance bereitet sich auf dieses Szenario vor, holt Top-Anwälte ins Boot, die laut Schätzungen eine Million US-Dollar pro Tag kosten. Einer von ihnen ist M. Kendall Day. Laut Bloomberg soll er CZs Krypto-Imperium als Rechtsbeistand vor Gericht vertreten, zunächst nur gegen die SEC. Blickt man auf seinen Lebenslauf auf LinkedIn, offenbart sich jedoch ein langfristiger Plan.

Das ist der neue Binance-Chef-Anwalt

Day ist Partner bei Gibson, Dunn & Crutscher, einer international renommierten Kanzlei, die bereits Klienten wie Ex-Präsident George W. Bush, Meta-Gründer Mark Zuckerberg oder auch den Techriesen Apple vertreten hat.

Zuvor durchlief Day in 15 Jahren verschiedene Stationen beim DOJ, verließ das Ministerium allerdings im Februar 2018. Vor seinem Abschied dürfte er den Beginn der Ermittlungen gegen Binance noch miterlebt haben. Unter anderem leitete er über zwei Jahre die Abteilung “Geldwäsche und Asset-Wiederbeschaffung” beim Justizministerium. Sein Wissen dürfte einer der Hauptgründe für seine Verpflichtung durch Binance sein.

Wann kommt der DOJ-Hammer?

Noch ist allerdings unklar, ob und vor allem wann das Justizministerium Anklage erheben wird. Die Hinweise verdichten sich zwar, auch weil die oberste Strafverfolgungsbehörde illegalen Aktivitäten auf Kryptobörsen den Kampf angesagt hat. Laut Reuters sei das Ministerium derzeit aber gespalten, ob Anklage erhoben werden soll. Man wolle mehr Beweise sammeln.

Zu dieser Einschätzung kommt auch Phil Hamacher. Der Rechtsanwalt der Kanzlei ATN erklärt im Interview mit BTC-ECHO: “Man wird abwarten, wie Binance sich gegenüber der SEC verhält.” Die Ergebnisse aus dem Verfahren werde das DOJ dann in seine eigenen Ermittlungen fließen lassen, so der Jurist weiter.

Das DOJ verfolgt also mit Argusaugen die Prozesse der SEC und der CFTC. Die Indizien sind stellenweise erdrückend, auch weil ehemalige Mitarbeiter scheinbar mit den Behörden kooperieren. Echte Beweise für eine Veruntreuung von Kundengeldern konnte die SEC bisher nicht liefern. Die könnten bei einem Blick in die Bücher von Binance.US nachgeliefert werden. Ein Gericht stimmte der Vereinbarung am Montag zu. Die SEC wollte auch auf die Bilanz der Hauptplattform schauen. Das lehnte Binance jedoch ab.

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