Seit dem Start der Spot ETFs am 11. Januar sind aus dem Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) 217.844 Bitcoin im Wert von zehn Milliarden US-Dollar geflossen. Das zeigen Daten von BitMEX Research. Die neun weiteren ETFs gleichen den massiven GBTC-Abverkauf aber mehr als aus: Alleine die beiden größten ETFs – BlackRocks IBIT und Fidelitys FBTC – haben seit Handelsstart über 300.000 BTC vom Markt genommen.
Insgesamt hält der Bitcoin-ETF von BlackRock damit bereits etwa 187.532 BTC, die aktuell 12,7 Milliarden US-Dollar wert sind. Das bedeutet einen Marktanteil von beachtlichen 23 Prozent. An zweiter Stelle steht das Fidelity-Produkt mit immerhin noch 115.978 BTC, welche zum Zeitpunkt des Schreibens 7,8 Milliarden US-Dollar entsprechen.
Zusammengerechnet halten die Bitcoin-ETFs stolze 791.000 BTC, was bereits über 3,95 Prozent der derzeit im Umlauf befindlichen Bitcoin sind. Tendenz: steigend. Das über die ETFs neu in den Markt strömende Kapital könnte in den kommenden Quartalen eine bullische Entwicklung begünstigen.
Deshalb setzt sich der GBTC-Abverkauf fort
Ein Grund für die anhaltenden GBTC-Abflüsse findet sich in der Gebührenstruktur. Grayscale verlangt 1,5 Prozent im Jahr, BlackRock lediglich 0,25 Prozent. Das ETF-Produkt von Cathie Woods unterbietet selbst das noch: Nur 0,21 Prozent kostet die Verwaltung der BTC im ARK 21Shares Bitcoin ETF (ARKB). Beim Bitwise Bitcoin ETP Trust sind es sogar nur 0,20 Prozent. Auch VanEck senkte kürzlich erneut die Gebühren.
Was ebenfalls für die gestiegenen BTC-Abflüsse von Grayscale spricht, ist der Verkauf von 35 Millionen GBTC-Anteilen vonseiten Genesis'. Dazu erhielt der insolvente Krypto-Lender am 14. Februar die Genehmigung des Insolvenzgerichts, wie Bloomberg berichtet.
BlackRock beantragt neuen Fonds mit Bitcoin
Der iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock schreibt einen Rekord nach dem anderen. IBIT ist der schnellste ETF, der ein verwaltetes Vermögen von zehn Milliarden US-Dollar erreicht hat, konkurriert dem Volumen nach mit dem S&P 500 und zählt zu den Top-ETFs seit seinem Start am 11. Januar 2024.
Wenig überraschend ist daher, dass BlackRock an diesem Erfolg anknüpfen will. Wie aus einer Einreichung bei der SEC hervorgeht, will der größte Vermögensverwalter der Welt "physisch besicherte börsengehandelte Bitcoin-Produkte (ETPs)" – also Bitcoin Spot ETFs – in seinem "Global Allocation"-Fonds integrieren. Derzeit verwaltet dieser Fonds ein Vermögen von 17,8 Milliarden US-Dollar.
Sollte die US-Börsenaufsicht dem Antrag zustimmen, erhalten institutionelle Investoren ein weiteres Produkt, mit dem sich BTC in ein diversifiziertes Portfolio integrieren lässt.
Hält das Interesse der Wall Street, wäre – auch angesichts des bevorstehenden Halvings – das Szenario eines Nachfrageschocks durchaus realistisch. Diese Entwicklung zeichnet sich bereits ab: Bitcoin steht zum Zeitpunkt des Schreibens bei 67.418 US-Dollar, bei einem Wochenplus von 8,6 Prozent.
Was es bedeuten würde, wenn BlackRock weiterhin knapp 10.000 BTC am Tag kauft, erfahrt ihr in diesem Beitrag: Wird BlackRock der größte BTC-Hodler der Welt?