DeFi-Monitor DeFi macht einen großen Sprung, befinden wir uns in einer Blase?

Decentralized Finance (DeFi) kennt kein Halten mehr und mehrere Token konnten diese Woche ein neues Allzeithoch erreichen. Befinden wir uns in einer Blase oder findet derzeit eine Neubewertung des DeFi-Sektors statt?

Leon Waidmann
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DeFi

Beitragsbild: Shutterstock

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DeFi performt nun schon seit einigen Wochen besser als Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH). Insbesondere durch den Trading-Hype der letzten Wochen konnte der Sektor viele neue Nutzer und Investoren für sich gewinnen. Da bekannte Trading-Apps wie Robinhood und TradeRepublic den Handel mit einigen Kryptowährungen und Aktien gestoppt haben, sahen sich in den letzten Wochen viele Investoren nach Alternativen um.

Insbesondere Decentralized Finance konnte von dieser Entwicklung profitieren. Das liegt daran, dass bei den meisten DeFi-Projekten keine zentrale Instanz den Handel stoppen kann und die Protokolle somit eine Alternative zur bestehenden Finanzwelt bietet.

Darüber hinaus konnte das in Decentralized-Finance-Protokollen befindliche Kapital diese Woche auf ein Rekordniveau von knapp 34 Milliarden US-Dollar anwachsen.

DeFi Total Value Locked in DeFi
Quelle: DeFi Pulse

Das stellt ein Wachstum von knapp 30 Prozent innerhalb der letzten sieben Tage dar. Doch damit nicht genug, der “ETF-Token” DeFi Pulse Index (DPI) stieg in dieser Woche um 46,16 Prozent auf zu Redaktionsschluss 413,53 US-Dollar an.

DeFi Pulse Index DPI
Quelle: tokensets.com

DPI spiegelt die gesamte Entwicklung des DeFi-Sektors sehr gut wider, da er sich aus den 10 größten DeFi-Projekten zusammensetzt und kletterte in den letzten Tagen immer weider auf ein neues Allzeithoch.

Mehrere DeFi-Token erreichen neue Allzeithochs

Universal Market Access (UMA) stieg innerhalb der letzten sieben Tage um mehr als 200 Prozent und erreichte bei 41,56 US-Dollar ein neues Allzeithoch. Doch nicht nur das DeFi-Derivate-Projekt UMA erreichte ein neues Allzeithoch, sondern auch die dezentrale Börse (DEX) 0x (ZRX). Allein am vergangenen Freitag explodierte der Kurs von ZRX um 78,25 Prozent und befindet sich zu Redaktionsschluss bei 1,41 US-Dollar.

Darüber hinaus verzeichneten auch mehrere DeFi-Lending-Projekte einen extremen Kursanstieg. Aave (AAVE), Compound (COMP) und Maker (MKR) erreichten jeweils ein neues Allzeithoch. Insbesondere AAVE überraschte dabei viele Investoren. Die Kursrallye begann am 28. Januar, als das Protokoll die Veröffentlichung des Aave v2 Migrationstolls ankündigte. Das Upgrade ermöglicht es, alle Kontoinformationen, einschließlich der eingesetzten Token und Lending-Positionen, auf das aktualisierte Protokoll zu migrieren.

Seit dieser Veränderung sind die Fundamentaldaten des Projekts stetig gestiegen und zu Redaktionsschluss verwaltet AAVE über 5,52 Milliarden US-Dollar. Damit ist das Lending-Protokoll, nach Maker, dass größte im gesamten DeFi-Space. Erst vor kurzem erreichte AAVE ein neues Allzeithoch bei einem Kurs von 512,77 US-Dollar.

Ähnlich wie bei Bitcoin waren dafür überwiegend institutionelle Investoren verantwortlich, so Treye Dahlem, Analyst bei der Krypto-Analysefirma TheTIE. Darüber hinaus diskutierte diese Woche der Milliardär und Unternehmen Mark Cuban auf r/wallstreetbets über die unbegrenzten Möglichkeinten von Decenetralized Finance. Dabei kam heraus, dass er selbst in DeFi investiert ist und begeisterter Aave- und Sushi-Token-Inhaber ist.

Blasenbildung oder reales Wachstum?

Die attraktiven Renditen und die zunehmende Akzeptanz von DeFi locken immer mehr Investoren an. Dennoch fürchten sich einige Investoren vor einer Blasenbildung. Aber noch kann man nicht von einer Blase sprechen. Fundamentaldaten wie der Total-Value-Locked-Indikator und die Nutzeranzahl vieler DeFi-Projekte sind in den letzten Monaten extrem stark gewachsen. Vielmehr findet derzeit eine Neubewertung des aufstrebenden Ethereum-Sektors statt, bei der immer mehr Leute DeFi nutzen und auch das zukünftige Potenzial der Protokolle erkennen. Zudem generieren DeFi-Protokolle wie UniSwap oder SushiSwap täglich mehrere Millionen US-Dollar und bei vielen DeFi-Token handelt es sich bereits um produktive Assets, die ihren Besitzern einen offensichtlichen Mehrwert bieten. Doch der DeFi-Boom hat auch Schattenseiten.

DeFi ist noch nicht bereit für den Mainstream

Die Ethereum-Transaktionsgebühren sind für den Otto Normalverbraucher einfach viel zu hoch und es scheint so, dass es dafür noch nicht so schnell eine Lösung geben wird. Darüber hinaus wird der Sektor von Hackerangriffen geplagt und manchmal gibt es Smart-Contract-Fehler, bei denen Nutzer viel Geld verlieren.

Jüngst wurde Yearn Finance (YFI), eines der größten DeFi-Projekte, Opfer eines Flash-Loan-Angriffs. Yearn Finance ist ein Protokoll, dass Nutzern automatisierte Anlagestrategien bereitstellt, mit deren Hilfe Investoren über eine dezentrale Anwendung Renditen im DeFi-Sektor generieren können. Dafür setzt Yearn Finance Kapital gewinnbringend in anderen DeFi-Protokollen ein. Abgesichert wird das ganze durch Smart Contract.

Leider kam es nun dazu, dass Hacker Kurse mit der Hilfe von Flash Loans manipuliert haben. Daraufhin war es für die Angreifer möglich, Kapital von Yearn Finance abzuziehen.

Noch ist der DeFi-Sektor also eher für risikobereite Investoren interessant.

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