Bitcoin-Trading mit System: 4 Tipps für Einsteiger

Wie investiere ich sinnvoll in Bitcoin, Ripple, IOTA und andere Kryptowährungen? Was gibt es bei einer Investition zu beachten, was zu vermeiden? Einige Einsteigertipps für Bitcoin-Anfänger und solche, die es werden wollen.

Dr. Philipp Giese
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Beitragsbild: Shutterstock

So wichtig technische und fundamentale Analysen auch sind, für das Tagesgeschäft beim Trading ist jedoch Grundlegenderes wichtig: Wie investiere ich Geld so, dass ich am Ende möglichst mit einem Plus nach Hause gehe?

Das Problem ist folgendes: Auch wenn Bitcoin-Kurs, Trend, Indikatoren oder sonstige Zeichen für eine bestimmte Entwicklung sprechen, kann ein Kurs genau die andere Richtung einschlagen.

Das liegt nicht einfach an etwaiger menschlicher Fehlbarkeit, sondern auch an spontanen Entwicklungen, die so nicht vorhersehbar waren. Gerade kleine Altcoins weisen eine Volatilität auf, die über mittelfristige Zeitskalen kaum vorhersehbar ist.

In der Hinsicht ist klar, dass es mehr als Wissen von Indikatoren etc. braucht, um nicht einfach Glücksspiel zu betreiben. Etwas radikal ausgedrückt:

Trading hat immer etwas mit Glück zu tun

Trading mit Kryptowährungen hat immer auch etwas mit Glück zu tun: Auf Basis einer wohlbegründeten Vermutung kann ich in eine Kryptowährung investieren. Diese Vermutung erhalte ich durch eine Analyse – sei es eine fundamentale, eine technische oder eine Kombination aus beiden.

Doch die Basis meines Investments bleibt, was sie ist – eine Vermutung. Deshalb ist es gut, sich sinnvoll abzusichern.

1.) Setz nicht mehr Geld ein, als Du verlieren kannst

„You gotta lose Money to make Money”: So spricht der Volksmund und hat recht. Auch eine sorgfältige Kursanalyse kann nichts gegen abrupte Ereignisse tun.

Selbst wenn man eine Kursentwicklung korrekt einschätzt, kann es passieren, dass die Technik nicht mitspielt oder es zu unvorhergesehenen Vorfällen kommt. Man erinnere sich hier etwa an Mt.Gox oder auch Quadriga.

In der Hinsicht trifft folgende Faustregel am besten zu: Deklariere alles in Kryptowährungen Angelegte für dich als Ausgaben!

Trading-Ratgeber sind an der Stelle oft noch strenger, dort liest man bisweilen, dass man maximal zwei Prozent seines für das Trading verfügbaren Geldes in einen Trade stecken soll. Das kann man jedoch auch gelassener sehen.

Im Bitcoin-Ökosystem haben wir es mit einem Markt mit deutlich geringeren Kosten zu tun, in dem, sollte ein Trade fehlschlagen, man bei einer Long Position einige Zeit lang ein frustrierter Bagholder sein kann – in einer Long Position kostet es uns nichts, diese Position zu halten. Stichwort: Hodl!

2.) Investiere mit einem Plan

Wer kennt es nicht: Coin xyz schießt in die Höhe bzw. lässt Anzeichen erkennen, selbiges zu tun. Entweder man kauft jetzt begeistert ein oder gehört zu den Glücklichen, die bereits gekauft haben. Frage: Wann verkauft man?

Wenn man die Zeit hat bzw. wenn man Scalp Trading praktiziert (d. h. wenn man Trading-Positionen nur sehr kurz, maximal einige Stunden hält), kann man versuchen, den Wert zu halten. Man beobachtet in der Zeit den Kurs äußerst genau und steigt aus, sobald die Situation heikel wird.

Aber wenn man sich morgens in eine bullishe Währung einkauft und nach Feierabend merkt, dass die Situation sich dramatisch geändert hat? Was macht man dann? Auf bessere Zeiten warten? Die können kommen, aber gerade im Shitcoin-Bereich kann es sein, dass ein Pump-and-Dump-Schema ein Ende fand und auf absehbare Zeit nicht mehr wiederkommt.

Deshalb ist es sinnvoll, immer mit einem Plan zu traden. Eine erste Möglichkeit ist, im Vorfeld einen Exit, ein sogenanntes Target, zu überlegen, also wann man aus einem Trade wieder aussteigt. Man kann das an einem bestimmten Wert festmachen, indem man etwa sagt „bei Wert x verkaufe ich, egal, wie die Zeichen sind.”

Das ist die einfachste Methode, die den Vorteil hat, dass man einen derartigen Plan in vielen Exchanges automatisieren kann. Sicher: Bei einer ordentlichen Rallye kann man zu früh aussteigen und weniger Gewinn machen als möglich gewesen wäre.

Dafür ist die Wahrscheinlichkeit, zu spät abzuspringen, deutlich geringer – alle Opfer von Pump-and-Dump-Schemata werden wissen, was gemeint ist. Mit einem derartigen Plan auszusteigen, gibt dem eigenen Selbstbewusstsein einen Schub – schließlich hat man im Plan getradet und Profit gemacht!

Eine etwas kompliziertere Methode ist das Einrichten von Stop Losses: Gib dazu direkt beim Kauf einen Wert leicht unter dem Low von diesem und dem letzten Tag (bzw. der Periode, die du zum Traden nutzt) an.

In den Altcoin-Marktanalysen schlagen wir in jeder Woche sinnvolle Einstiegspunkte, Stop Losses und Targets vor.

Sollte der Kurs unter diesen Kurs fallen, wird verkauft. So verhindert man signifikante Verluste. Solange der (Bitcoin-)Kurs aufwärts geht, kann man diesen Wert täglich entsprechend anpassen. Außerdem kann man in der Zeit je nach seinen Möglichkeiten einfach die Position halten oder weiter einkaufen.

Das lässt sich auf vielen Exchanges automatisieren. Auf TradingView kann immerhin ein Alarm gesetzt werden, sodass man eine E-Mail oder SMS erhält, wenn der Kurs unter ein eingestelltes Niveau rutscht. Im letzteren Fall muss man noch selbst tätig werden, aber dank Smartphone & Co. ist das ja nicht unmöglich.

Diese Stop Losses sind wichtig, da wir – siehe Punkt 1 – nur eine begrenzte Menge an Geld haben, sodass jeder Loss es schwieriger macht, insgesamt einen Profit zu erzielen – womit wir zu Punkt drei kommen.

3.) Hab dein Geld im Auge

…und zwar primär in der Währung, die du als Basis für die Trades nimmst. Wenn man Krypto gegen US-Dollar tauscht also US-Dollar, im Fall Altcoins gegen BTC Bitcoin.

Oft passiert es, dass man an Positionen festhält, weil man sich den konkreten Gegenwert nicht ins Gedächtnis ruft. Hier kann es sinnvoll sein, immer auch potentielle Wertgewinne/Verluste im Auge zu behalten.

Dazu betrachtet man nicht nur den Tauschwert, sondern auch die Trading- sowie die Transaktionsgebühren, um so zu sehen, wie sich das eigene Guthaben entwickelt.

4.) Betrachte unterschiedliche Timeframes

Beim Trading von Bitcoin und anderen Kryptowährungen ist es sinnvoll, unterschiedliche Zeitfenster zu betrachten: mit stündlichen, vierstündigen und täglichen Kerzen. Hintergrund ist, dass man versucht, sich ein komplettes Bild über langfristige und kurzfristige Entwicklungen zu machen.

Auf 1D-charts (d. h. Charts mit täglichen Kerzen) würde man bei dem Beispiel die langfristige Entwicklung sehen, auf 240min-Charts (d. h. Charts mit vierstündigen Kerzen) die mittelfristige und auf 60min-Charts die kurzfristigen Entwicklungen. So kann man erkennen, ob ein Uptrend bzw. Downtrend solide ist oder nur etwas vergleichsweise Kurzfristiges.

Eine derartige Sicht der Kursverläufe auf mehreren Ebenen kann einem nicht nur helfen, Kursverläufe zu bestätigen, sondern auch auf Kaufmöglichkeiten hinweisen. Nehmen wir in der Hinsicht an, dass der 1D-Chart bullish, der 240min-Chart jedoch bearish ist. Sofern der Langzeit-Trend hält, hätte man damit eine wunderbare Möglichkeit gefunden, in eine Währung zu investieren.

Natürlich kann aus diesem kurzfristigen Trend ein langfristiger werden. Deshalb lohnt es sich, bei derartigen Trading-Strategien mit Stop-Losses zu arbeiten. Es wäre also empfehlenswert, entsprechend des 1D-Charts einen Stop-Loss einzutragen, bei dem man sich aus der Währung mit halbwegs geringen Verlusten wieder herauskaufen kann.

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