Ans Werk – Der Krypto-Frühling ist da!

Das Jahr 2018 war für die Kurse katastrophal. Doch ist der Erfolg von Kryptowährungen nur am Kurs messbar? Und was können wir für ein besseres Jahr 2018 machen?

Dr. Philipp Giese
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Eine Kolumne von Philipp Giese.

Regulation hier, Hack da, Verbot dort – das erste Quartal 2018 zehrte an unseren Nerven. Ebenso sind die Kurse dramatisch gefallen, was unserer Stimmung nicht gut tat. Zeiten fallender Portfolios, Todeserklärungen aus der Presse, schreckliche Links auf der Blockchain sind wirklich nicht angenehm. Solche Zeiten bieten jedoch auch Gelegenheiten, darüber nachzudenken, woran wir unser Herz – und zum Teil unsere Geldreserven – verloren haben.

Jeder hat seinen eigenen Zugang, aber ich denke, dass nicht wenige Leser die Möglichkeiten, die diese Technologie mit sich bringt, begeistern. Sollte jemand tatsächlich primär wegen Lambo und Moon zu Kryptowährungen gekommen sein – macht nichts! Dann ist jetzt die perfekte Gelegenheit, um sich mit den Ideen hinter Bitcoin und der Blockchain-Technologie vertraut zu machen.

Kryptowährungen – die dezentrale Revolution

Das erste Mal habe ich von Bitcoin in einem Artikel über lokale Währungen als Antwort auf zentrale Notenbanken gelesen. Mich begeisterte der revolutionäre Ansatz Bitcoins, ein System zu schaffen, welches von der Community selbst getragen wird. Visionen des Anarchismus, des Distributismus oder des Mutualismus wurden durch die Blockchain ein wenig realer. Diese Vision einer Welt, nicht ohne Banken, aber einer Welt ohne die Notwendigkeit von Banken, lässt mich bis heute begeistert die Technologie verfolgen.

Wie die Zeit zeigte, hört die Innovation nicht beim Geld auf: Mit Ethereum wurde eine Plattform geschaffen, auf der mithilfe von Smart Contracts das Konzept der Befreiung von Mittelsmann-Positionen auf andere Geschäftsmodelle übertragen werden konnte. Projekte wie Slock.it oder die DAO zeigten auf, was mithilfe von Ethereum möglich war. Konnte Bitcoin Geld ohne Banken sein, war mit Ethereum ein Airbnb ohne Airbnb oder ein Uber ohne Uber möglich. Auch wenn die DAO einer Codelücke zum Opfer fiel, steht sie weiterhin für die Vision einer dezentralen Welt.

Diese oben beschriebene Begeisterung hat bei manchem nachgelassen. Nicht einfach wegen eines Bitcoins im Würgegriff der Regulatoren oder wegen fallender Kurse – ich frage mich eher, ob man nicht ob der fantastischen Preisentwicklung einen wichtigen Fokus verloren hat. Man war so auf den „Anwendungsfall Geld machen“ fokussiert, dass diese erste Begeisterung gewichen ist. Als nun die Hoffnung auf das schnelle Geld von den Bären angenagt wurde, blieben einige resigniert zurück.

Mit dem Frühling beginnt die Saatzeit, ans Werk!

Diese Resignation schlägt sich in Vermutungen über ein Kartell, welches die Bitcoin-Preise in der Hand hat, nieder. Oft habe ich jetzt gelesen, dass der Kampf gegen die Banken verlorenging – dabei ist der verlinkte Kommentar eine willkommene Ausnahme. Ich frage mich jedoch, ob wir im Augenblick überhaupt kämpfen wollen.

Viele hoffen auf ein Ende des Krypto-Winters. Verschiedene Partnerschaften mit großen Unternehmen, ein reges Interesse derselben an der Blockchain-Technologie und Neuentwicklungen wie Plasma oder das Lightning Network zeigen tatsächlich erste Vorboten eines solchen Frühlings.

Frühling ist aber auch Saatzeit. Damit wir später eine ertragreiche Ernte bekommen, müssen wir mit Hand anlegen. Uns muss wieder klar sein, dass sicherlich die Wale, das „Kartell“ oder die Banken mehr Geld als Einzelne haben. Wenn wir alle jedoch aktiv werden, bin ich überzeugt, dass wir die Welt verändern können.

Vor gut zwei Jahren, kurz nachdem Mike Hearn das Bitcoin-Schiff verlassen hat, habe ich einen Artikel über die damalige Situation um Bitcoin geschrieben. Es ist amüsant: Die Situation ist wieder recht ähnlich; „ineffiziente Technologie“, persönliche Querelen in der Community, ein fallender Kurs… was aktuell noch dazu kommt, ist die Aufmerksamkeit der Medien und der Regulatoren. Trotzdem sind die damals angeführten Punkte auf die heutige Zeit zu übertragen.

Hodlt nicht nur, werdet aktiv!

Sofern wir keine reinen Daytrader sind, sind wir am „hodln“. Von Oktober bis Januar war das Motto „Wir hodln“. Wir planen also alle für ein Langzeit-Investment. Mit dem aufkommenden Bärenmarkt wurde Hodl um den Begriff BTFD ergänzt. „Buy the fucking dip“, das Wahrnehmen der durch Kursstürze zustande kommenden Dips als Kaufmöglichkeiten war das Gebot der Stunde. Das eigene Langzeit-Investment sollte man durch zeitlich sinnvolle Einkäufe optimal aufstocken.

So wenig ich gegen Hodl und gegen Nachkaufen habe, frage ich mich, ob das unsere gesamte Strategie sein kann. Ich drücke es etwas polemisch aus: Hodln ist für viele nichts anderes als das Warten auf jemanden, dem man seine Coins (überteuert) abtreten kann. Entsprechend sind die Debatten über Coins und Token oft nur davon geprägt, dass Coin x oder y „gonna moon“ und mindestens bis xxxyyy USD ansteigen würde. Wenn das jedoch alles ist, wenn der einzige Use-Case hinter allen Kryptowährungen und ERC20-Token nur ist, dass man diese hält – dann stellt sich zumindest für den Großteil die Frage, was sie tatsächlich wert sind.

Neben Floskeln wie HODL oder BTFD muss eine dritte Dimension kommen, die ich mit UTC abkürze: Use the coin!

Möglichkeiten der Teilnahme an der Krypto-Revolution

Bitcoin hat Wert als Tauschmittel – warum also nicht mal mit Bitcoin bezahlen? Warum nicht durch das Betreiben einer Node oder durch Mining am Netzwerk partizipieren?

So mancher Teilnehmer an einem ICO hat verschiedene ERC20-Token in seiner Wallet. Sofern es sich dabei nicht um Security- oder Equity-Token handelt, werden diese auch eine besondere Funktion besitzen. Vielleicht ist das Projekt schon weit genug entwickelt, dass man diese Funktion nutzen kann?

Falls das zu viel ist, falls man zum Beispiel wegen der Steuer keine Bitcoin ausgeben möchte, gibt es andere Möglichkeiten, seinen eigenen Beitrag zur Krypto-Revolution zu leisten: Ich frage gerne mal an Kassen oder in Taxen, ob man auch mit Bitcoin zahlen kann – ein wenig eine Nachfrage erzeugen!

Wir sind auch nicht einfach auf den finanziellen Aspekt bei dieser dezentralen Revolution beschränkt: Es existieren schon jetzt Produkte wie Graphite, Steemit oder dtube und damit blockchain-basierte Alternativen zu bestehenden zentralisierten Lösungen wie Google Apps, sozialen Netzwerken oder YouTube. Hier könnte man aktiver teilnehmen und diese Plattformen nutzen!

Wir leben in interessanten Zeiten. Wenn man sich beispielsweise Blockstack anschaut oder sich die aktuellen Entwicklungen der dApps auf Ethereum betrachtet, sieht man, dass langsam die Zeit für wirklich interessante Apps gekommen ist. Diese werden wir auch im Sinne dieses Frühlings beleuchten!

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