Zu den vielen Nationen, in denen die Zentralbanken ihre eigenen Projekte zu einer digitalen Währung (CBDC) aufgelegt haben, zählt auch Thailand. Nun steht fest, dass die Bank of Thailand (BoT) das deutsche Technologieunternehmen Giesecke+Devrient (G+D) mit der Entwicklung eines Prototyps für eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) beauftragt hat. G+D gehört zu den bedeutendsten Anbietern von Infrastruktur für Zentralbanken.
Der Zuschlag für das Tochterunternehmen Giesecke+Devrient Currency Technology GmbH wurde laut Medienberichten auf einer thailändischen Internetquelle veröffentlicht. Die Bewertung des “Proof of Concept”-Prototyps (PoC) liegt bei zehn Millionen Baht (rund 320.000 US-Dollar). Der Auftrag an einen internationalen Technologieanbieter seitens der BoT kommt sicher nicht von ungefähr. Er kann als klares Signal dafür gelten, dass sich die Bank bemüht ist, ihr Drei- bis Fünf-Jahres-Ziel für die Einführung einer CBDC einzuhalten.
G+D entwickelt den Prototyp einer Retail-CBDC
Der Retail-CBDC-Prototyp, den G+D für die BoT entwerfen soll, verfolgt einen anderen Ansatz als die Wholesale-CBDCs. Letztgenannte kommen nur in dem Abwicklungsverkehr zwischen den Banken zum Einsatz. Retail-CBDCs hingegen sind digitale Erweiterungen der Landeswährungen. Parallel zum G+D-Projekt kooperiert die BoT überdies mit ConsenSys und der Siam Cement-Tochter Digital Ventures. Gemeinsam möchte man eine CBDC für den Einzelhandel unter Verwendung der Enterprise-Ethereum-Technologie entwerfen.