In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters am 16. Oktober hat sich Rehn zur Fiskalpolitik der Europäischen Zentralbank geäußert. Dabei ging es unter anderem um Corona-Reaktionen, Deflations- und Inflationsrisiken und den Aufgabenbereich der Notenbank. Kurz ist er auch auf den digitalen Euro und Bargeld zu sprechen gekommen.
Die EZB habe spät damit angefangen, sich mit einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) auseinanderzusetzen. Mittlerweile befinde sie sich aber mit anderen Notenbanken an vorderster Stelle in diesem Bereich. Während die Zentralbank bisher jedoch nur Konzepte erarbeitet hat, trifft Rehn etwas konkretere Aussagen: Der E-Euro wird wahrscheinlich in den kommenden zehn Jahren eingeführt werden. Wie das zu bewerten sei, sagte er allerdings nicht.
Europäische Zentralbank will Meinung der Bevölkerung
Und ein wichtiges Element ist, dass [der digitale Euro] kein Ersatz für Bargeld sein wird, sondern eine Ergänzung, was meiner Meinung nach für die Bürger wichtig ist.
Der Gouverneur der finnischen Zentralbank im Gespräch mit Reuters.
Olli Rehn bekräftigt mit diesen Worten die auch schon oft geäußerten Absichten der Europäischen Zentralbank. Was die Meinung der Bürger tatsächlich ist, will die Bank mittels einer Umfrage herausfinden. Sowohl Privatleute als auch Institutionen können angeben, wie sie die den E-Euro nutzen würden sowie welche Vor- und Nachteile es ihrer Meinung nach gibt.