USA vs. Krypto Wie eine ganze Branche ins Fadenkreuz der SEC geriet

Washington bläst zum Großangriff auf Krypto. Es geht um Macht, aber vor allem um die Frage: Wem sollen wir in Zukunft vertrauen?

Daniel Hoppmann
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Freiheitsstatue

Beitragsbild: Midjourney/BTC-ECHO

| Ist der Traum geplatzt?

High Noon in den USA. Was vor wenigen Jahren mit verstreuten Scharmützeln zwischen rebellischen Krypto-CEOs, ihren polternden Anwälten und unbelehrbaren Regierungsbürokraten begann, eskaliert in diesen Wochen zum politischen Schlagabtausch: Die Zeit der leeren Drohungen ist vorbei. Washington schießt mit scharfer Munition gegen die Krypto-Branche, verhängt Millionenstrafen und erteilt Verbote, macht Firmen geschäftsunfähig oder treibt sie in den Ruin. Die Branche zittert und wehrt sich mit Klagen in der Öffentlichkeit und den sozialen Medien. Immer öfter auch: vor Gericht.

Es ist eine Auseinandersetzung, die sich lange angekündigt hat. Ausgetragen, ausgerechnet inmitten einer der schlimmsten Bankenkrisen seit der Lehman-Brothers-Pleite von 2008. Der Ausgang – ungewiss. Aber folgenreich. Auf dem Spiel steht die Zukunft der Krypto-Branche. Fast jede Woche erschüttert die Industrie eine neue Hiobsbotschaft: Präsident Biden fordert einen 30-prozentigen Steuerzuschlag für den von Minern verbrauchten Strom. Seine Behörden – allen voran die US-Finanzaufsicht SEC – überziehen Krypto-Firmen mit kostspieligen Klagen, der Vorwurf lautet fast immer: illegaler Wertpapierhandel.

Eine Klage nach der anderen

Bereits 2020 traf es Ripple, 2022 dann Uniswap und Binance, daneben etliche kleine Unternehmen. Doch oft waren diese Vorstöße klar eingegrenzt. Sie zielten auf Altcoins und Börsen. Staking, Lending, DeFi, DAOs und sogar Stablecoins: Mittlerweile gerät fast jedes Geschäftsmodell als potenzielle Form des Wertpapiers ins Visier der Behörden. Und die zögern nicht mehr zu schießen. Paxos darf seinen milliardenschweren Binance-Stablecoin BUSD nicht mehr anbieten, die Krypto-Börse Kraken muss 30 Millionen US-Dollar Strafe zahlen und ihren Staking-Service einstampfen, Kucoin gleich seine ganze US-Plattform.

Gleichzeitig schneiden die US-Behörden die Industrie vom Zugang zum Finanzsystem ab – mit katastrophalen Folgen. Sie warnen Banken und Dienstleister davor, mit Krypto-Unternehmen Geschäfte zu machen, verweigern interessierten Anwärtern
wichtige Lizenzen und drohen mit besonders strengen Kontrollanforderungen.

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