Inflation greift um sich US-Notenbank Fed schickt Bitcoin in Korrekturmodus

Hohe Inflationsraten machen restriktivere Geldpolitik der Fed unabdingbar. Erste Schritte in diese Richtung gehen auch an Bitcoin (BTC) nicht spurlos vorbei.

David Scheider
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Fed, Bitcoin

Beitragsbild: Shutterstock

| Die US-Notenbank (Fed).

“Inflation ist gut für Bitcoin”, “Inflation ist schlecht für Bitcoin”. Während sich das Narrativ des harten Wertspeichers in Anbetracht von Bitcoins disinflationärer Geldpolitik durchaus ausspielen kann, sorgt die Angst vor zunehmender Inflation kurzfristig eher für Kursabschläge. Dies hat das letzte FOMC Meeting der US-Notenbank (Fed), dessen Protokoll am gestrigen Mittwoch, 6. April, veröffentlicht wurde, abermals bestätigt.

Darin stellt die Fed weitere geldpolitische Straffungen in Aussicht. Beispielsweise sollen ab Mai monatliche Anleihekäufe in Höhe von bis zu 95 Milliarden US-Dollar auslaufen, ohne dass neue nachgekauft werden. Dies, sowie im Vorfeld getätigte Aussagen von Fed-Vorstandsmitglied Lael Brainard, man wolle den Leitzins um bis zu 0,5 Prozentpunkte anheben, löste eine Abverkaufswelle an den Kapitalmärkten aus.

Fed-Vorstandsmitglied Lael Brainard im Januar 2022 vor dem US-Senat. Quelle: Picture Alliance

Ob jene Trippelschritte hin zu einer restriktiven Geldpolitik Inflationsängste nachhaltig beilegen können, ist indes fraglich. Die Bilanzsumme der Fed beläuft sich immer noch auf rund neun Billionen US-Dollar. Das ist etwa das Zehnfache der Summe von 2008.

Die Märkte hatten die sogenannten “Minutes” indes recht schnell eingepreist. Vor allem Tech-Aktien büßten im Zuge der Ankündigung ein; der Nasdaq100-Index notiert zum Zeitpunkt des Schreibens (vorbörslich) 2,2 Prozent im Minus.

BTC-ECHO-Kursanalyst Stefan Lübeck sieht in dem Abverkauf am Aktienmarkt allerdings lediglich einen vorübergehenden Trend:

Die geldpolitische Straffung dürfte sich mittelfristig negativ auf die Aktienmarktentwicklung auswirken und könnte damit auch den Kryptomarkt belasten. Historisch gesehen war diese negative Kursentwicklung jedoch nur vorübergehender Natur. Langfristig tendierten die Aktienmärkte in der Vergangenheit durchweg höher, trotz Zinserhöhung der Notenbanken.

Stefan Lübeck, BTC-ECHO-Marktexperte

Auch Bitcoin lässt Federn

Auf Talfahrt schickt die US-Notenbank auch den Kryptomarkt. Mit 2,09 Billionen US-Dollar prallt der Gesamtmarkt nur knapp vor der psychologisch wichtigen Marke von zwei Billionen USD ab – und büßt somit Milliarden US-Dollar im dreistelligen Bereich ein. Mit dem Gesamtmarkt bricht auch bei Bitcoin kurzfristig das Futter weg. Auf 24 Stunden gerechnet büßt BTC 4,3 Prozent seines Werts ein und notiert bis Redaktionsschluss bei 43.385 USD.

On-Chain-Daten jedoch geben ein tendenziell positives Bild, weshalb hier eher mit einer kurzfristigen Verschnaufpause zu rechnen ist. So setzt sich etwa der Abfluss von Coins von großen Exchanges wie Coinbase und Binance fort. Dies deutet auf vermehrte Hodl-Aktivität von bullishen Bitcoinern hin.

Wie sich Bitcoin in einem inflationären Umfeld langfristig entwickelt, ist aktuell noch nicht abzusehen. Redakteur Nicola Hahn hat hierzu zwei Szenarien einer ausführlichen Betrachtung unterzogen – lesen lohnt sich!

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