Ukraine-Krieg USA sanktionieren Krypto-Wallets russischer Neonazis

Das US-Finanzministerium sanktioniert fünf Wallet-Adressen russischer Neonazis. Sie sollen unter anderem Kriegsverbrechen in der Ukraine verübt haben.

Daniel Hoppmann
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Russischer Neonazi

Beitragsbild: Picture Alliance

| Ein russischer Neonazi in St. Petersburg, 2013.

Das US-Finanzministerium veröffentlichte am vergangenen Donnerstag, dem 15. September, neue Sanktionen gegen 22 russische Funktionäre sowie zwei Organisationen. Unter anderem setzt die Behörde fünf Wallet-Adressen auf die Schwarze Liste. Die digitalen Brieftaschen sollen in Verbindung mit der “Task Force Rusich” stehen, einer paramilitärischen Neonazi-Miliz, die im Ukraine-Krieg aufseiten Russlands kämpft. Konkret betreffen die Sanktionen jeweils zwei Bitcoin- und Ethereum-Adressen sowie eine Tether-Wallet.

“Die Vereinigten Staaten werden weiterhin energische Maßnahmen ergreifen, um Russland für seine Kriegsverbrechen, Gräueltaten und Aggressionen zur Rechenschaft zu ziehen”, sagte Finanzministerin Janet L. Yellen in der Presseerklärung.

Rusich soll als Teil der berüchtigten Söldnertruppe Wagner in der Ukraine um die Region der Millionenstadt Charkiw aktiv an Kampfhandlungen teilgenommen haben. Der Führung um Alexey Milchakov und Yan Petrovskiy werden unter anderem Leichenschändung und Folter von Kriegsgefangenen vorgeworfen.

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Wie das US-Analyseunternehmen Chainalysis in einem Bericht Ende Juli feststellte, habe Rusich seit Kriegsbeginn “tausende US-Dollar an Krypto-Spenden” über diverse Social Media Accounts erhalten.

Allgemein generierten pro-russische Milizen und Propagandaseiten etwa 2,2 Millionen US-Dollar. Größtenteils investierten die Organisationen die Gelder in Militärausrüstung. Wie genau und vor allem woher das Equipment beschafft werde, sei aber unklar, erklärte Chainalysis gegenüber BTC-ECHO.

Ukraine kauft Drohnen mit Krypto-Spenden

Seit Ausbruch des Krieges verzeichnete auch die Ukraine einen Zulauf an Krypto-Spenden. Wie der ukrainische Digitalminister Mykhailo Fedorov im August erklärte, habe das Land allein aus dem NGO-Projekt “AidForUkraine” 54,6 Millionen US-Dollar erhalten. Damit finanzierte man unter anderem Aufklärungsdrohen, Panzerwesten und Computertechnik. Allgemein habe die Spendenbereitschaft jedoch stark nachgelassen, erklärte Michael Chobanian, CEO der ukrainischen Krypto-Börse Kuna, gegenüber BTC-ECHO.

Nach Geländeverlusten läuft seit Anfang September eine Gegenoffensive Kiews in der Ostukraine. Nach Angaben von Präsident Selenskyj seien mehr als 6.000 Quadratkilometer von den russischen Besatzern zurückerobert worden. Im Zuge der Befreiungsaktionen fanden ukrainische Ermittler in der Kleinstadt Isjum nahe der Metropole Charkiw insgesamt 433 Gräber in einem Wald. Derzeit laufen Exhumierungen. Kiew spricht von russischen Kriegsverbrechen, der Kreml wies die Vorwürfe zurück.

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