Der Krieg in der Ukraine geht nun schon in den sechsten Monat. Nach einem Strategiewechsel konzentrieren sich die russischen Streitkräfte nun auf die Eroberung des Ostens und Südens. Die Ukraine hält allerdings dagegen, beschoss in den vergangenen Wochen einen russischen Luftwaffenstützpunkt auf der Krim und zerstörte ein Munitionsdepot auf der von Russland besetzten Halbinsel.
Der Überfall auf die Ukraine setzte weltweit eine Welle der Solidarität frei. In kurzer Zeit sammelte das kriegsgebeutelte Land Millionen an Spenden ein – auch aus dem Krypto-Space. Dafür richtete die Regierung in Kiew eigene Wallet-Adressen ein, an die in Bitcoin, Ethereum und Co. gespendet werden konnte. Wie genau Kryptowährungen den Ukrainern gegen Russlands Angriffskrieg halfen, könnt ihr in der Aprilausgabe des BTC-ECHO Magazins nachlesen.
Abseits der staatlichen Spendenadresssen standen auch NGO-Projekte wie AidForUkraine im Fokus der Berichterstattung. Für letztere veröffentlichte der ukrainische Digitalminister Mykhailo Fedorov nun auf Twitter eine Liste, die zeigt, wie die Ukraine die Gelder investierte.
Drohnen machen größten Aktivposten aus
Auf der offiziellen Webseite des Spendenprojekts gibt AidForUkraine an, insgesamt etwa 60 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen eingenommen zu haben. Die Zahlen stammen allerdings von Mitte April, weshalb die Aktualität bezweifelt werden kann. Michael Chobanian, Gründer der ukrainischen Krypto-Exchange Kuna und einer der Hauptverantwortlichen des Projekts versicherte gegenüber BTC-ECHO, dass die Zahlen “in den kommenden Wochen” aktualisiert würden.
Bis dahin beziffert die ukrainische Regierung die Ausgaben auf knapp 54,6 Millionen US-Dollar. Den mit Abstand größten Aktivposten machte dabei die Anschaffung von Aufklärungsdrohnen aus. Für etwa 12 Millionen US-Dollar erhielt Kiew 213 sogenannte “UAVs”.
Ferner gab man fast 7 Millionen US-Dollar für Panzerwesten aus. Weitere 6 Millionen investierte man in Computertechnik und jeweils etwa 5 Millionen US-Dollar gingen an das Verteidigungsministerium sowie die weltweite Anti-Kriegsmedienkampagne.
Fedorov sprach der Krypto-Community seinen Dank aus. Die Unterstützung würde “Spende für Spende zum großen Sieg” verhelfen, so der Digitalminister.
Spendenbereitschaft für die Ukraine nimmt ab
In letzter Zeit habe die Spendenbereitschaft allerdings drastisch abgenommen, meint Michael Chobanian gegenüber BTC-ECHO. Allgemeine Kriegsmüdigkeit sowie die Auswirkungen des Krypto-Winters hätten Investoren ihre Wallets enger schnüren lassen. AidForUkraine verzeichne kaum mehr Spendenzuläufe.