Blockchain im Orbit SpaceChain versendet Bitcoin über die ISS

Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter?! Fast könnte man meinen, dass die Erdatmosphäre eine natürliche Grenze für die Verbreitung der Blockchain-Technologie ist. Dass dem nicht zwangsweise so ist, stellte jüngst eine Bitcoin-Transaktion unter Beweis. An ihr war die Internationale Raumstation (ISS) beteiligt.

Anton Livshits
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Satellit der ISS umkreist die Erde

Beitragsbild: Shutterstock

Das Tech-Unternehmen SpaceChain hat am 18. August eine Pionierleistung vermeldet. Das Unternehmen führte die weltweit erste Multisignatur-Blockchain-Transaktion im Weltall dadurch. Laut einer Pressemeldung versandte der britische Arm des Unternehmens knapp unter 0,01 BTC (etwa 120 US-Dollar) an zwei irdische Bitcoin-Adressen.

Zum Einsatz kam dabei Hardware, die auf der Internationalen Raumstation (ISS) platziert ist. Eine Bodenstation übermittelte die Transaktionsdaten an die ISS, auf der sich die zugehörigen Private Keys befanden. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) unterstützt das Projekt. Die verwendete Hardware stammt vom Kleinsatelliten-Hersteller GomSpace.

SpaceChain ist Teil der „neuen Weltraumökonomie“

Das selbsterklärte Ziel von SpaceChain ist die Schaffung eines Netzwerks von Satelliten, die als extraterrestrische Netzwerkknoten für Blockchains genutzt werden können. Dafür schickte das Unternehmen bereits im Dezember 2019 einen Versuchsstand für die Blockchain-basierte Multisignatur-Authentifizierung auf die ISS. Jeff Garzik, CTO des Unternehmens, stellte auch die neuerliche Bitcoin-Transaktion in den Kontext dieses Unterfangens:

Die Ausführung der Multisignatur-Transaktion im Weltraum verkörpert unsere kontinuierlichen Bemühungen um den Aufbau eines sicheren und unveränderlichen Open-Source-Satellitennetzwerks auf Blockchain-Basis. SpaceChain will der Anbieter von Komplettlösungen für die Integration von Blockchain und Weltraum sein.

SpaceChain verspricht seinen Kunden einen sicheren Datenaustausch zwischen den Satelliten und der Erde. Laut dem Whitepaper des Unternehmens können im All platzierte Blockchain-Netzwerkknoten schwerer von Behörden und anderen Drittparteien abgeschaltet werden. Die Nutzung einer Multi-Authentifizierung per Weltraum-Blockchain soll zudem die Durchführung von Cyberangriffen erschweren. Als potenzielle Kunden kommen etwa FinTech-Unternehmen oder andere Akteure aus der Digitalbranche in Betracht.

Im Mai 2020 schloss SpaceChain weiterhin einen Kooperationsvertrag mit Core Semiconductor. Ziel der Zusammenarbeit mit dem auf das Internet der Dinge spezialisierten Unternehmen ist die Entwicklung einer Open-Source-Hardwareplattform, die direkte Downlink-Verbindungen zwischen den Blockchain-Satelliten und Endgeräten ermöglichen soll. Dadurch würde die Notwendigkeit von Satellitenschüsseln als Vermittler entfallen. In der Pressemitteilung vergleicht SpaceChain die geplante Lösung mit dem GPS-System.

Bitcoin Blockchain im Orbit

SpaceChain sind indessen nicht die einzigen, die die Blockchain in den Weltraum befördern wollen. Denn die Europäische Weltraumorganisation bestückte ebenfalls Satelliten mit  der Technologie. Mit dem Projekt sollen Bergbaustandorte kartographiert und Daten über topographische Beschaffenheit gesammelt werden. Das schottische Unternehmen Hypervine entwickelte die zum Einsatz kommende Blockchain-Lösung.

Im privatwirtschaftlichen Sektor ist zudem das Unternehmen Blockstream im digitalen Space Race involviert. Das Unternehmen schickt die Bitcoin Blockchain mit Satelliten einmal um die Erde. Dies soll auch Menschen aus entlegenen Regionen die Teilnahme am Krypto-Markt ermöglichen.

Mit Hilfe einer API lassen sich zudem Nachrichten über das Bitcoin Lightning Network versenden. Im Januar 2019 machte ein anonymer Hodler von dieser Möglichkeit Gebrauch, er verbreitete eine Art Tagebuch über die Satelliten von Blockstream.

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