So sieht die neue Welle des Bitcoin-Bashings aus

Vermeintliche Experten, die Bitcoin für tot erklären möchten, haben wieder Hochkonjunktur. Die fallenden Kurse am Krypto-Markt laden dazu ein, auf der Welle des Bärenmarktes gegen Kryptowährungen zu schießen. Nach dem Motto: „Ich habe es immer schon gewusst“ wird der Untergang von Kryptowährungen herbeigeredet, wenn auch immer mit der Anmerkung, dass die Blockchain-Technologie eine tolle Erfindung sei.

Sven Wagenknecht
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Beitragsbild: Shutterstock

Leider lassen sich viele Menschen und Medien von den Aussagen der Krypto-Gegner verunsichern. Ohne zu hinterfragen, werden destruktive Statements von Personen mit Expertenstatus als gegeben hingenommen. Vor allem Professoren und Bankenvertreter üben hier eine starke Autoritätsgläubigkeit auf große Teile der Gesellschaft aus. Auf ihre Aussagen wird vertraut. So erläuterte diese Woche Atulya Sarin, Professor an der Santa Clara Universität, dass sich Bitcoin in der Todesspirale befinde. Warum seine Argumentation zu kurz greift, haben wir in einem Artikel erklärt.

Kritik muss sein, aber bitte konstruktiv

Dabei geht es nicht darum, Kritik an der Krypto-Ökonomie auszublenden. Es gibt eine Menge Probleme am Krypto-Markt. Man denke hier nur an die enorme Marktmanipulation oder die unzähligen überflüssigen ERC20-Token, die den Markt überflutet haben. Es ist wichtig, diese Probleme offen und ehrlich anzusprechen und nach Lösungsansätzen zu suchen. Sich hingegen hinzustellen und zu behaupten, dass Kryptowährungen nur einen substanzlosen Trend darstellen und daher per se für tot zu erklären sind, ist undifferenziert. Wie eine solch stumpfe Kritik aussieht, kann man sich im CNBC-Interview mit UBS-Chefvolkswirt Paul Donovan ansehen:

 

Die Arroganz, die der UBS-Chefvolkswirt an den Tag legt, ist beschämend. Im ersten Satz heißt es direkt: „Jeder mit einem höheren Bildungsabschluss in Wirtschaft ist ein Bitcoin-Skeptiker“. Eine Aussage, die doch stark an die allseits bekannte Trump-Rhetorik erinnert. Gleichwohl gibt es nicht nur Kritiker, sondern auch viele Befürworter der Krypto-Ökonomie, die aus der Hochschul- oder Bankenlandschaft stammen. Gerade diesen „Kollegen“ gegenüber macht er sich mit solchen Aussagen unglaubwürdig.

Gegen den Fortschrittsglauben

Ebenfalls typisch für viele Krypto-Gegner ist die eindimensionale und gegenwartsbezogene Argumentationsweise. So wird zum einen davon ausgegangen, dass sich Kryptowährungen nicht mehr weiterentwickeln könnten und zum anderen werden Charakteristika, die sich vom Fiatgeld unterscheiden, als zwangsläufig negativ dargestellt.

Anfang der 90er-Jahre waren die Möglichkeiten für Internetnutzer auch ziemlich stark begrenzt, genau wie heute bei Blockchain-Anwendungen. Die E-Mail, die für das Internet das war, was heute Bitcoin für die Blockchain-Technologie ist, hat trotz ihrer enormen Vorteile mehrere Jahre zur Kultivierung gebraucht. Bekannte Wirtschaftsprofessoren wie Nouriel Roubini oder Joseph Stiglitz verkennen ebenjene Möglichkeit der Weiterentwicklung und Adaption.

Dem Bitcoin-Bashing trotzen

Auch wenn einzelne, ältere Herren aus der Wirtschafts- und Finanzelite sich nicht mit Bitcoin & Co. anfreunden können: Es spielt keine Rolle. Zwar schaffen diese Störfeuer Verunsicherung bei denjenigen, die sich noch nicht mit der Materie auseinandergesetzt haben, aufhalten oder ändern werden sie hingegen nichts. Die Krypto-Adaption ist bereits von den größten Investmenthäusern der Welt beschlossen worden. Die Konvergenz zwischen Krypto-Ökonomie und traditioneller Finanzwelt ist bereits in vollem Gange.

Ob die größten Vermögensverwaltungen der Welt bereits an Krypto-Verwahr-Lösungen arbeiten, Investmentbanken Interesse an Krypto-Finanzprodukten beurkunden oder eine Börse aus Baden-Württemberg Krypto-Handel anbietet: Die Integration von Kryptowährungen in die bestehende Finanzökonomie findet statt. Die Aussage von Nouriel Roubini, dass Bitcoin ein Schneeballsystem sei bzw. Kryptowährungen keine Chance haben, wird sich als genauso richtig erweisen, wie die Aussage in den frühen 90ern, dass das Internet nur ein vorübergehender Trend sei.

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